23.12.2012 Aufrufe

höh enzollerische heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

höh enzollerische heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

höh enzollerische heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sorgen ben _ete der Einschnitt zwischen dem Laucnerttal<br />

und Sigmaringen. Fast unmöglich schien es, die Böschungen<br />

zu sichern und wieder zur Ruhe zu bringen. Die Bauzeit<br />

für dieses relativ kleine Streckenstück zog sich lange<br />

hin. Noch heute heißt dieser Einschn : t im Volksmund:<br />

„Millionenloch" 38 . Man sagt auch, daß der Gew in der<br />

Baufirma aus allen hoh<strong>enzollerische</strong>n Eisenbahnlinien<br />

durch diesen Einschnitt wieder aufgezehrt worden sein<br />

soll 39 .<br />

Die Verbindung von Hechingen nach Stetten bei Haigerloch<br />

wurde schwierig. Man wollte Stetten bei H? ;erloch<br />

eine L.'nie nach Hechingen und gleichzeitig eine Zweigstelle<br />

durch das Eyachtal nach Balingen bauen. Die Verhandlungen<br />

mit dem Amtsverband Balingen führten zu<br />

keinem Ergebnis. Hechingen drängte auf den Bau der<br />

Strecke nach Haigerloch. Wegen d^ ser Linie hat es einen<br />

Streit zwischen Rangendingen und Grosselfingen gegeben.<br />

Beide Gemeinden wollten die Bahn haben, aber nur eine<br />

konnte zum Zuge kommen 40 .<br />

Endlich entschloß man sich zu dem Pian, den ein Hechinger<br />

Bankkomitee hatte ausarbeiten lassen. Am 24. Dezember<br />

1912 wurde diese Strecke eröffnet. Die Hoh<strong>enzollerische</strong><br />

Landesbahn war damit vollendet"<br />

Nach dem Ausbau der Zw chenstrecken zeigte sich bald,<br />

daß die kleinen Lokomotiven für viele Teile der Trasse<br />

zu schwach waren. So wurden 1912 zwei vierachsige Lokomotiven<br />

beschafft, später kaufte man sich zwei 5/5 gekuppelte<br />

Lokomotiven und ein i U gekuppelte Lokomotive<br />

hinzu. Ende 1934 wurden die ersten Diesel-Triebwagen<br />

in Betrieb genommen 42 .<br />

Vieies hat sich fn den 130 Jahren, seitdem das Eisenbahnkomitee<br />

zusammengetreten isj geändert. Beide Bahnen<br />

haben aber Ihre Aufgabe bestens erfüllt.<br />

Lueraturhinweis kann beim Verfasser erbeten werden.<br />

Anmerkungen:<br />

1<br />

Kurze, Vom Adler zum Tee, in: Die Deutsche Bundesbahn, Frankfurt<br />

1960, S. 1003<br />

- Dr. jur. Supper, Entwicklung des Eisenbahnwesens im Königreich<br />

Württemberg, Stuttgart 1895, S. 216<br />

5<br />

100 Jahre deutsche Eisenbahn, in: Hohenz. Blätter, 10. 12. 1935<br />

4<br />

Eisenbahn oder keine, in: Hohenz Wochenblatt, 8. 3. 1857<br />

5<br />

Die Herstellung einer Eisenbahn von Reutlingen oder Tübingen<br />

über Hechingen, Balingen und Ebingen nach Sigmatingen, Denkschrift,<br />

Ebingen 1863<br />

6<br />

R. Fricker, Die Pässe und Straßen der Schwäbischen Alb. Tübingen<br />

1902, S. 181 — A. Dehlinger, Württembergs Staatswesen, 2 Bd.<br />

1953, S. 703-704<br />

7/8/9/10/11/12 Evelt, Fliegende Blätter zur Beleuchtung des Eisenbahnprojekts,<br />

Tübingen—Hechingen—Balingen—Ebingen—Sigmaringen, in:<br />

Hohenz. Wochenblatt, Hechingen und Sigmaringen. Nr. 89, Nr. 90,<br />

Nr. 91, Nr. 93, Nr. 103, Nr. 106, Nr. 107, Nr. 108, Nr. 109,<br />

Nr. 111.<br />

13 Denkschrift, Ebingen 1863, S. 13<br />

14 B. Reiser, Neunzig Jahre Zollerbahn, in: Schwarzwälder Bote<br />

27. 6. 1959<br />

Dr. jur. Supper, a. a. O. S. 53<br />

Der Name des Augsberg bei Steinhilben hat schon allerlei<br />

Spekulationen ausgelöst. Sogar der römische Kaiser<br />

Augustus wurde schon bemüht. Es gibt jedoch eine recht<br />

einfache Erklärung. In der Umgebung des Augsberges findet<br />

man häufig Flurnamen wie Auchten, Auchert usw.<br />

Das bedeutet (nach Keinath) Nachtweide; das heißt das<br />

Weidevieh wurde üoer Nacht an bestimmten Plätzen, die<br />

wohl auch eingezäunt waren, zusammengeti leben. Der<br />

Augsberg, der erst seit dem 19. Jahrhundert bewaldet ist,<br />

hieß ursprünglich wohl Auchtsbcrg, ein Wort das dann zu<br />

Augsberg abgeschliffen wurde. B.<br />

Gereitherter Veesen. Im Lagerbuch des Klosters Mariaberg<br />

(1727) findet man bei Aufzählung der Abgaben<br />

38<br />

15 Erinnerung an die vor 25 Jahren eröffnete Teilstrecke Scheer—Sigmaringen,<br />

in: Hohenz. Volkszeitung Nr. 164, Sigmaringen 1898<br />

16 Nach mündlichen Angaben der BM — Hediingen<br />

17<br />

Dr. jur. Supper , a. a. O. S. 55, W. Baur, 70 Jahre Eisenbahn Hechingen—Tübingen,<br />

