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höh enzollerische heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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Pater Fidelis Buck Ehrenbürger von Hitzkofen<br />

JOHANN ADAM KRAUS<br />

St. Eulogiuskapelle bei Bingen<br />

Kam ich da vor einiger Zeit ins Erzbischöfliche Archiv<br />

Freiburg, um meinen Nachfolger Dr. Hundsnurscher zu<br />

begrüßen. Auf dem Tisch hatte er neben Büchern und<br />

Akten auch ein Schriftstück von Biengen bwl Freiburg<br />

(Dekanat Neuenburg) liegen. Meine Augen flogen über<br />

das Deckblatt und hafteten an dem Namen „Euloghiskapelle"<br />

und dem darunter nachträglich beigefügten<br />

„Dettikofen". Was ist denn das? In dem Pfarrdorf Biengen<br />

bei Freiburg soll es eine Eulogiuskapelle gegeben<br />

haben, wie mir eine von meinem früheren Kaplansposten<br />

Bingen bei Sigmaringen bekannt war? Ich überlas das<br />

Schriftstück, das außer dem späteren Umschlag nur aus<br />

zwei Blattern besteht: Der Pfarrer berichtet : -n Jahr 1737<br />

an den Bischof von Konstanz: In aer ruinösen und vernachlässigten<br />

Kapelle des hl. Eulogius, bei der jährlich die<br />

Prozession mit Pferdesegnung stattfindet, habe ein angeblich<br />

württembergischer Zwetschgenhändler das hölzerne<br />

Bild des hl. Eulogius mit dem Roß vom Altar genommen<br />

und im nahen Wald auf den Ast eines Baumes gesetzt,<br />

wo es Bingener Einwohner gefunden und wieder auf seinen<br />

angestammten Platz zurückgebracht hätten. Der<br />

Name des Pfarrers ist mit Simon Weber angegeben.<br />

Merkwürdig, der Name des Geistlichen kam mir irgendwie<br />

bekannt vor, d- Prozession mit Pferdesegnung in<br />

unserem hoh<strong>enzollerische</strong>n Bingen aus meiner Kaplanszeit<br />

1937 nur zu gut in Erinnerung. Ich äußerte die Meinung,<br />

es handle sich hier wohl um ~ : ne Verwechslung der beiden<br />

Fidelis Buck, Jesuit, Professor für Hebräisch und Alttestamentliche<br />

Exegese, Bachelor of Arts, Lizentiat der<br />

Theologie, Sacrae Scripturae Doctor (Doktor der Theologie),<br />

ist anläßlich seines Urlaubs und seines Silbernen<br />

Priesterjubiläums zum Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde<br />

Hitzkofen ernannt worden, wie auch der Tagespresse<br />

in Hohenzollern zu entnehmen war. Pater Fidelis,<br />

Sigmaringer Abiturient von 1935, dürfte einer der größten<br />

Gelehrten sein, die Hohenzollern derzeit hervorgebracht<br />

hat. Sein Studien- und Lektorenweg führte ihn von<br />

Kanada nach Mexiko, den USA, Indien, Spanien und wieder<br />

nach Kanada, wo er derzeit zwei Lehrstühle innehat.<br />

Auch bereiste er sämtliche wichtige Ausgrabungsstätten<br />

zwischen Indien und Griechenland. Er lehrt außer seinen<br />

Hauptfächern auch Hetittisch, Assyrisch und ägyptische<br />

Hieroglyphen-Schrift.<br />

Sein Doktorvater in Rom, 1953, war sein weiterer Landsmann,<br />

der spätere Kardinal Augustin Bea. Dem ausgezeichneten<br />

Mann, der sich auch als Rundfunksprecher in<br />

Spanisch und Englisch und als Teilnehmer an Fernsehsendungen,<br />

ebenfalls in beiden Sprachen, hervortut, auch<br />

an dieser Stelle unseren Glückwunsch! Fr.<br />

Orte Biengen und Bingen. Der Archivar griff n sein<br />

Bücherregal und holte das gedruckte Personalverzeichnis<br />

des Bistums Konstanz ^on 1745. Und dort steht als<br />

Pfarrer unseres hoh<strong>enzollerische</strong>n Bingens der Name des<br />

Pfarrers Simon Weber! Die Verwechslung passierte dem<br />

früheren Archivar Zell um 1870. Er hat sich eben in<br />

Hohenzollern nicht ausgekannt und in Biengen nicht nachgefragt!<br />

Eine gute Wirkung scheint die Entführung der<br />

Eulogiusstatue damals gehabt zu haben: 1746/47 wurde<br />

die Eulogiuskapelle am Weg von Bingen nach Inneringen<br />

neu und größer erbaut. Ein Kapellchen stand auf dem<br />

Platz schon 1492 „auf Kreuzen", woraus man wohl schließen<br />

darf, daß lange vor dem schlichten Bau dort schon<br />

ein Kreuz gestanden hacte.<br />

Burgname Lägstein bei Gauselfingen. Die kleine Burgruine<br />

westlich des Ortes Gauselfingen hc.'ßr be: den Einheimischen<br />

einfach „Schlössle". Im Zollerischen Lagerbuch<br />

von 1544 1 jedoch Leckstein. Der Name wird später irrig<br />

auch Rechstein geschrieben. Michael Buck berichtet in seinem<br />

Oberdeutschen Flurnamenbuch von einem alten Wort<br />

„Läg", das Haide oder Abhang bedeutet. Leckstein oder<br />

Lägstein bedeutet also „Fels an der Halde".<br />

1 Berthold Hagens Zollerischen Lagerbuch Band ßurladingen im Fürstlichen<br />

Archiv Sigmaringen. Krs.<br />

Die Bezeichnung „Zeig unter Leckstem" findet man auch in Güterbeschreibungen<br />

des Klosters Mariaberg (Anm. d. Red.).<br />

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