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Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen

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86 <strong>Glut</strong> <strong>der</strong> <strong>Eifersucht</strong><br />

Birol Lafatan<br />

Kapitel 27<br />

Nachdem Adisa den Abschiedsbrief an ihre Freunde geschrieben hatte, legte<br />

sie ihn auf das Bett. Sie bereitete sich für den Selbstmord vor. Sie telefonierte<br />

das letzte Mal mit dem Schwarzhändler, um den Zeitpunkt auszumachen,<br />

an dem sie sich treffen sollten. Er sagte ihr, dass sie sich Nachts um 1.00 Uhr<br />

treffen würden. Sie hatte zu große Angst, um sich mit einem Seil zu er-<br />

hängen und entschied sich für die Pillen. Sie wartete darauf, dass je<strong>der</strong> einschlief,<br />

um sich aus dem Haus raus zu schleichen. Als alle einschliefen, ging<br />

sie ganz leise aus dem Haus raus. Es war ein weiter Weg bis zum Treffpunkt.<br />

Sie überlegte sich auf dem Weg öfters, ob sie sich die Pillen wirklich kaufen<br />

sollte. Sie war sich nicht ganz sicher, aber als sie sich immer mehr näherte,<br />

dachte sie, dass es kein Zurück mehr gab. Sie dachte über ihre Freunde nach,<br />

wie sie sich fühlen würden, wenn sie tot wäre.<br />

Nachdem sie am Treffpunkt war, redete sie eine Weile mit dem Händler,<br />

sie gab ihm das Geld und kriegte die Pillen. Sie fühlte sich nicht sehr wohl<br />

und überlegte lange. Sie entfernte sich von dem Händler, sie suchte sich<br />

einen ruhigen Platz, damit niemand sie retten könnte. Als sie einen Platz<br />

neben einem alten Haus fand, setzte sie sich hin und schluckte die Pillen.<br />

Sie schluckte nicht so viele, weil ihr übel wurde. Als sie nicht mehr wusste,<br />

was sie machte, kroch sie auf dem Boden zur Straße. Sie hatte Glück, denn<br />

da kam ein Taxifahrer, <strong>der</strong> gerade Nachtschicht hatte. Er sah Adisa auf dem<br />

Boden liegen. Er dachte zuerst, es sei ein Obdachloser, aber als er die Verpackung<br />

von den Pillen sah, hielt er gleich an und rannte zu ihr, um ihr zu<br />

helfen. Er nahm Adisa auf die Arme und legte sie auf den Rücksitz vom Taxi<br />

und fuhr los zum Krankenhaus.<br />

Er sagte im Krankenhaus Bescheid. Er sagte: „Hallo, ich bringe grade eine<br />

junge Dame, die irgendwelche Pillen geschluckt hat. Ich bringe sie mit<br />

meinem Taxi gerade zu Ihnen.“ Er legte auf.<br />

Birol Lafatan: Kapitel 27 87<br />

Er fuhr so schnell er konnte ins Krankenhaus, auf dem Weg versuchte er mit<br />

ihr zu reden, aber sie sagte nichts. Er wurde immer aufgeregter und kriegte<br />

Angst, weil ihm schlimme Gedanken durch seinen Kopf gingen. Er fühlte<br />

sich jetzt verantwortlich, wenn ihr auf <strong>der</strong> Fahrt etwas passieren würde zum<br />

Beispiel. Er dachte, es hänge von ihm ab, ob sie es noch überlebte o<strong>der</strong> nicht.<br />

O<strong>der</strong> was würde sein, wenn sie schon tot war und sie ihm nicht glauben<br />

würden, dass er unschuldig war?<br />

Als er beim Krankenhaus ankam, warteten schon Ärzte vor dem Eingang.<br />

Nach ein paar Stunden ging es Adisa wie<strong>der</strong> gut und die Ärzte bedankten<br />

sich bei dem Taxifahrer, dass er geholfen hatte, und dass es heutzutage nicht<br />

mehr so viele hilfsbereite Menschen geben würde.<br />

Nic, Chiara und Pelin hörten, dass Adisa im Krankenhaus sei und sie gingen<br />

gleich ins Krankenhaus, wo Adisa lag. Sie wollten mit ihr reden.<br />

Pelin fragte sie: „Warum hast du so was versucht. Hast du gar nicht an uns<br />

gedacht?“<br />

Adisa kamen die Tränen, und sie flüsterte: „Ich hab an euch gedacht, aber<br />

ich dachte, das sei die einzige Lösung.“<br />

Chiara fragte: „Aber warum hast du das gemacht, welchen Grund hattest<br />

du dafür?“<br />

Sie sagte: „Okay, ich sag es. Ich hab es wegen Nic gemacht, weil ich in ihn<br />

verliebt war und er sagte, dass er jemand an<strong>der</strong>es liebt. Deswegen hab ich es<br />

gemacht.“<br />

Ihr kamen die Tränen. Nic war geschockt.<br />

Adisa sagte: „Aber jetzt weiß ich es. Es war eine dumme Idee, ich mach es<br />

nie wie<strong>der</strong>.“<br />

Nic war in dem Moment sprachlos. Nachdem alles geklärt und besprochen<br />

war, gingen die drei Freunde nach Hause, und Adisa musste noch einen Tag<br />

im Krankenhaus bleiben.

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