30.09.2022 Aufrufe

LE-4-2022

LOGISTIK express Journal 4/2022

LOGISTIK express Journal 4/2022

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Resultat dieser Effekte. Wenn die Politik nicht<br />

rasch gegensteuert, droht 6.000 Handelsbetrieben<br />

bis Jahresende die Schließung.<br />

Onlinehandel: Boom vorbei<br />

Bereits jetzt ist klar, dass viele Geschäfte des<br />

nicht-lebensnotwendigen österreichischen<br />

Handels im vierten Quartal einen Überlebenskampf<br />

führen werden. Der Flächenschwund<br />

im Non-Food-Handel – minus 500.000 Quadratmeter<br />

in 2021 – wird sich heuer wegen der<br />

Energiekrise und der Teuerungswelle eklatant<br />

beschleunigen. Laut einer bundesweiten Befragung<br />

des Handelsverbandes wird im Gesamtjahr<br />

<strong>2022</strong> fast die Hälfte der österreichischen<br />

Händler aufgrund der explodierenden<br />

Kosten für Strom und Gas einen Verlust erwirtschaften,<br />

wobei insbesondere KMU-Betriebe<br />

betroffen sind. 60 Prozent der kleinen und mittelgroßen<br />

Handelsbetriebe haben bereits mit<br />

einem Investitionsstopp reagiert.<br />

Hinzu kommt: Selbst der Onlinehandel, Wachstumskaiser<br />

in der letzten Dekade und gallisches<br />

Dorf während des ersten Coronapandemie-Jahres,<br />

kommt inflationsbedingt ins<br />

Straucheln. Im zweiten Quartal <strong>2022</strong> sind die<br />

Umsätze hierzulande um 4,8 Prozent eingebrochen.<br />

Der eCommerce-Boom ist bis auf weiteres<br />

vorbei.<br />

HV fordert Energiekostenzuschuss für alle<br />

Händler<br />

Fazit: Die Energie-Krise, der Ukraine-Krieg, die<br />

höchste Inflationsrate seit 1975, der schwache<br />

Euro und die pandemiebedingten Kapazitätseinschränkungen<br />

in Asien stellen für den österreichischen<br />

Handel, der in Österreich 600.000<br />

Mitarbeiter:innen beschäftigt, eine existenzielle<br />

Bedrohung dar. Die Herausforderungen<br />

werden sich 2023 noch verstärken, wenn die<br />

Energiepreiserhöhungen bei den Konsumenten<br />

und Unternehmen voll schlagend werden<br />

und die verfügbare Kaufkraft weiter sinkt.<br />

6.000 Händler geben an bis Jahresende zu<br />

schließen, daher braucht es eine zeitnahe politische<br />

Reaktion auf diese Ausnahmesituation,<br />

auch um Stadt- und Ortskerne zu erhalten.<br />

Der Handelsverband fordert erstens einen<br />

Energiekostenzuschuss für alle Handelsbetriebe,<br />

zweitens eine umfassende Arbeitsmarktreform,<br />

um dem Personalmangel entgegenzuwirken,<br />

drittens eine durchgängige<br />

Abgaben- und Gebührenreform, insbesondere<br />

die Abschaffung der Mietvertragsgebühr,<br />

und viertens eine weitere substanzielle Senkung<br />

der Lohnnebenkosten zur Entlastung der<br />

österreichischen Unternehmen.<br />

(RED)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!