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Kunstbulletin Dezember 2023

Unsere Dezember Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Chiara Bersani, Delphine Reist, Anita Muçolli, Reto Boller, uvm.

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sind. Das Preisgeld von maximal € 100’000<br />

fliesst in einen Werkankauf für die Sammlung<br />

des Museum Ludwig, eine Ausstellung und Publikation.<br />

Die ägyptisch-kanadische Künstlerin<br />

armenischer Herkunft hat seit ihren Teilnahmen<br />

an den Biennalen von Istanbul 2009 und<br />

Sharjah 2011 sowie 2012 an der documenta 13<br />

internationale Anerkennung erhalten. Sie ist<br />

bekannt für ihre figurativen Wandmalereien,<br />

(Notiz-)Bücher, Zeichnungen, Gemälde, Fotografien<br />

und Skulpturen und einige grossformatige<br />

Installationen. «Anna Boghiguian ist ganz<br />

und gar zeitgenössisch in ihren Themen und in<br />

den Verbindungen, die sie durch ihre Lektüren,<br />

Reisen und Internetrecherchen zwischen<br />

historischen Geschichten und politischen und<br />

ästhetischen Diskussionen unserer gegenwärtigen<br />

Welt zieht», so die Jury. Die Tochter eines<br />

armenischen Uhrmachers studierte in den<br />

1960ern Politik- und Wirtschaftswissenschaft<br />

in Kairo und in den frühen 1970er-Jahren Kunst<br />

und Musik in Montreal. Die Kosmopolitin hat<br />

ihren Wohnsitz in Kairo, lebt und arbeitet aber<br />

auch in Europa, Asien, Afrika und Amerika. 2003<br />

nahm sie an der Wanderausstellung ‹Contemporary<br />

Arab Representation› teil, zwei Mal an<br />

der Istanbul Biennale, 2009 und 2015, und der<br />

São Paulo Biennale, 2014 und <strong>2023</strong>. Sie hatte<br />

Einzelausstellungen im Castello di Rivoli in<br />

Turin, im Kunsthaus Bregenz, im Museum für<br />

Gegenwartskunst Siegen und im SMAK in Gent.<br />

2015 wurde ihr Beitrag für Armenien an der<br />

56. Biennale von Venedig mit dem Goldenen<br />

Löwen für den besten Pavillon ausgezeichnet.<br />

Anna Boghiguian, 2017, Courtesy Castello di<br />

Rivoli. Foto: Andrea Germani<br />

Aurelie-Nemours-Preis<br />

Paris — Hans-Jörg Glattfelder (*1939) erhält,<br />

neben der niederländischen Grafikdesignerin<br />

Irma Boom, den mit CHF 20’000 dotierten<br />

Aurelie-Nemours-Preis. Eingerichtet von der<br />

französischen Künstlerin Aurelie Nemours<br />

(1910–2005) und von der gleichnamigen Stiftung<br />

am Institut de France in Paris vergeben,<br />

ehrt der Preis internationale Kunstschaffende,<br />

die wie Nemours im Bereich der geometrischen<br />

Abstraktion arbeiten. Glattfelder gehört zur<br />

dritten Generation der Schweizer Konkreten<br />

Kunst, die mit Max Bill, Richard Paul Lohse,<br />

Camille Graeser und Verena Loewensberg in<br />

Zürich ihren Anfang nahm. In der Limmatstadt<br />

geboren und dort ausgebildet an der Kunstgewerbeschule,<br />

lebte Glattfelder über längere<br />

Zeit in Italien und ab 1998 in Paris. Er schuf Reliefbilder,<br />

kinetische Skulpturen und Gemälde,<br />

die sich mit der Frage nach der Darstellbarkeit<br />

von Raum beschäftigen. Glattfelder wurde 1987<br />

von der Stadt Zürich der Camille-Graeser-Preis<br />

verliehen, mit der sich auch eine Ausstellung im<br />

damaligen Haus für konstruktive und konkrete<br />

Kunst verband. 1992 richtete ihm das Josef-<br />

Albers-Museum in Bottrop, 2013 das Museum<br />

Haus Konstruktiv eine Retrospektive aus.<br />

Hans-Jörg Glattfelder<br />

Werkjahr Frey-Näpflin-Stiftung<br />

Stans — Maude Léonard-Contant (*1979)<br />

erhält das mit CHF 50’000 dotierte Werkjahr der<br />

Frey-Näpflin-Stiftung. Dieses wird in der Regel<br />

alle zwei Jahre gemeinsam mit dem Kanton<br />

Nidwalden an eine:n Kunstschaffende:n oder<br />

ein Kollektiv aus der Zentralschweiz vergeben<br />

(→ s. auch S. 104/105). Die in Kanada aufgewachsene<br />

und derzeit in Basel wohnhafte Léonard-<br />

Contant hat mehrere Jahre in Luzern gelebt<br />

und stellt dort immer wieder aus. Zuletzt war<br />

diesen Sommer die ‹Spot-on›-Ausstellung im<br />

Kunstmuseum Luzern zu sehen, zu der auch<br />

die erste umfassende Monografie der Künst-<br />

NOTIERT // NAMEN / PREISE 119

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