LE-4-2022
LOGISTIK express Journal 4/2022
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LOGISTIK express 4/<strong>2022</strong> | S58<br />
das schafft Unabhängigkeit. Wir möchten sie<br />
nicht zum Auftrag verpflichten, sondern haben<br />
den Anspruch, dass sie uns den Auftrag<br />
geben WOL<strong>LE</strong>N“, so Gastel. Ein gewagter Ansatz<br />
– hat er denn keine Angst, dass jemand<br />
dann die fertige Lösung von einem billigeren<br />
Anbieter umsetzen lässt? „Wir sind überzeugt,<br />
dass wir die beste Lösung zu einem fairen<br />
Preis anbieten und wir wagen uns auch an<br />
scheinbar unmögliche Aufgabenstellungen<br />
heran. Bei all unseren Angeboten ist ein Kostendach<br />
samt Abweichungsfaktor enthalten,<br />
damit die Kunden kalkulieren können.<br />
Für jeden einzelnen Arbeitsschritt gibt es eine<br />
offene Kalkulation, gebündelt zu Arbeitspaketen.<br />
Reicht das Budget nicht aus, stellen<br />
wir das Projekt trotzdem fertig, auf unsere<br />
Kosten – die Qualität der Leistung muss<br />
stimmen, dafür bürgen wir. Denn InterLog<br />
ist vielleicht nicht der günstigste Anbieter,<br />
aber auf jeden Fall effektiv. Durch das Kostendach<br />
sind wir im Nachhinein betrachtet<br />
oft sogar günstiger als ein vermeintlich billigerer<br />
Anbieter, der alles einzeln abrechnet.<br />
Natürlich zahlen unsere Kunden dann<br />
nur den tatsächlichen Aufwand.“ Durch<br />
die eigene Digitalisierung gewinnt das Unternehmen<br />
nicht nur an Mobilität, auch die<br />
Kostenstruktur konnte verschlankt werden.<br />
Dauerbrenner und Trends<br />
Die Kunden kommen aus den unterschiedlichsten<br />
Branchen, von Pharma über Food bis<br />
zu Automotive-Unternehmen in der DACH-<br />
Region, denn hier ist die Projektabwicklung<br />
hinsichtlich des ähnlichen kulturellen Hintergrunds<br />
einfacher. Bei der Lösungsfindung<br />
setzt InterLog auf erprobte Technologien,<br />
Forschungsprojekte kommen nicht in Frage:<br />
„Unsere Kunden können keine spacigen<br />
Konzepte riskieren, so sind beispielsweise<br />
Lösungen mit Drohnen aktuell noch nicht<br />
spruchreif.“<br />
Welche Themen sind denn aktuell besonders<br />
gefragt? „Wir sehen einen klaren Trend<br />
in Richtung Anlagenmodernisierung im<br />
laufenden Betrieb. Man merkt auch den<br />
Personalmangel, denn viele Anfragen betreffen<br />
die Optimierung der Produktions-<br />
logistik, etwa durch Verpackungsautomation,<br />
Robotik oder Fahrerlose Transportsysteme“,<br />
zählt Gastel auf. Auch die Einführung oder<br />
Modernisierung von Lagerverwaltungssystemen<br />
und die Automation von Hochreagallägern<br />
sei sehr gefragt. „Trotz der Rezession<br />
merken wir eine starke Bewegung am<br />
Markt. Die großen und mittleren Unternehmen<br />
wissen, dass sie jetzt investieren müssen,<br />
um mit der Konkurrenz mitzuhalten.“<br />
Die Digitalisierung helfe dabei, die „time to<br />
market“ zu verkürzen. Auch gefragt: Maßnahmen,<br />
die die Energiekosten reduzieren und<br />
Abhängigkeiten verringern, beispielsweise<br />
Dachwandverkleidungen mit Solarzellen oder<br />
Solarpanels zum Betrieb von Hochregallägern.<br />
„Hinsichtlich der Effizienzsteigerung gibt<br />
es Anfragen zur Bündelung von Transporten<br />
und Containern, um das Volumen besser zu<br />
nutzen oder auch die Tourentopologie – alles,<br />
was den CO2-Fußabdruck schmälert.<br />
Die Voraussetzung ist oft jedoch, dass sich<br />
das Bestellverhalten ändert. Die gesamte<br />
Kette muss anders organisiert werden, etwa<br />
durch eine Verlängerung der Belieferungszyklen.<br />
Wenn eine Filiale nur zwei Mal statt drei<br />
Mal pro Woche beliefert wird, dafür jedoch<br />
mit mehr Ware, ergibt sich automatisch eine<br />
CO2-Einsparung. Bei unseren Konzepten gehen<br />
wir daher nicht nur auf den Kunden ein,<br />
sondern auch auf dessen Kunden – damit er<br />
gleich Argumente hat, um Einwände zu entkräften.“<br />
Um nah beim Kunden zu sein, hat die<br />
InterLog derzeit drei Niederlassungen: in Sursee<br />
(Schweiz), Dortmund (Deutschland) und Graz<br />
(Österreich). Eric Gastel teilt sich die Geschätsführung<br />
mit Markus Lanz und Dennis Augustin.<br />
Alle drei sind aktiv im Unternehmen und als<br />
Mandatsleiter tätig. Die flachen Hierarchien<br />
sind ein Markenzeichen des dynamischen<br />
Unternehmens. „Jedes neue Projekt wird unabhängig<br />
von seiner Größe einem der drei<br />
Geschäftsführer zugeordnet, die dann auch<br />
als Coach fungieren. Mir ist es sehr wichtig,<br />
dass alle Mitarbeiter auf Augenhöhe kommunizieren“,<br />
meint Gastel. Man darf gespannt<br />
sein, welch cooles Projekt als nächstes kommt.<br />
(RED)