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GASTRO das Fachmagazin 04/21

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66 KAFFEE

4/2021

GREEN

FUTURE

Cafetière Anna-Lisa Gattinger: „In

normalen Zeiten sind wir ein Café, in das

unsere Gäste sehr gerne bis 14 Uhr zum

Frühstück kommen.“

Fotos: Isabella Bloom Photography

Ihr Ziel: Zero Waste

Anna-Lisa Gattinger hat im Herbst 2019 ihr Café Anna in Graz eröffnet – das erste Null

Restmüll- Café der Stadt.

Von Daniela Pötzl

Die gebürtige Niederösterreicherin

wuchs in einer Gastro-Familie auf,

ihr Vater war Haubenkoch und betreibt

heute noch eine Catering-Firma

in Schiltern. Sie absolvierte die Tourismusschule

in Krems, machte danach die

Matura nach und begann ein Pädagogik-Studium

in Graz. Um sich das Studium

zu finanzieren, begann sie in diversen

Coffeeshops zu arbeiten, um sich

die Fähigkeiten eines Baristas anzueignen.

Da sie eine Weizen-Unverträglichkeit

hat, vertiefte Anna-Lisa Gattinger

zudem ihr Wissen in den Bereichen Bagel,

Ciabatta und Tiefkühlware. Serviert

wird nun alles ohne Weizen, dafür mit

Dinkel- oder Roggenmehl. Ihr Motto lautete:

„Jetzt geh‘ ich’s an und mache noch

mal ganz was Neues“ – und wurde Cafetière.

Sie teilt sich mit dem Geschäft „Das

Gramm“, in dem Waren verpackungsfrei

(Behälter kann man mitbringen, leihen

oder kaufen) und ressourcenschonend

verkauft werden, die Lokalfläche und lebt

ein „Café im Shop“-Konzept.

Freilich haben auch ihr die coronabedingten

Schließungen zugesetzt. Kaum

begann das Lokal gut zu laufen, kamen

nach nur sechs Monaten der erste Lockdown

und durch die Neueröffnung auch

kaum Förderungen. „In normalen Zeiten

sind wir ein Café, in das unsere Gäste

sehr gerne bis 14 Uhr zum Frühstück

kommen. Besonders beliebt sind die Eierspeise,

der Porridge und das Schnittlauch-Brot.

Wenn man das isst, geht’s

einem nachher gut“, sagt Gattinger.

Verwendet werden hauptsächlich

biologische Produkte, die meist von regionalen

Kleinproduzenten stammen.

„Unsere Lieferanten haben uns zuvor

Einblick gewährt“, stellt die Gastronomin

fest. Geliefert werden die Waren in

Mehrweg-Verpackungen. So kommt die

Milch der Bäuerin in braunen Gläsern,

die wieder an sie retourniert werden.

Was nicht in Mehrweg-Lösungen verpackt

werden kann, wird in recycelten

Kartons geliefert. Und wenn sich Gäste

Suppen oder Eintöpfe als Mittagessen

abholen, bezahlen diese Pfand für die

Mehrweggläser, das bei der Rückgabe

wiedererstattet wird. Ihren Idealismus

will sie auch in jetzt stürmischen Gastro-Zeiten

vertreten. „Das Zero Waste-

Konzept ist nicht nur eine Arbeitsweise,

sondern viel mehr auch eine Lebenseinstellung“,

stellt Anna-Lisa Gattinger

fest. Und: „Bis jetzt kam es immer so,

dass das Gute auch wieder zurückkam.

Ich habe ein Urvertrauen, dass alles wieder

besser wird!“

annacafe.eu

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