St. Georg_12_2021

RATGEBER
Fragen & Antworten
Unser Expertenteam weiß Rat
in(fast) allen Lebenslagen.
Der Traum von der eigenen Pferdehaltung
kann teuer und aufwändig sein.
Dressur
Hubertus Schmidt
Reitmeister, Vize-Europameister,
Mannschafts -Olympiasieger und
Deutscher Meister der Dressur -
reiter, weiß Rat in Sachen Dressur.
Springen
Karsten Huck
Olympia- Dritter 1988, Reitmeister
und erfolgreicher Springtrainer;
Kursangebote unter karstenhuck.de
Probleme rund ums Pferd
Christine Meyer zu Hartum
Aktive Züchterin und Reitwartin,
beantwortet alle Fragen zur
Haltung und Grundausbildung.
Haltung & Stallbau
Georg W. Fink
Fachmann auf den Gebieten
Reitanlagen und Stallbau.
Er baute zahlreiche Anlagen
im In- und Ausland.
Medizin
Dr. Annette Wyrwoll
Fachtierärztin für Pferde, Pferdewirtschaftsmeisterin,
Züchterin;
belegte u. a. bei den Olympischen
Spielen 2000 Platz 19 im Busch.
Physiotherapie
Helle Kleven
Ausgebildete Physiotherapeutin
für Pferde und Menschen, gibt
Ratschläge bei Knochen- , Gelenkund
Muskelproblemen.
Hufe & Beschlag
Dieter Kröhnert
Hufschmiedemeister, betreute
mehrfach die deutschen Champio
natspferde. Er kümmert sich um
Ihre Huf - und Beschlagsprobleme.
Fütterung
Otfried Lengwenat
Dipl. Ing. agr. und Ausbilder an
berufsbildenden Schulen, Fachautor,
gilt als erste Adresse in
Sachen Fütterung.
Recht
Christian Weiß
Rechtsanwalt und Partner der
Kanzlei Wellensiek, unter anderem
Herausgeber eines Buches zum
Pferderecht.
Schreiben Sie uns!
Schreiben Sie (und bitte Telefon-Nr. dazu und
maximal eine halbe DIN-A4 Seite) an: Redaktion
St.GEORG, Jürgen-Töpfer-Str. 48, 22763 Hamburg, Fax:
040/38906-308 oder E-Mail: redaktion@st-georg.de
FRAGE DES MONATS
Selbst Weide kaufen?
MARTIN RAMCKE FRAGT: Wir besitzen
zwei Pferde und haben von einem
Land wirt das Angebot bekommen, eine
Wiese mit 1,5 Hektar zu kaufen. Woher
wissen wir, ob sie sich für Pferde eignet
und welche Arbeit kommt auf uns zu?
OTFRIED LENGWENAT ANTWORTET:
Wiese und Weide unterscheiden sich:
Eine Wiese hat mehr Obergräser, weniger
Leguminosen. Diese Gräser vertragen
häufig nur zwei, max. drei Schnitte.
Eine Weide wird ständig beansprucht,
da halten sich diese Gräser nicht lange,
es werden sich robuste Gräser durchsetzen,
die einen stärkeren Verbiss
aushalten. Zusätzlich werden die Gräser
stark durch den Tritt beansprucht.
Durch den Verbiss kommt Klee durch,
die botanische Zusammensetzung verändert
sich, dies dauert meist drei bis
fünf Jahre. Um zu wissen, ob sich die
Wiese als Weide für Pferde eignet, sollte
man vorher die vorhandenen Pflanzen
und deren Anteil am Aufwuchs bestimmen
– auch auf Giftpflanzen sollte man
achten. Um Trittschäden, Geilstellen
und sehr stark verbissene Parzellen
zu vermeiden, ist Weidemanagement
wichtig: Weide unterteilen, rechtzeitig
umtreiben, ausmähen, Kot absammeln,
eventuell walzen, Reparatursaat. Dazu
kommt die gezielte Düngung nach einer
Bodenanalyse. Kalken alle drei bis fünf
Jahre, Phosphor und Kalium jedes Jahr
und Stickstoff nur in der Vegetation aber
in mehreren Gaben, damit die Pflanze
ihn aufnehmen kann und der Stickstoff
nicht in das Grundwasser gelangt – das
können vier bis sechs Gaben pro Jahr
sein. Vor dem Kauf sollten Sie auch
bedenken, dass Sie für die Weidepflege
Maschinen benötigen, oder einen Landwirt,
der die Arbeiten übernimmt.
Foto: slawik.com
82 St.GEORG 12/2021