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Kunstbulletin Dezember 2023

Unsere Dezember Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Chiara Bersani, Delphine Reist, Anita Muçolli, Reto Boller, uvm.

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ogenen und mit Manilaseil umwickelten Stäbe<br />

die kartografischen Weglinien zwischen Basel<br />

und Lagos. Vor allem stellt die Struktur jedoch<br />

einen ‹Playground› dar, so der Titel einer Serie<br />

der Künstlerin, der Menschen jeden Alters zur<br />

Bewegung und sozialen Interaktion einlädt und<br />

über die universale Sprache des Spiels einen<br />

neuen, erfrischenden Begegnungsort in der<br />

Stadt zu schaffen vermag. RM<br />

Temitayo Ogunbiyi · You will find new framing<br />

in crafts of old, <strong>2023</strong>, Bleistift, Wasserfarben,<br />

Tusche und Acryl auf Herbarium-Papier, Brockenhausmöbel,<br />

Ausstellungsansicht Museum<br />

Tinguely, Basel. Foto: Bettina Matthiessen<br />

Temitayo Ogunbiyi · Playground – You will follow<br />

the Rhein and compose play, <strong>2023</strong>, Stahl,<br />

Manilaseil, Masse variabel, Ansicht Solitude<br />

Park, Basel. Foto: Mathias Willi<br />

→ Museum Tinguely, bis 14.1.<br />

↗ tinguely.ch<br />

Embodied Landscape<br />

Basel — Natur, gezähmt, gestaltet und gefährdet<br />

– ein künstlerisches Thema, das im<br />

21. Jahrhundert mit wachen Augen gesehen<br />

wird. Wie hat sich die Sicht darauf verändert?<br />

In der Ausstellung ‹Embodied Landscape› in<br />

der Villa Renata haben sieben Kunstschaffende<br />

aus der Schweiz und aus Deutschland unter<br />

der Kuration von Sibylle Omlin einen vielstimmigen<br />

Raum erschaffen.<br />

Leiser Pulsschlag tönt aus dem dunklen Keller,<br />

wo der Klangforscher und Planktonfischer<br />

Marc Zeier Kleinstlebewesen zu Hauptdarstellerinnen<br />

seiner Medieninstallation ‹Fishing<br />

grounds›, <strong>2023</strong>, macht. Seine winzigen Wasserflöhe,<br />

lateinisch «Daphnia Magna», treten in<br />

geheimnisvoll leuchtenden Gläsern und Videos<br />

zusammen mit Arbeitsgeräten auf. Für eine<br />

verborgene Wirklichkeit der Natur interessiert<br />

sich auch Marianne Engel, wenn sie auf ihrer<br />

nächtlichen Pirsch phosphoreszierende Gewächse<br />

fotografiert oder mit ihren Haustieren<br />

einen Dialog über den Tod hinweg führt. So lebt<br />

ihr Hase Frida als Hohlguss in Zement neben<br />

anderen skurrilen Existenzen im bürgerlichen<br />

Ambiente eines Wohnzimmers weiter.<br />

Mit drei goldenen Weizenkörnern, einem Kornfeld<br />

und einer gedeckten Tafel mit «Gesprächshappen»<br />

legt Frauke Materlik ein ganzes Netz<br />

an Referenzen zu Ernährung und Ökonomie<br />

offen. Christiane Fleissner, Fotografin, Kletterin<br />

und Imkerin, erforscht ihre eigenen Bienenvölker,<br />

deren Lebens- und Fruchtbarkeitszyklus,<br />

spinnt inhaltliche Fäden zu Mythologie und<br />

Wissenschaft. Ihre mehrschichtigen Collagen<br />

öffnen den Blick für einen faszinierenden<br />

Lebensraum, dessen Wabengefüge auch für die<br />

Bildhauerin Andrea Wolfensberger als Inspiration<br />

für eine Reihe von Plastiken dient. Andere<br />

Mikrostrukturen wie Myzelien und unsichtbare<br />

Wachstumsformen dienen der Künstlerin als<br />

Ausgangslage für filigrane Wandreliefs oder<br />

einen runden Teppich, der an den Blick durch<br />

ein Vergrösserungsglas erinnert. Unsichtbarem<br />

gibt auch Maëlle Cornut mit ‹Air Water Voice›<br />

<strong>2023</strong>, visuelle Präsenz. Sie übersetzt die Stimmen<br />

von Wind und Wasser in einen fliessenden,<br />

HINWEISE // BASEL<br />

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