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AUTOINSIDE Ausgabe 3 – März 2024

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TECHNIK & UMWELT<br />

Ladeinfrastruktur wird für Garagen an<br />

Bedeutung gewinnen. Foto: Ionity<br />

Ladekurven von verschiedenen Fahrzeugklassen. Quelle: EnBW<br />

bar. Batterie- und Fahrzeughersteller betreiben<br />

jedenfalls einen grossen Forschungs- und<br />

Entwicklungsaufwand für leistungsfähigere,<br />

günstigere, nachhaltigere und sichere Batterien.<br />

Dabei kommen sowohl neue Materialkombinationen<br />

als auch Batteriestrukturen<br />

zum Einsatz. Ein Beispiel dafür sind Natrium-<br />

Ionen- oder Lithium-Eisenphosphat-Batterien<br />

für das preissensitive Volumensegment. Beim<br />

Batteriepaket wird versucht, über eine stärkere<br />

Integration der Zellen direkt in das Gehäuse<br />

Gewicht und Platz zu sparen und somit<br />

die Effizienz zu erhöhen.<br />

Kapazität und Ladeleistung<br />

Die Kapazität bzw. der Energieinhalt einer<br />

Antriebsbatterie wird in kWh angegeben. Typische<br />

Kapazitäten moderner Elektroautos<br />

liegen zwischen 50 und 100 kWh. Bei einem<br />

realen Verbrauch zwischen 20 und 30 kWh<br />

auf 100 Kilometer lassen sich damit Reichweiten<br />

zwischen 200 und 500 Kilometern<br />

erzielen. Der im Fahrzeugdisplay angezeigte<br />

Ladestand (state of charge, SOC) ist jeweils<br />

in Bezug auf die Netto-Kapazität zu verstehen.<br />

Die maximal mögliche und als Brutto-<br />

Kapazität bezeichnete Energiemenge wird<br />

nicht vollständig freigegeben, um eine über<br />

die Batterielebensdauer möglichst konstante<br />

Netto-Kapazität beizubehalten und die Zellen<br />

vor zu starkem Laden/Entladen zu schützen.<br />

Beim Schnellladen mit mehr als 50 kW Ladeleistung<br />

gilt es zu beachten, dass die maximale<br />

Ladeleistung in der Regel nur im Bereich<br />

zwischen 10 und 60 Prozent des Ladestandes<br />

abgerufen werden kann. Je nach Batterietechnologie<br />

und Lademanagement wird die Ladeleistung<br />

bei höherem Ladestand mehr oder<br />

weniger stark reduziert. Die bei Fahrzeugtests<br />

publizierten Ladekurven geben dazu<br />

gute Hinweise. Es macht daher wenig Sinn,<br />

eine Batterie an einer Schnellladestation vollständig<br />

aufzuladen, es sei denn, man ist auf<br />

jeden verfügbaren Kilometer Reichweite bis<br />

zur nächsten Lademöglichkeit angewiesen.<br />

V2X<br />

Die im Steckerfahrzeug eingebaute Hochvolt-<br />

Batterie eignet sich im Prinzip nicht nur zur<br />

Energieversorgung des Fahrzeugs, sondern<br />

kann auch als Stromquelle für externe Geräte<br />

oder als Zwischenspeicher für überschüssige<br />

elektrische Energie dienen. Was unter den<br />

Begriffen «V2X» (vehicle to everything) und<br />

«bidirektionales Laden» nach einem vielversprechenden<br />

Ansatz klingt, benötigt in der<br />

Praxis noch einiges an Klärung und eine gute<br />

Wirtschaftlichkeit, damit sich die grundsätzlich<br />

vorhandene Technik am Markt durchzusetzen<br />

vermag. Möchte man zum Beispiel<br />

die Fotovoltaik-Anlage und die elektrischen<br />

Verbraucher seines Eigenheimes mit der<br />

Fahrzeugbatterie auf bidirektionalen Betrieb<br />

ausrichten, benötigt dies nicht nur eine derzeit<br />

über 10 000 Franken teure Ladestation,<br />

sondern auch entsprechende Wechselrichter,<br />

Schnittstellen und Energiemanagementsysteme,<br />

bei denen alle Hauskomponenten<br />

sowie das Fahrzeug eingebunden sind. Es<br />

gilt in diesem Fall abzuwägen, ob sich diese<br />

Vollintegration lohnt oder ob die Fahrzeugbatterie<br />

(vorerst) nur als Antriebsbatterie genutzt<br />

wird, während überschüssige Energie<br />

der PV-Anlage ins Netz zurückgespeist oder<br />

in einen stationären Gebäudespeicher geleitet<br />

wird. Dabei hilft es im Gespräch mit der<br />

Kundschaft, typische Werte für den Energie-<br />

Fortsetzung Seite 28<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>März</strong> <strong>2024</strong> 27

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