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LE-4-2022

LOGISTIK express Journal 4/2022

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Intelligente Algorithmen, hohe Rechenleistung<br />

und Big Data<br />

Möglich ist dieser Einsatz von Künstlicher Intelligenz<br />

durch mehrere Faktoren: Einer hohen und<br />

ständig zunehmenden Rechenleistung und<br />

Speicherkapazität, Big Data und intelligenten<br />

Algorithmen. Die Rechenleistung von Computern<br />

und Chips potenziert sich fortwährend –<br />

bis zum Jahr 2040 könnte sie gegenüber heute<br />

um einen Faktor 1000 zugenommen haben.<br />

Nicht nur durch das Internet und durch soziale<br />

Medien, sondern auch über Sensoren und Systeme<br />

der Echtzeitdatenübermittlung kann auf<br />

gewaltige und stets aktuelle Datenmengen<br />

und auch auf aussagekräftige Datenreihen<br />

zugegriffen werden – das ist «Big Data». Bei<br />

Logistikprozessen selbst werden täglich riesige<br />

Mengen an Daten produziert. Basierend darauf<br />

können Aussagen getroffen werden, wie<br />

sich Systeme über die Zeit hinweg verhalten<br />

und auf welche Einflussfaktoren und Veränderungen<br />

sie wie reagieren.<br />

Es gibt je länger je mehr Datenquellen, die<br />

bald neues Potenzial zur Effizienzsteigerung in<br />

der Logistik bieten können. So stellen beispielsweise<br />

die B2B-Plattformen wlw (ehemals «Wer<br />

liefert was») und EUROPAGES grosse Mengen<br />

an Daten zu Rohstoffen und Produkten zur Verfügung.<br />

Neben detaillierten Spezifikationen<br />

sind auch Preise und Lieferzeiten enthalten.<br />

Es ist absehbar, dass die Daten dieser beiden<br />

Plattformen des Plattformanbieters Visable in<br />

Zukunft genutzt werden können, um Lagerbestände<br />

durch Künstliche Intelligenz effizient zu<br />

bewirtschaften. Es sind dann Nachbestellungen<br />

zum besten Preis termingerecht und automatisiert<br />

möglich.<br />

Notwendig dafür ist die Verfügbarkeit von<br />

qualitativ hochwertigen Daten. Denn Datenquantität<br />

ist nicht gleich Datenqualität. «Es ist<br />

wichtig, eine adäquate Vorauswahl zu treffen,<br />

welche Daten benötigt werden. Zudem muss<br />

sichergestellt sein, dass diese Daten in genügender<br />

Qualität vorhanden sind», berichtet<br />

der CTO von Visable, Daniel Keller. «Visable<br />

hat für die Datensammlung begonnen, Künstliche<br />

Intelligenz zu nutzen, um relevante Daten<br />

als solche zu identifizieren – im Sinne eines<br />

Lernprozesses über intelligente Algorithmen»,<br />

erklärt Daniel Keller. Intelligente Algorithmen<br />

bedeutet, dass Künstliche Intelligenz, die auf<br />

diesen Algorithmen beruht, die Ergebnisse, die<br />

sie produziert und die Prognosen, die sie aufgrund<br />

einer Auswertung von Daten trifft, mit<br />

dem realen Wert vergleicht, aus ihren Fehlern<br />

lernt und sich so selbst fortwährend optimiert.<br />

Es bedeutet auch, dass Künstliche Intelligenz<br />

Echtzeitdaten verarbeiten und so instantan reagieren<br />

kann. Das heisst nicht, dass Künstliche<br />

Intelligenz deswegen ein Bewusstsein entwickelt.<br />

Im Hinblick auf ihre Rechenkapazitäten<br />

ist sie den kognitiven Fähigkeiten des Menschen<br />

jedoch bei weitem überlegen.<br />

Vielfältige Anwendungsgebiete zur Effizienzsteigerung<br />

in der Logistik<br />

Künstliche Intelligenz kann aber noch für viel<br />

breitere Anwendungsgebiete als die simple<br />

Lagerbewirtschaftung genutzt werden. Zunächst<br />

können Systeme der Künstlichen Intelligenz<br />

Transportrouten (innerhalb und<br />

ausserhalb des Lagers) planen und, im Zusammenhang<br />

mit unerwarteten Ereignissen,<br />

neu berechnen. Ankunftszeiten können noch<br />

genauer vorhergesagt werden. Systeme der<br />

KI können leicht erkennen, wenn bestimmte<br />

Produkte oder Komponenten im Lager rar<br />

werden – und die möglichen Auswirkungen<br />

auf andere Produkte oder Komponenten im<br />

Logistikzyklus vorhersehen – und diese dann<br />

rechtzeitig aufstocken. Genauso können<br />

Überkapazitäten erkannt werden.

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