in: Das Bunte Blatt, 17. 6. 1939<br />

18<br />

Verauordierung von Eisenbahn — Arbeiten der Bausektion Balin-<br />

gen, in Hohenz. Blätter, 2. Mai 1872<br />

19 O. Jacob, Die Württembergischen Staatseisenbahnen in Historisdi-<br />

Statistisdier Darstellung, Tübingen 1895, S. 100<br />

20<br />

Programm über die bei der Eröffnung der Eisenbahnlinien Balingen<br />

—Ebingen—Sigmaringen — am 4. Juli 1878 abzuhaltenden Festlichkeiten<br />

in der Stadt Ebingen, Ebingen, 27. Juni 1878 — 60 Jahre<br />

Eisenbahn Balingen—Sigmaringen, in: Hohenz. Volkszeitung,<br />

4. 7. 1938<br />

21<br />

M. Oberreuter, Die Eisenbahnen in Württemberg, Stuttgart 1933,<br />

5. 71<br />

22<br />

Eröffnung der Donauthalbahn, Programm über die abzuhaltenden<br />

Feierlichkeiten, Sigmaringen, 15. 7. 1873<br />

23<br />

Festblatt zur Eröffnung der Bahnlinie Tuttlingen—Sigmaringen, in:<br />

Beilage zur Hohenz. Volkszeitung, Sigmaringen, 26. 11. 1890<br />

Zur Feier der Eröffnung der Bahnlinie Tuttlingen—Sigmaringen, in:<br />

Festblatt des Tuttlinger Gränz-Boten, Tuttlingen, 26. 11. 1890<br />

Die neue Bahnlinie Tuttlingen—Signiaringen, in: Nellenburger Bote,<br />

November 1890<br />

24<br />

Übersichtskarte der Bahnlinie Tuttlingen—Sigmaringen 1:50 000,<br />

Stuttgart 1890<br />

25<br />

A. Hanfing, Die Eisenbahnen in Baden, Stuttgarter geographische<br />

Studien, Reihe A. Heft 16/17, Stuttgart 1929<br />

26<br />

O. Jacob, Die Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen in<br />

Historisch-Statischer Darstellung, Tübingen 1895, S. 117<br />

27<br />

B. Stehle, Eisenbahnen, in: Hohenzollern, ein Heimatbuch, Sigmaringen<br />

1925, S. 311<br />

28<br />

Dr. E, Koller, Die Stellung des Bahnhofes am Fuße der Königsburg<br />

Hohenzollern, Denkschrift, ohne Datum —<br />

Fromlett, die Oberstätter wollten den Bahnhof an der Kaiserburg,<br />

in: Hohenz. Zeitung, 30. 6. 58 —<br />

Situationsplan der Section Balingen — sog. „Hohenzollernbahn"<br />

1:2 500<br />

58<br />

B. Reiser a. a. O.<br />

30<br />

W. ßaur, Kleine Chronik der Hohenz. Landesbahn, in: Unser Zollerländle,<br />

Hechingen, 10. 1. 1958. S. 6<br />

S1<br />

F. Racer, Hohenz. Landesbahn AG, Hechingen 1936, S. 2 —<br />

32<br />

W. Baur, a. a. O, S. 7 -<br />

Die Entstehung der Hohenz. Kleinbahnen, in. Schwäbische ChromK,<br />

23. 11. 1901 -<br />

Garantie Vertrag 1899<br />

Genehmigungsurkunde für die Hohenz. Kleinbahnen, 28. 6. 1899<br />

Statut der Hohenz. Kleinbahn-Gesellschaft, 1899 -<br />

Bau und Betriebsvertrag für die Bahnen der Hohenz. Kleinbahn-<br />

Gesellschaft, 1899<br />

33<br />

F. Racer: a. a. O. S. 3<br />

3" W. Baur: a. a. O. S. 8<br />

• F. Racer: a. a. O. S. 3-4<br />

3" W. Baur: a. a. O. S. 8<br />

® 7 Denkschrift über den Ausbau der Hohenz. Kleinbahnen, 1906<br />

Der Ausbau des Netzes der hohenz. Kleinbahnen, in: Hohenz.<br />

Blätter vom 15. 3. 190'<br />

W. Baur: a. a. O. S. 11/12<br />

39<br />

F. Racer: a. a. O. S. 5<br />

W. Baur, S. 12 -<br />

41<br />

Genehmigungsurkunde für die Preußischen Bahnstrecken der Hoh<strong>enzollerische</strong>n<br />

Landesbahn — Aktien — Gesellschaft in Sigmaringen,<br />

1912<br />

42<br />

F. Racer, S. 8<br />

Öfters den Ausdruck „Gereitherter Veesen" (Veesen -<br />

Dinkei). Einschlägige Wörterbücher geben keine Auskunft.<br />

Einigen älteren Leuten in der Gegend Gammertingen-<br />

Mägerkingen ist der Ausdruck „reitern" noch bekannt. Er<br />

bedeutet soviel wie sieben. Das gedroschene Getreide<br />

wurde durch große Siebe von Abfallen gereinigt. Die<br />

Siebe nannte man Reiter. Im gleichen Lagerbuch findet<br />

man auch den Ausdruck „Veesen als Kaufmannsware".<br />

Vermutlich wurde hier ein noch größerer Reinheitsgrad<br />

des Getreides verlangt. Durch die „Re^er" ging natürlich<br />

alles, was kleiner war als die Veesenkörner, ebenfalls mit.<br />

Durch nochmaliges Sieben mit einem feineren Sieb konnte<br />

man Unkrautsamen, Steinchen und andere Verunreinigungen<br />

entfernen. B.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!