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LE-4-2022

LOGISTIK express Journal 4/2022

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Rohstoff per Binnenschiff<br />

/ Bild IBBS<br />

dauerhaft transportieren. Die Frage ist also,<br />

warum macht man das nicht schon längst,<br />

wenn nachhaltig transportieren das Gebot<br />

der Stunde ist? Warum fordern die Grünen<br />

keine nachhaltige Lösung? Die Antwort ist<br />

simpel. Man macht es nicht, weil der Straßentransport<br />

billiger und einfacher ist. Die Straße<br />

ist immer die erste Wahl für einfach tickende<br />

Logistiker. Das Intelligenteste im LKW-Verkehr<br />

ist nämlich das Navi. Und vermutlich hat es bei<br />

den meisten Rohstoffschürfern noch nie eine<br />

UVP mit einem Verkehrskonzept gegeben. Die<br />

Bahn, wenn sie denn mittels „Förderband-Brücke“<br />

erreicht wird, hat bereits jetzt genug Probleme<br />

mit Lärmbelästigung und Kapazitätsgrenzen.<br />

Außerdem, die Bahn ist auf gewissen<br />

Strecken sozusagen der Mercedes unter<br />

den Transportmitteln und mit einem Mercedes-PKW<br />

würde auch niemand auf die Idee<br />

kommen, Zementsäcke zu transportieren.<br />

Der WWF hat 2018 in einer umfassenden Studie<br />

auf die schwerwiegenden Auswirkungen<br />

der unkontrollierten Rohstoffausbeutung hingewiesen<br />

– allerdings ohne die Transportfrage<br />

zu berücksichtigen. Inzwischen ist der Rohstoffverbrauch<br />

weiter exorbitant gestiegen und<br />

um die weltweite Gier befriedigen zu können,<br />

hat längst der Run auf die Schätze der Tiefsee<br />

begonnen. Ohne ausreichender Forschungsergebnisse<br />

über die Folgen der Ausbeutung,<br />

sagen die NGOs. Verfügbare Daten stammen<br />

von jenen Forschungen, die von den<br />

Ausbeutungs-Unternehmen finanziert werden.<br />

Zumindest wird man bei der Ausbeutung der<br />

Tiefseerohstoffe um den Schiffstransport nicht<br />

herumkommen. Die Sanduhr läuft ab. (PB)<br />

Das wichtigste Argument pro Binnenschiff<br />

liegt also in der Zukunftsplanung begründet.<br />

Auch wenn sich anscheinend noch niemand<br />

Gedanken darüber gemacht hat, wie „unser<br />

schönes Land“ ausschauen wird, wenn man<br />

mit Rodung und Abbau fertig ist – es wird jedenfalls<br />

noch ein paar Jahrzehnte erheblichen<br />

Transportbedarf geben.<br />

Ein anderes Beispiel – ein Kärntner Zementwerk<br />

- zeigt, dass dort wo keine Wasserstraße,<br />

aber eine belastbare Bahn zur Verfügung<br />

steht, dennoch ausschließlich der LKW die erste<br />

Wahl im Rohstofftransport ist. Da stört es die<br />

Grünen auch nicht, dass unzählige LKW sogar<br />

durch enge Dorfstraßen fahren und nicht nur<br />

Anrainer schwer belasten, sondern auch hohe<br />

Infrastrukturkosten verursachen.<br />

Rohstoff per Binnenschiff / Bild IBBS

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