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ASIEN | Sri Lanka<br />

Im Yala-Nationalpark stehen die Chancen<br />

gut, an einem einzigen Safari-Tag eine<br />

unglaubliche Vielfalt an wilden und<br />

seltenen Tieren zu Gesicht zu bekommen.<br />

Nebenbei tauchen heilige Orte wie der<br />

Sithulpawwa Tempel auf.<br />

Baby. Plötzlich bleibt der Jeep abrupt stehen. Nur wenige<br />

Schritte neben der Straße sind Elefanten im Busch. Es ist<br />

eine kleine Herde aus Weibchen mit Kälbern. Die riesigen<br />

Tiere sind in dem Gestrüpp beinahe unsichtbar. Entspannt<br />

trinken die Dickhäuter aus einem Wasserloch und<br />

grasen emsig. Nach und nach treten einige Elefanten auf<br />

den Sandweg vor uns. Binnen weniger Minuten kommen<br />

weitere Jeeps an. Elefanten sind eine Attraktion. Viele<br />

Besucher kommen nur ihretwegen nach Yala. Werden die<br />

grauen Riesen im Park entdeckt, verständigen sich die<br />

Fahrer untereinander. Nach fünf Minuten stehen mindestens<br />

zehn weitere Jeeps mit ausgeschaltetem Motor<br />

auf der Straße. Weiterfahren geht nicht, denn niemand<br />

will die Herde trennen. Eine junge Elefantenkuh stürmt<br />

plötzlich über den Weg und verschwindet laut trompetend<br />

im Busch. Ein anderes Weibchen macht derweil ein<br />

kleines Päuschen und schmiegt ihren Kopf an einen der<br />

Jeeps. Die Menschen stören sie offenbar nicht. Die Elefanten<br />

sehen harmlos aus, doch das friedliche Äußere<br />

sollte man niemals unterschätzen. Auf einmal lehnt sich<br />

im Jeep vor uns eine Touristin weit aus dem Wagen und<br />

versucht, ein Selfie mit dem Elefanten zu machen. Mit<br />

Handzeichen und so geräuschlos wie möglich signalisiert<br />

Praneeth ihr, sich sofort zurückzuziehen. Widerwillig<br />

setzt die Frau sich auf ihren Platz. »Die Leute verstehen<br />

nicht, wie gefährlich so ein Verhalten ist. Diese Elefanten<br />

sind wilde Tiere. Dies ist ihr Lebensraum.«<br />

Ich blicke mich um und sehe, wie sich nun auch ein<br />

Kalb aus dem Schatten wagt. Zielstrebig stapft es Richtung<br />

Wasserloch und spritzt sich mit seinem kleinen<br />

Rüssel Wasser ins Maul. Ich betrachte das Kleinen interessiert.<br />

Das Elefantenbaby ist vielleicht ein Jahr alt, es<br />

wirkt gesund, vielleicht ein bisschen dünn.<br />

Ein Gespräch vom Vorabend kommt mir in den Sinn.<br />

Sajith Withanage, der leitende Ranger des Hilton Yala,<br />

zeigte sich besorgt, was die Elefantenpopulation Sri Lankas<br />

betrifft. Er berichtete, dass jedes zweite neugeborene<br />

Kalb in Yala nicht überlebt. Von Menschen gezogene<br />

Zäune im Umland des Nationalparks erschweren die<br />

Nahrungssuche für die umherwandernden Tiere und behindern<br />

den Zugang zu vertrauten Weideflächen. »In der<br />

Trockenzeit wird nichts angebaut. Aber auf dem Ackerland<br />

wächst dann frisches Gras. Die Elefanten waren es<br />

lange gewohnt, dieses Gras zu fressen. Doch nun halten<br />

sie die Zäune ab. Das ist ein Problem«, so Sajith. Aber es<br />

gibt Hoffnung. Sajith arbeitet gemeinsam mit Hilton und<br />

führenden Elefantenforschern an einer Lösung. Der Plan:<br />

Wenn die Farmer während der Trockenzeit ihre Zäune<br />

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