Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen
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16 <strong>Glut</strong> <strong>der</strong> <strong>Eifersucht</strong><br />
„Dann gehe ich <strong>mal</strong> schauen, wann die nächste Bahn kommt“, erwi<strong>der</strong>te<br />
Adisa gelassen. Sie schlen<strong>der</strong>te los in Richtung Fahrplan. Sie schaute erst,<br />
und dann rief sie: „Um 9.45 Uhr kommt die nächste Bahn!“ Dann kam sie<br />
genauso gelassen zurück geschlen<strong>der</strong>t.<br />
„Na dann ist ja gut, dann müssen wir nicht so lange warten“, meinte Nic.<br />
„Schaut, da kommt die Bahn schon“, meinte Chiara.<br />
Sie stiegen ein. Sie stempelten ihre Fahrkarten, dann stellten sie ihre Fahrrä<strong>der</strong><br />
an die Wand und setzten sich direkt daneben auf einen freien Viererplatz.<br />
Sie verbrachten die Bahnfahrt ruhig, keiner sagte auch nur ein Wort.<br />
Chiara schaute träumerisch aus dem Fenster. Die an<strong>der</strong>en schauten nur auf<br />
den Boden. Nach etwa zehn Minuten und fünf Haltestellen nahmen sie ihre<br />
Fahrrä<strong>der</strong> und stiegen aus. „Und wo müssen wir jetzt hin?“ fragte Pelin.<br />
„Wir müssen hier die Treppen runter“, antwortete Nic.<br />
Sie schoben ihre Fahrrä<strong>der</strong> zur Treppe und trugen sie die Treppen runter.<br />
Sie schoben ihre Fahrrä<strong>der</strong> durch die Unterführung und trugen sie auf<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite wie<strong>der</strong> hoch. Die Sonne schien ihnen direkt ins Gesicht,<br />
inzwischen war es noch etwas wärmer geworden.<br />
Pelin sagte: „Schaut <strong>mal</strong>, da hinten ist eine Ampel, dort können wir die<br />
Straße überqueren, denn dann sind wir gleich im Wald.“<br />
Sie gingen zur Ampel und überquerten die Straße und schoben ihre Fahrrä<strong>der</strong><br />
in den Wald hinein. Es wurde ruhiger. Die Straße hörte man schon<br />
lang nicht mehr. Sie hörten nur die Vögel in den Bäumen zwitschern. Es war<br />
angenehm kühl im Wald.<br />
„Na, dann wollen wir <strong>mal</strong>“, sagte Nic und stieg auf sein Fahrrad. Die an<strong>der</strong>en<br />
stiegen auch auf und sie fuhren los. Sie fuhren etwa fünf Minuten, als<br />
sie an einer Quelle vorbeikamen. Der kleine Bach, <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Quelle entstanden<br />
war, floss neben ihnen her. Der kleine Bach wurde immer größer,<br />
er war schon fast ein kleiner Fluss, als er in einen kleinen Tümpel floss. Der<br />
Tümpel lag mitten im Wald. Direkt an seinem Ufer wuchsen keine Bäume,<br />
nur grünes Gras. Die Sonne spiegelte sich im klaren blauen Wasser des kleinen<br />
Tümpels.<br />
„Hier könnten wir doch richtig gut picknicken“, sagte Pelin.<br />
„Ein Picknick?“ fragte Chiara ganz verwun<strong>der</strong>t.<br />
„Macht es euch einfach bequem“, sagte Pelin und zog dabei eine große<br />
grüne Decke aus ihrer Fahrradtasche und breitete sie auf dem Boden aus.<br />
Philipp Herold: Kapitel 3 17<br />
Die an<strong>der</strong>en setzten sich auf die Decke. Adisa setzte sich neben Nic. Pelin<br />
holte einen Korb aus ihrer Fahrradtasche und stellte ihn auf die Decke.<br />
Sie holte noch einen an<strong>der</strong>en Korb aus <strong>der</strong> Tasche und stellte beide auf die<br />
Decke. „Lasst es euch schmecken“, sagte sie grinsend und setzte sich neben<br />
Chiara. Sie begannen zu essen.<br />
„Mhhhh, das schmeckt echt gut, von wo hast du denn den Käse?“ fragte<br />
Chiara.<br />
Darauf antwortete Pelin: „Der ist von dem Metzger, <strong>der</strong> bei mir ums Eck<br />
ist.“<br />
Es kam im Laufe <strong>der</strong> Zeit zu Annäherungen zwischen Adisa und Nic. Adisa<br />
legte ihren Kopf auf Nics Kopf. Chiara verzog das Gesicht, schließlich war<br />
sie in Nic verliebt. Sie ließ es sich aber nicht anmerken. Nach einer halben<br />
Stunde sagte Nic plötzlich: „Mir sind die Beine eingeschlafen, ich muss mich<br />
bewegen.“ Er stand auf und ging näher an den Tümpel heran. „Na, dann<br />
räumen wir <strong>mal</strong> auf“, sagte Pelin. Sie nahm die Brote, die Wurst und den<br />
Käse und verstaute alles in <strong>der</strong> Fahrradtasche. Dann nahm sie die Decke<br />
und packte sie wie<strong>der</strong> ein. Adisa folgte Nic an den Tümpel und legte ihren<br />
Kopf auf seine Schulter. Chiara schaute sie sauer an. Pelin hatte in <strong>der</strong><br />
Zwischenzeit alles verstaut.<br />
„Wir können jetzt weiter fahren, das heißt, wenn ihr wollt“, sagte Pelin<br />
heiter, um Chiara zu besänftigen.<br />
Adisa sagte: „Okay, wir kommen gleich.“<br />
„Ich finde, es ist schön hier“, sagte Nic verträumt.<br />
Und Adisa antwortete fröhlich: „Mmh.“<br />
„Kommt ihr jetzt endlich“, fuhr Chiara aggressiv dazwischen.<br />
Nic antwortete gelassen: „Wir kommen ja gleich.“<br />
Die beiden drehten sich um und gingen auf Pelin und Chiara zu. Adisa ging<br />
ganz nah bei Nic. „Na endlich“, maulte Chiara.<br />
Sie stiegen auf ihre Fahrrä<strong>der</strong> und fuhren los. Ein kleiner, sch<strong>mal</strong>er Pfad<br />
führte zwischen den Bäumen hindurch. Es war angenehm kühl unter den<br />
Bäumen, da nur wenige Sonnenstrahlen durch die Baumgipfel fielen. Sie<br />
fuhren schweigend neben einan<strong>der</strong> her. Adisa fuhr immer ganz nahe bei<br />
Nic. Sie fuhren etwa eine halbe Stunde, und man merkte, dass sich Adisa und<br />
Nic immer näher kamen, und Chiaras Stimmung wurde immer schlechter.<br />
Chiara wirkte erleichtert, als sie die Bahnhaltestelle erreichten. Die Bahn