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Kunstbulletin Dezember 2023

Unsere Dezember Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Chiara Bersani, Delphine Reist, Anita Muçolli, Reto Boller, uvm.

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Helfenstein in der 1968 einsetzenden Beziehungen<br />

zwischen dem Kunstmuseum Basel<br />

und dem Künstler. Dass im ersten Obergeschoss<br />

ein Raum mit Werken von Jasper Johns<br />

aus Sammlungsbeständen in nächster Nähe zu<br />

Werken von Rauschenberg, Martha Rosler und<br />

Sam Giliam eingerichtet ist und gleichzeitig im<br />

Haus Gegenwart Carrie Mae Weems gezeigt<br />

wird, deutet ein Rekalibrierung an. SM<br />

Käthe Kollwitz · Ohne Titel, o.J., Kohle auf<br />

Papier, Blattmasse 50,5 x 58,4 cm<br />

Willem de Kooning · Untitled (Woman with<br />

High Heeled Shoes), 1975–1980, Bleistift auf<br />

Papier, 27,9 x 21,9 cm © The Willem de Kooning<br />

Foundation / ProLitteris<br />

→ Kunstmuseum Basel, bis 4.2.<br />

↗ kunstmuseumbasel.ch<br />

Kreis 48<br />

Basel — Ein Stimmungsbild der Basler<br />

Nachkriegsmalerei zeichnet die Ausstellung<br />

im Kunstmuseum Basel, die anlässlich des<br />

75. Jahrestags des sogenannten Kreis 48 stattfindet.<br />

Die Schau konzentriert sich mit vierzig<br />

Gemälden und Skulpturen nicht nur auf elf der<br />

16 Mitglieder, sondern gibt auch der antifaschistischen<br />

Künstlervereinigung Gruppe 33,<br />

ebenfalls aus Basel, als Impulsgeber einen<br />

eigenen Raum. Der Kreis 48 wurde ohne programmatische<br />

Schrift gegründet, eher mit der<br />

Absicht, sich gemeinsam für bessere Ausstellungsbedingungen<br />

einzusetzen. Gemäss Gründungsmitglied<br />

Hans Weidmann (1918–1997)<br />

stand hinter dem Zusammenschluss auch eine<br />

«Trotzreaktion gegen die offiziell Anerkannten».<br />

Gemeint ist die ältere Generation von Kunstschaffenden<br />

der Gruppe 33 und die damals<br />

eher konservativ ausgerichtete Gesellschaft<br />

Schweizerischer Maler und Bildhauer (GSMB).<br />

Schon im Gründungsjahr zeigte die Galerie<br />

Beyeler den Kreis 48, 1950 und 1955 folgten<br />

Ausstellungen in der Kunsthalle. Georg<br />

Schmidt, damaliger Kunstmuseumsdirektor,<br />

sorgte für Ankäufe, die nun zusammen mit<br />

Leihgaben des Kunstkredits Basel präsentiert<br />

werden. Die Mitglieder des Kreis 48 lernten sich<br />

während ihrer Ausbildung an der Allgemeinen<br />

Gewerbeschule, heute Schule für Gestaltung,<br />

kennen. Ihr Schaffen ist von stilistischer Vielfalt,<br />

oft dominiert eine figurative, dunkeltonige<br />

Malerei, die als «Basler Graumalerei» bereits<br />

früher angelegt worden war. Die Farbgebung<br />

unterstreicht die Zeitstimmung der Nachkriegsjahre<br />

und wird bei Max Kämpf (1912–<br />

1986), dem Kopf der Bewegung, in düsteren<br />

Bildnissen und dem eindrücklichen Hauptwerk<br />

der ‹Hölle›, 1947–1949, spürbar. Das Fresko<br />

zeigt ein mehrstöckiges, baufälliges Gebäude,<br />

in dem unzählige Folterknechte in der Gestalt<br />

von Ratten menschliche Opfer quälen, um sie<br />

dann in einem Tümpel am unteren Bildrand zu<br />

entsorgen. Das grausame Gebaren der Tiere<br />

wird durch den hintergründigen Humor noch<br />

verstärkt. Ähnliches zeigt sich auch in Wimmelbildern<br />

von Valery Heussler (1920–2007),<br />

HINWEISE // ANIMATION / BASEL<br />

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