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höh enzollerische heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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Der Bericht soll indessen nicht abgeschlossen werden, ohne<br />

allen Restauratoren, Malern, Bildhauern und Kunsthandwerkern<br />

sowie den Architekten für die wertvolle Hilfe<br />

zu danken, die sie geleistet haben. Auch das Erzbischöfliche<br />

Bauamt in Konstanz hat wiederum eine Anzahl<br />

kirchlicher Bauten mit fester Hand umgestaltet. Dies alles<br />

wäre jedoch nicht möglich gewesen, hätten der Landes-<br />

WALTER SAUTER<br />

General Friedrich Wilhelm von Steuben<br />

In einer Gedenkfeier im Rahmen der deutsch-amerikanischen<br />

Freundschaftswoche ist am 11. Mai 1969 im Hechinger<br />

Fürstengarten vor der Villa Eugenia ein Gedenkstein<br />

an den General Friedrich Wilhelm von Steuben in Form<br />

eines Findlings mit Bronzeplatte enthüllt worden. Dies<br />

ist ein Anlaß, das Lebenswerk Steubens zu würdigen, der<br />

darauf Anspruch hat, eine Gestalt der Weltgeschichte genannt<br />

zu werden, eine Schlüsselfigur zwischen Deutschland<br />

und Amerika, der als Hofmarschall im Dienste des<br />

Fürsten Joseph Wilhelm von Hohenzollern-Hechingen<br />

stand und später als Heeresreformer entscheidenden Anteil<br />

an der Erringung der Unabhängigkeit der Vereinigten<br />

Staaten von Nordamerika hatte.<br />

Der Mann, dessen Laufbahn vom friderizianischen Offizier<br />

und Hechinger Hofbeamten geradezu sensationell<br />

anmutet, entstammte einer Familie mit nicht weniger bewegter<br />

Vergangenhe Ursprünglich bäuerlichen Standes,<br />

hatte sich der Großvater des Generals aus eigener Machtvollkommenheit<br />

das Zauberwörtchen „von" vor seinen<br />

Namen gesetzt, der vorher Steube hieß, und den Namen<br />

der ausgestorbenen adligen Familie Steuben usurpiert. Die<br />

Far Steuben - die Fälschung wurde erst nach ?00 Jahren<br />

entdeckt - war damit in die Oberschicht aufgeruckt,<br />

der allein die Laufbahn als Offiziere und der <strong>höh</strong>eren<br />

Verwaltung vorbehalten war Der Großvater des Generals,<br />

Augus.in Steuben, Sohn eines hessischen Pachtbauern<br />

aus Heldra an der Werra in Hessen und Prediger der<br />

reformierten Kirche, hatte wohlerwogene Gründe zu diesem<br />

angemaßten Standeswechsel, konnte er doch seinen<br />

Kindern in Ermangelung von Geld keine bessere Mitgift<br />

ins Leben mitgeben als das Adelspräaikat. Zudem<br />

stammte seine Frau, eine geborene Gräf. n von Efferen,<br />

aus ei er hochadligen Familie, so daß tatsächlich „blaues<br />

Blut" in den Adern der Steuben floß.<br />

Die Rechnung der Familie Steuben ging auf. Zwei Töchter<br />

heirateten in lie Ai stokr?tie, drei Söhne wurden<br />

Offiziere, von denen einer, Wilhelm Augustin von Steuben,<br />

uns als Vater des Generals besonders interessiert. Der<br />

preuf ^che Major von Steuben war ein ausgezeichneter,<br />

tapferer, aber auch abenteuerlustiger Offizier. Eine Zeitlang<br />

stand er in russischen Kriegsdiensten, kämpfte gegen<br />

die Türken und nahm nach seiner Rückkehr an den beiden<br />

schlesischen Kriegen ti I. Daß er beim Königshaus viel<br />

galt, bezeugen zwei ehrenvolle Auszeichnungen: Friedrich<br />

Wihelm II. war einer der Paten des Sohnes Friedrich<br />

Wilhelm, Friedrich der Große verlieh ihm den Orden<br />

Pour ie merite.<br />

Das Patenkind des Soldatenkönigs wurde durch militärische<br />

Umgebung und aie krieger ; -chen Zeiten von Jugend<br />

an zum Soldaten geformt. Seine vorzügliche Bildung,<br />

namentlich in der Mathema r k und Literatur, verdankte<br />

er der jesuitenschule in Breslau, für das Soldatenhandwerk<br />

selbst hatte er d: beste Schule, die es damals gab,<br />

das streng geschulte Heer des alten Fritz und den Sieben-<br />

4<br />

kommunalverband Hohenzollern und das Staatliche Amt<br />

für Denkmalpflege Tübingen nicht wesentliche Hilfe geboten:<br />

Von den beiden Stellen kamen und wurden als<br />

Beihilfen für instandsetzungsbedürftige Baudenkmale verwendet:<br />

20 000 DM und 256 900 DM.<br />

(Die Klischees zu den Abbildungen stellten uns freundlicherweise die<br />

Gemeinden Dießen, Owingen und Veringendorf zur Verfügung.)<br />

jährigen Krieg, in dem er sich durch glänzende Leistungen<br />

auszeichnete. Infanterie-Leutnant, Adjutant eines<br />

Freikorpsführers, Generalstabsoffizier, diplomatischer<br />

Unterhändler in Petersburg und Moskau bi-lm Friedensschluß<br />

mit Rußland und zuletzt Adjutant des Königs<br />

waren Etappen einer militärischen Laufbahn, die zu großen<br />

Hoffnungen berechtigte. Und doch sah sich Steuben<br />

nach K legsende vom Glück verlassen. Vom König vergessen<br />

und in einer Zeit des auf größte Sparsamkeit angewiesenen<br />

verarmten preußischen Staates, der seine<br />

Streitkräfte rücksichtslos demobilisierte, ohne Aussicht auf<br />

Beförderung, quittierte Steuben als Hauptmann den<br />

Dienst im preußischen Heer und konnte von Glück sagen,<br />

als er durch Vermittlung einer hohen Gönnerin, der mit<br />

dem württembergischen Thronfolger vermählten I :b<br />

lingsnichte Friedrichs des Großen, bei einer Zusammenkunft<br />

in Bad Wildbad als Hofmarschall in die Dienste<br />

des Fürsten Joseph Wilhelm von Hohenzollern-Hechingen<br />

treten konnte.<br />

Seinem neuen Amt in Hechingen stand Steuben, wl: ein<br />

Zeitgenosse bei tatet, „mit Anstand und Geschäftigkeit"<br />

vor und erwarb sich das vollkommene Vertrauen und die<br />

Zufriedenheit seines Herrn, in dessen Dienst er von 1764<br />

bis 1777 verblieb. So unwichtig die Hechinger Episode in<br />

diesem unruhigen Leben erscheinen mag, so war sie doch<br />

keineswegs unnütz vertan. In Hechingen gewann Steuben<br />

Einblick in die Verwaltung und Ökonomie. Der Fürst<br />

war zwar nicht reich und sein Ländchen klein, doch gehörte<br />

er tiner der ersten Familien Europas an. In seiner<br />

Gesellschaft, namentlich auf tiner aus Ersparnisgründen<br />

unternommenen mehrjährigen Re

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