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LE-4-2022

LOGISTIK express Journal 4/2022

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LOGISTIK express 4/<strong>2022</strong> | S18<br />

SPECIAL<br />

Wie der Computer<br />

zum intelligenten<br />

Wesen wird<br />

Immer mehr Unternehmen setzten zur Verbesserung<br />

ihrer Wertschöpfung auf den Einsatz<br />

von Künstlicher Intelligenz. Doch nach<br />

welchen Prinzipien funktionieren eigentlich<br />

KI-Programme und für welche Zwecke lassen<br />

sie sich nutzen? Aufschluss darüber gibt<br />

ein historischer Überblick.<br />

BEITRAG: REDAKTION<br />

Den Grundstein für das Fachgebiet<br />

der Künstlichen Intelligenz legte der<br />

britische Mathematiker Alan Turing<br />

im Jahr 1936. Turing bewies, dass<br />

eine Rechenmaschine – eine sogenannte<br />

«Turingmaschine» – in der Lage ist, kognitive<br />

Prozesse auszuführen. Die Bedingung dafür<br />

ist, dass sich diese Prozesse in mehrere Einzelschritte<br />

zerlegen lassen und durch einen<br />

Algorithmus dargestellt werden können. 1950<br />

entwickelte Turing ein Test-Verfahren, um zu<br />

prüfen, ob ein Computer selbständig denken<br />

kann. Hierfür führt eine Versuchsperson mit<br />

zwei unsichtbaren Gesprächspartnern ein Gespräch.<br />

Danach muss die Versuchsperson entscheiden,<br />

welcher der beiden Gesprächspartner<br />

der Computer war. Wenn mindestens 30<br />

Prozent der Versuchspersonen den Computer<br />

nicht erkennen, gilt der Test als bestanden.<br />

Aus Konferenz entsteht erstes KI-Programm<br />

Der Begriff «Künstliche Intelligenz» trat erstmals<br />

im Jahr 1956 am «Summer Research Project on<br />

Artificial Intelligence» in Erscheinung. Dies war<br />

eine ambitionierte, sechswöchige Konferenz,<br />

die am Dartmouth College in New Hampshire<br />

in den USA stattfand. Die Konferenz gilt als<br />

Geburtsstunde für das Fachgebiet «Künstliche<br />

Intelligenz» als wissenschaftliche Disziplin. Die<br />

Konferenzteilnehmer waren davon überzeugt,<br />

dass Denkprozesse auch ausserhalb eines<br />

menschlichen Gehirns möglich sind. Als Resultat<br />

der Konferenz entwickelten der Informatiker<br />

Allen Newell, der Programmierer Cliff Shaw<br />

und der Wirtschaftswissenschaftler Herbert Simon<br />

das Programm «The Logic Theorist». Die<br />

Aufgabe des Programms war es, mithilfe von<br />

Logik und Vernunft mathematische Theoreme<br />

zu beweisen. Es wird als «erstes Programm für<br />

künstliche Intelligenz» bezeichnet.<br />

Im Jahr 1966 entwickelte der deutsch-amerikanische<br />

Informatiker Joseph Weizenbaum den<br />

weltweit ersten Chatbot Eliza. Dieser war so<br />

programmiert, dass der Eindruck entstand, er<br />

könne die Rolle eines Psychotherapeuten einnehmen.<br />

Das Programm reagierte allerdings<br />

lediglich auf Schlüsselworte und antwortete<br />

häufig mit Fragen oder allgemeinen Phrasen.<br />

Auch war der Dialog mit dem Chatbot nur über<br />

eine Computertastatur möglich. Weizenbaum<br />

war überrascht, mit welch einfachen Mitteln

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