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höh enzollerische heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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königs durch eine Geldsumme abgelöst wurden. Schwierig<br />

gestalteten sich Konrads Beziehungen zu Litauen und<br />

Polen, zumal der Großfürst Witold von Litauen trotz<br />

aller Friedensversicherungen immer wieder die größten<br />

Treulosigkeiten beging und Polen es nicht verschmerzen<br />

konnte, daß Konrad im Jahre 1403 die Neumark erwarb,<br />

wodurch das Ordensgebiet im Westen sich bis an die Oder<br />

erstreckte und so die Verbindung des Ordensstaates mit<br />

Deutschland hergestellt wurde. Infolge der Feindseligkeiten<br />

mit Polen und Litauen zog sich ein unheimliches Gewitter<br />

über dem Ordensstaat zusammen, dem doch Kon-<br />

Jungnau.<br />

Aquatinta<br />

nach W. Sdicuchzcr,<br />

um 1830<br />

rad während der Zeit seiner Regierung alle Segnungen<br />

des Friedens angedeihen lassen wollte. Im Ordensland<br />

selbst hatte sich ein Ereignis vollzogen, das zunächst kaum<br />

der Beachtung wert zu sein schien, in seinen Folgen aber<br />

eine umwälzende Kraft beweisen sollte: die Gründung<br />

der „Eidechsengesellschaft". Die Vertreter des Landadels<br />

hatten sich zu einem Bund zusammengeschlossen, dessen<br />

ausgesprochener Zweck gegenseitige Unterstützung und<br />

Förderung war, dessen Spitze aber letzten Endes gegen<br />

die Oberhoheit der Ordensherrschaft s' h richtete.<br />

Gerühmt wird die Regierung Konrads im Ordensstaat<br />

Preußen. Er traf verschiedene Anordnungen und Verbesserungen<br />

der Landesverwaltung. So wurde die Gerichtsordnung<br />

fester geregelt. Er ließ ein Salzwerk errichten.<br />

Zur Förderung des Verkehrs wurden Brücken<br />

gebaut und die Wege verbessert und durch Anlegung von<br />

Schleusen und Kanälen die Wasserver indung erleichtert.<br />

Besondere Aufmerksamkeit widmete er dem Handel als<br />

einer Quelle des Wohlstandes. Auch der Landwirtschaft<br />

wandte er seine Sorge zu. Manch öde Landstrecke wurde<br />

fiisch angebaut, die landwirtschaftlichen Betriebe der Or-<br />

denshäuser immer mehr ausgebaut und vervollkommnet.<br />

Zur Verbesserung der Schaf- und Rinderzucht ließ er<br />

Zuchtvieh selbst aus fremden Ländern kommen. Besondere<br />

Pflege fand die Pferdezucht auf den Höfen des Ordens.<br />

Der Pflege des Hopfen-, Wein- und Obstbaues ließ er besondere<br />

Förderung angedeihen. Pfropfreiser für Obstbäume<br />

bezog er aus seiner schwäbischen Heimat und ließ<br />

die veredelten Stämme durch das ganze Land verteilen.<br />

Konrad war Liebhaber des Gesanges und der Musik. Das<br />

Treslerbuch enthält häufig Ausgaben an Schüler, die auf<br />

der Marienburg und an anderen Orten beim Gottesdienst<br />

und sonst den Gesang besorgten, zumal in Gegenwart des<br />

Hochmeisters. Er unterh'elt außerdem eine e'^ene Hofkapelle.<br />

die 1399 32 Mitglieder zanlte. Nicht selten kamen<br />

fahrende Künstler ins ördenshaus Ganz Desonders<br />

förderte unser Hochmeister die Malerei. Er hielt sich einen<br />

eigenen Hofmaler, beschäftigte aber auch noch andere<br />

Maler. Häufig machte er Geschenke gerade mit teuren<br />

Bädern. Bernsteinschne : der fanden bei im ständig Absatz<br />

und Verdienst, ebenso die am Hofe angestellten<br />

Gold- und Silbeiarbeiter. Hoch entwickelt war damals<br />

i n Ordensland die Baukunst. Bedeutende Summen gab<br />

Konrad auch für seine Bib Dthek aus. Er haue e en besonderen<br />

Schreiber für das Abschoben von Büchern. Erwähnt<br />

sei noch die Sorgfalt, mit der er die im Orden übliche<br />

Falkenzucht pflegte; 1396 errichtete er e: ne eigene<br />

Falkenschule. Sehr oft wurden Jagdfalken als Ehrengeschenke<br />

an Fürsten gesandt.<br />

Die Ordensgenossen brachten ihrem Hochmeister Hochachtung<br />

und L be entgegen. Nur ungern nahm Konrad<br />

Änderungen in der Verwaltung der Ordensämter vor, so<br />

daß die meisten Gebieter eine Reine von Jahren ihre<br />

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