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LE-4-2022

LOGISTIK express Journal 4/2022

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CHRISTIAN JANECEK. MARKUS SCHINKO<br />

afrika zu den Westhäfen, aber die Infrastruktur<br />

ist darauf gar nicht ausgelegt. Es fehlt an Waggons<br />

ebenso wie an Kapazitäten auf den Trassen<br />

und in den Häfen. So ist etwa Rotterdam<br />

bereits deutlich überlastet, und das wirkt sich<br />

wiederum negativ auf die Laufzeiten aus.“<br />

„Die Ressourcenthematik ist aktuell leider durch<br />

und durch problematisch“, ergänzt Markus<br />

Schinko. „Wir sind auf die Bahn angewiesen,<br />

unser Fokus liegt auf In- und Outbound. Wir profitieren<br />

zum Glück von unserem internen Bahn-<br />

Know-how und können uns selbst aushelfen.<br />

Früher war es so, dass man eine Trasse gebucht<br />

hat und der Zug fuhr. Heute braucht man die<br />

Lokomotive ebenso wie geeignetes Personal.<br />

Das nötige Abweichungsmanagement ist extrem.<br />

Die Beschaffung neuer Lokomotiven dauert<br />

2 Jahre, oder noch länger. Und dann steht<br />

man plötzlich vor dem Problem, dass das Material<br />

vielleicht gar keine Zulassung für Österreich<br />

hat. Hier ist dringend eine Vereinheitlichung<br />

zumindest auf europäischer Ebene nötig. Leider<br />

gibt es viel zu wenige Produktionsstätten<br />

für Güterwägen in Europa, darum werden<br />

wir hier selbst einen Markteinstieg versuchen.<br />

Ist die Bahnlogistik die Lösung der<br />

Umweltthematik?<br />

Janecek: „Natürlich ist die CO2-Reduzierung ein<br />

Thema. Im Outbound transportiert die voestalpine<br />

über 50 Prozent per Bahn, das ist für einen<br />

Stahlerzeuger eher ungewöhnlich. Lediglich ein<br />

Drittel wird per LKW abgewickelt. Aber wenn<br />

der Engpass bei Lokomotiven und Waggons<br />

weiter anhält, bleibt keine andere Wahl, als auf<br />

den LKW auszuweichen. Es ist ein harter Kampf:<br />

einerseits möchten wir den Standort auf CO2-<br />

Reduktion trimmen, aber dazu ist mehr Kapazität<br />

in den Verschiebebahnhöfen nötig. Aber<br />

wenn kein Material da ist, dann ist dieses Vorhaben<br />

nicht umsetzbar, egal, wie gut die Vorsätze<br />

sein mögen. Damit der Umstieg von der Straße<br />

auf die Schiene wirklich funktioniert, müssten<br />

Güterzugstrassen bevorzugt werden.“<br />

Man liest überall von Personalmangel,<br />

wie geht es der LogServ damit?<br />

Schinko: „Personal ist die wichtigste Ressource.<br />

Anteilsmäßig betragen die Personalkosten bis zu<br />

70 Prozent! Der Mangel ist groß, von der Hilfskraft<br />

bis zum Facharbeiter fehlt Personal an allen<br />

Ecken und Enden. Wir setzen viele Maßnahmen,<br />

um neue Mitarbeiter zu finden, die regionale

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