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AUTOINSIDE Ausgabe 3 – März 2024

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TECHNIK & UMWELT<br />

verbrauch eines Eigenheims zu kennen und<br />

dies in Relation zum Inhalt einer Antriebsbatterie<br />

zu setzen. Ein typischer Energieverbrauch<br />

eines mit einer Wärmepumpe beheizten<br />

Einfamilienhauses liegt bei 8000 kWh im<br />

Jahr, wovon rund die Hälfte auf die Wärmepumpe<br />

entfällt. Der Tagesbedarf eines Einfamilienhauses<br />

entspricht somit etwa der Fahrt<br />

eines Elektroautos über 100 Kilometer.<br />

Die unter dem Begriff «V2X» zusammengefassten<br />

Möglichkeiten dürften sich in den<br />

nächsten Jahren sowohl auf Fahrzeugseite als<br />

auch bezüglich Infrastruktur und rechtlicher<br />

Rahmenbedingungen weiterentwickeln. Einfachere<br />

Anwendungen wie V2L (vehicle to<br />

load), also der Betrieb eines externen elektrischen<br />

Gerätes über einen Anschluss am<br />

Fahrzeug, sind schon verfügbar. Mit V2H (vehicle<br />

to home), V2B (vehicle to building) und<br />

schliesslich V2G (vehicle to grid) steigen Anforderungen<br />

und Komplexität immer stärker<br />

an. Es wird somit noch eine Weile dauern,<br />

bis der am Netz angeschlossene Elektrofahrzeugpark<br />

als wichtiger Pufferspeicher für das<br />

Schweizer oder gar internationale Stromnetz<br />

im grossen Massstab genutzt werden kann.<br />

Entsprechende Pilotprojekte finden dagegen<br />

bereits heute statt.<br />

Ladeinfrastruktur im<br />

Fahrzeuggewerbe<br />

Für die optimale Auswahl der Ladeinfrastruktur<br />

im Garagenbetrieb müssen zahlreiche Faktoren<br />

berücksichtigt werden. Aspekte wie<br />

Anschlussleistung, eigene Energieerzeugung,<br />

Speicherlösungen, Netzintegration, Schnittstellen,<br />

Vorgaben seitens Fahrzeughersteller<br />

etc. werden in den folgenden <strong>Ausgabe</strong>n der<br />

Artikelserie vertieft. Die Vielfältigkeit und<br />

Komplexität der Thematik legt nahe, dass<br />

man sich als Garage durch entsprechende<br />

Partner aus der Energiebranche beraten lässt.<br />

Eine sorgfältige Planung beinhaltet auch, dass<br />

man sich für spätere Anpassungen rüstet. Das<br />

kann z.B. die Betreuung von Fahrzeugen mit<br />

anderen Anforderungen an die internen Ladestationen<br />

oder die nachträgliche Montage<br />

einer PV-Anlage sein. Sinnvoll ist auch, sich<br />

bereits im Vorfeld Gedanken über die Möglichkeiten<br />

zur Verrechnung des via Ladestation<br />

bezogenen Stroms, einer allfälligen Rückspeisung<br />

ins Stromnetz sowie zur Sicherheit<br />

vor Manipulationen zu machen. Die Anforderungen<br />

an Ladestationen im Showroom, in der<br />

Werkstatt, bei (Kurzzeit-)Kundenparkplätzen<br />

und für Parkplätze der Mitarbeitenden dürften<br />

sich diesbezüglich unterscheiden.<br />

Serie Elektromobilität in der<br />

Garage (1/5)<br />

Mit einer Artikelserie über verschiedene<br />

Aspekte der Ladeinfrastruktur greifen die<br />

AGVS-Medien die Thematik auf. Um einen<br />

Eindruck über die vielfältigen Fragestellungen,<br />

Chancen und Herausforderungen zu<br />

geben, soll zum Auftakt der Artikelserie ein<br />

möglichst breites Bild zur Ladeinfrastruktur<br />

gezeichnet werden. In den nächsten <strong>Ausgabe</strong>n<br />

vervollständigen und vertiefen Experten<br />

aus unterschiedlicher Perspektive das Bild.<br />

Die Erfahrungen aus der Einrichtung der betrieblichen<br />

Ladeinfrastruktur können auch als<br />

wertvolles Hintergrundwissen für die Kundenberatung<br />

genutzt werden. So sind Begriffe<br />

wie statisches, dynamisches oder bedarfsgerechtes<br />

Lademanagement für Garagisten, die<br />

sich bereits mit der Auswahl des optimalen<br />

Lademanagements für ihren Betrieb befasst<br />

haben, genauso wenig Fremdwörter wie netzdienliches<br />

bzw. systemdienliches Laden der<br />

Fahrzeugbatterien.<br />

Finanzielle Aspekte<br />

In einigen Gemeinden werden Unternehmen<br />

und Private bei der Installation von Ladeinfrastruktur<br />

finanziell unterstützt. Mit Eingabe<br />

der Postleitzahl auf www.energiefranken.ch<br />

lässt sich schnell überprüfen, welche Unterstützung<br />

zur Verfügung steht und wie diese<br />

beantragt wird.<br />

Bei zu Hause geladenen elektrischen Flottenfahrzeugen<br />

stellt sich die Frage nach der korrekten<br />

Abrechnung bzw. Entschädigung der<br />

Mitarbeitenden. Voraussetzung dafür sind<br />

Energiezähler auf Ebene der Ladestation. Je<br />

nach Anforderungen genügt dabei ein einfacher<br />

integrierter Stromzähler oder es wird<br />

eine Ladestation benötigt, die geeicht bzw.<br />

MID-konform ist (MID = Measurement Instruments<br />

Directive).<br />

Schweizer Detailhändler, Energieversorger<br />

und Tankstellenbetreiber investieren viel in<br />

ein modernes Angebot an Ladeinfrastruktur.<br />

Die zweite <strong>Ausgabe</strong> der Artikelserie wird sich<br />

auf diese Akteure fokussieren.<br />

•<br />

Weitere Infos unter:<br />

energiefranken.ch<br />

Ladestationen sind die<br />

Tankstellen von morgen.<br />

Foto: Volvo<br />

28<br />

<strong>März</strong> <strong>2024</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>

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