LE-4-2022
LOGISTIK express Journal 4/2022
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LOGISTIK express 4/<strong>2022</strong> | S20<br />
oder Sprache zu erkennen oder Bewegungen<br />
auszuführen. Dieses Prinzip wurde unter anderem<br />
von Hans Moravec beschrieben und wird<br />
auch als Moravecsches Paradox bezeichnet.<br />
Sprachcomputer auf Basis von neuronalem<br />
Netzwerk<br />
Einen positiven Impuls für das Fachgebiet der<br />
Künstlichen Intelligenz gab es im Jahr 1986<br />
mit dem Programm «NETtalk». Denn damit<br />
brachten Terrence J. Sejnowski und Charles<br />
Rosenberg den Computer zum Sprechen.<br />
Das Programm konnte Wörter lesen und korrekt<br />
aussprechen sowie das Gelernte auf ihm<br />
unbekannte Wörter anwenden. «NETtalk» gehörte<br />
damit zu den frühen sogenannten neuronalen<br />
Netzwerken. Das sind Programme,<br />
die mit grossen Datenmengen gefüttert werden<br />
und darauf aufbauend eigene Schlüsse<br />
ziehen können. Bei der Betrachtung der historischen<br />
Entwicklung von Künstlicher Intelligenz<br />
fällt der Fokus auch auf die beachtliche<br />
Leistung von Rechnern, die bei Brett-,<br />
Computer- oder anderen Spielen gegen<br />
Menschen spielen. Es zeigt sich immer wieder,<br />
dass moderne Computer sogar die besten<br />
menschlichen Spieler übertreffen können.<br />
Bereits 1997 konnte die Weltöffentlichkeit beobachten,<br />
wie das IBM-System «Deep Blue»<br />
den russischen Schachweltmeister Gary Kasparov<br />
besiegte. Und im Jahr 2011 gewann das<br />
Computerprogramm «Watson» (ebenfalls IBM)<br />
in der amerikanischen Quiz-Show Jeopardy<br />
gegen die besten Quizmeister. 2016 übertraf<br />
die Deepmind-Software AlphaGo von Google<br />
den südkoreanischen Spitzenspieler Lee Sedol<br />
bei einer Spielpartie auf dem chinesischen<br />
Bettspiel Go. AlphaGo schlug Sedol 4:1. Das<br />
Resultat erstaunt angesichts der Komplexität<br />
des Spiels. Hat der erste Spieler bei Schach 20<br />
mögliche Züge zur Auswahl, sind es bei Go 361<br />
Züge.<br />
Schnelle Rechner fördern maschinelles Lernen<br />
Ungefähr ab dem Jahr 2010 begann eine<br />
Phase der Kommerzialisierung von KI-Anwendungen.<br />
Als besondere Innovationen für den<br />
Alltagsgebrauch der Menschen begannen<br />
sich die Sprachassistenten Siri und Alexa zu<br />
etablieren. Im Geschäftsbereich schritt die Automatisierung<br />
von Arbeitsprozessen voran und<br />
das Internet der Dinge konnte für immer mehr<br />
Anwendungsbereiche genutzt werden. Dank<br />
der immer besseren Rechnerleistung konnten