AUTOINSIDE Ausgabe 3 – März 2024
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FOKUS BUSINESS<br />
Moveme für Mobilität im Alltag auch nach dem Autofahren<br />
Mobilitätsfans auch im Alter<br />
Garagisten und Garagistinnen sind der Ansprechpartner, wenn es um Fragen zur Mobilität geht oder wenn<br />
etwas mit dem Auto nicht stimmt. Sie sind es aber auch, wenn man altersbedingt auf die lieb gewonnene<br />
Mobilität verzichten muss. Jürg A. Stettler<br />
Demografisch tut sich das Feld <strong>–</strong> auch<br />
das Geschäftsfeld <strong>–</strong> für die Mobilität im<br />
Alter und nach dem Auto immer mehr auf»,<br />
so Erhard Luginbühl. Der Auto-Ingenieur und<br />
Lastwagenmechaniker gibt unumwunden zu:<br />
«Ich bin ein Fan der Mobilität <strong>–</strong> und zwar aller<br />
Art. Ich bin damit aufgewachsen, habe alle<br />
Fahrausweise gemacht, aber ich weiss auch,<br />
dass es sehr schwierig wird, wenn ich einst<br />
mein ‹Billett› altershalber abgeben muss.<br />
Daher habe ich mich schon sehr früh damit<br />
beschäftigt, was danach passiert. Wir sind<br />
deshalb Ende der 1980er/Anfang der 1990er-<br />
Jahre mit der Luginbühl Fahrzeugtechnik AG<br />
auch in die Elektromobilität eingestiegen.»<br />
Einst zu früh eingestiegen<br />
Sein Unternehmen sammelte dabei viel Erfahrung,<br />
war aber seiner Zeit und den Bedürfnissen<br />
der Kundinnen und Kunden voraus. Luginbühl<br />
erinnert sich: «Wir waren viel zu früh<br />
dran mit dem Pinguin-Fahrzeug von 1991 mit<br />
bis zu 100 km Reichweite und 61 km/h Höchstgeschwindigkeit<br />
oder dem Horlacher Saxi von<br />
1996 mit 60 km Reichweite und 80 km/h <strong>–</strong> damals<br />
war das Fahren von E-Autos noch ein<br />
Öko-Abenteuer.» Der Moveme-Chef ergänzt:<br />
«Die Zeit war noch nicht reif, die Batterien<br />
waren noch zu schlecht.» Die Situation hat<br />
sich inzwischen grundlegend geändert: E-Mobilität<br />
ist längst kein Abenteuer mehr. Auch<br />
die Altersstruktur der Bevölkerung hat sich<br />
gewandelt und wird sich noch massiv verändern.<br />
Experten gehen davon aus, dass die<br />
Schweiz 2040 wohl 10 Millionen Einwohner<br />
hat, wobei die Bevölkerung primär im Bereich<br />
der Senioren wachsen wird. Jeder Vierte wird<br />
dann 65 oder älter sein, und es wird doppelt<br />
so viele Menschen über 80 geben wie heute.<br />
Das ändert auch die Ansprüche an die Mobilität.<br />
Technik für Garagist beherrschbar<br />
Durch einen Zufall stiess Luginbühl einst<br />
auf vierrädrige Seniorfahrzeuge, wie man sie<br />
vor allem aus skandinavischen Ländern oder<br />
Nordamerika kennt. Anstelle von Trottinetts<br />
Heidi Senn, zuständig fürs Marketing,<br />
und CEO Erhard Luginbühl im Möriker<br />
Showroom.<br />
sollten sie bei einem Logistiker eingesetzt werden.<br />
«Als ich sie hier im Firmensitz in Möriken<br />
testete, kam meine Nachbarin auf mich<br />
zu und sagte ‹genauso ein Fahrzeug will ich!›»,<br />
erklärt er. Sie wurde zur ersten Moveme-Kundin<br />
und brachte den findigen Aargauer auch<br />
auf die Idee, Seniorenfahrzeuge als Geschäftsfeld<br />
weiterzuentwickeln.<br />
«Die Technik darin ist für uns beherrschbar.<br />
Es hat einen Antrieb, es hat Batterien, eine<br />
Lenkung und Licht <strong>–</strong> für einen ‹Automech›<br />
ist dies alles beherrschbar», so Luginbühl. Daher<br />
begann er, Fahrzeuge zu importieren und<br />
hat vor etwa zehn Jahren die Moveme AG<br />
gegründet, die sich nicht nur um die Elektrofahrzeuge,<br />
sondern auch um Senkrechtaufzüge<br />
und Treppenlifte kümmert.<br />
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<strong>März</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>