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reisen EXCLUSIV Frühjahr 2024

“Das Weite suchen" Mittelmeer Hotels Asien Kreuzfahrt Skandinavien Istanbul und vieles mehr

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ASIEN | Singapur<br />

denn hier drin ist. Für den Begriff Botanical gibt es keine<br />

adäquate Übersetzung, es handelt sich hier um Kräuter,<br />

Gewürze, Beeren, Blätter, Wurzeln und alles, was sonst<br />

so in den Ansatz reinkommt, um einen Gin besonders<br />

schmackhaft werden zu lassen. Unsere Erfolgsquote beim<br />

Geruchsuiz ist mager. Koriander, Pfeffer und Zitronenschalen<br />

können wir noch einigermaßen identifizieren.<br />

Aber sonst? Egal, meint Bradley, das sei doch schon gar<br />

nicht mal so schlecht. Zur Belohnung stellt er uns sechs<br />

verschiedene Produkte des Hauses zur Verkostung hin.<br />

Bestseller ist der Orchid-Gin. »Mit ihm feiern wir Singapur«,<br />

sagt Bradley und serviert uns zum Abschluss noch<br />

einen Gin Tonic mit unserem Favoriten aus der Verkostung.<br />

Es ist der »Black Powder«, der perfekt mit dem Tonic<br />

»Fever Tree Aromatic« harmoniert. Der muss in die<br />

heimische Bar.<br />

Zum Glück haben wir zuvor gut gegessen. Etwas selbst<br />

Gekochtes übrigens. Nicht weit vom Botanischen Garten<br />

bietet Ruxana Vasanwala in ihrem eigenen Heim Kochkurse<br />

für Touristen an. Eigentlich ist die Frau mit indischen<br />

Wurzeln studierte Maschinenbauingenieurin. Das<br />

Kochen war lange lediglich eine Leidenschaft und kurse gab sie nur Freunden. »Als mein Arbeitgeber 2001<br />

Kochdas<br />

Unternehmen zumachte, beschloss ich, die Kochkurse<br />

zu professionalisieren«, erzählt die lebenslustige Mittfünfzigerin,<br />

während wir in ihrer Küche auf der überdachten<br />

Terrasse Gemüse schnippeln. Daraus entstand ihre<br />

eigene kleine Firma Cookery Magic, die seither Kochkurse<br />

in den verschiedensten Formen anbietet. Ruqxana berichtet,<br />

dass gerade junge Paare – viele aus Europa – ihr<br />

Angebot schätzen.<br />

Für uns steht ein Drei-Gänge-Menü auf dem Plan. Als<br />

Vorspeise soll es »Otak Otak« geben, eine würzige Fischpaste,<br />

die später in Bananenblätter gewickelt gegrillt wird.<br />

Basis hierfür ist eine Gewürzpaste. Unter anderem müssen<br />

hierzu frische Chilischoten, Zitronengras, Knoblauch,<br />

Schalotten und mehr fein geschnitten und dann<br />

mit einem Mörser zu einer feinen Paste verarbeitet werden.<br />

Halbe Sachen duldet Ruxana nicht. Beim Mörsern<br />

ist mehrfach Nacharbeit gefragt. Nicht zur Strafe, nur zur<br />

Übung dürfen wir für das Hauptgericht nochmals eine<br />

Würzpaste schnippeln und mörsern. Gebratene Nudeln –<br />

»Mee Goreng« – stehen auf dem Plan und werden im Wok<br />

zubereitet. Obwohl wir hnliches auch schon zu Hause<br />

gemacht haben, ist das Geschmackserlebnis ein besonderes.<br />

Was sicher an Ruqxanas Rezept, aber auch den frischen<br />

Zutaten liegt. Dazu fährt sie mehrmals die Woche<br />

mit ihrem VW Käfer, der schon mehr als 50 Jahre auf<br />

dem Buckel hat, zum Einkaufen. Dann kauft sie, was ihr<br />

gerade in den Sinn kommt. Weshalb auch das Menü stets<br />

variiert. Rund 130 Singapur-Dollar pro Nase muss man<br />

für einen solchen Kochkurs anlegen. Angesichts dessen,<br />

84<br />

frühjahr <strong>2024</strong>

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