Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen
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80 <strong>Glut</strong> <strong>der</strong> <strong>Eifersucht</strong><br />
Franziska Meißner<br />
Kapitel 25<br />
Währenddessen erzählte Chiara Pelin und Nic, wie es mit dem Verehrer<br />
und den Briefen angefangen hat.<br />
„Und wie hast du ihn kennen gelernt?“ fragte Pelin.<br />
„Er saß jeden Morgen mit mir in dem Bus, mit dem ich zur Uni fahre“, antwortete<br />
Chiara.<br />
„Ist er dir nie aufgefallen?“ unterbrach Nic sie.<br />
„Nein, eigentlich nicht, denn er hat sich ja nie komisch verhalten, und bei<br />
unseren Gesprächen war eigentlich auch nichts Eigenartiges.“<br />
Da unterbrach Nic sie wie<strong>der</strong>: „Und dem gibst du einfach deine Adresse?“<br />
„Nein, das habe ich ja gar nicht, das würde ich doch nie<strong>mal</strong>s tun. Ich kenne<br />
ihn ja nicht <strong>mal</strong> richtig.“<br />
„Woher hat er denn dann deine Adresse?“<br />
„Das weiß ich ja nicht“, antwortete Chiara.<br />
„Ist er dir vielleicht gefolgt?“ fragte Nic.<br />
„Keine Ahnung, darauf habe ich nicht geachtet. O<strong>der</strong> schaust du alle zehn<br />
Meter hinter dich, um zu sehen, ob dich jemand verfolgt? Nicht, o<strong>der</strong>? Doch<br />
jetzt weiß er, wo ich wohne und er schreibt mir ständig irgendwelche Briefe“,<br />
quasselte Chiara nervös.<br />
„Okay, dann gehen wir jetzt zur Polizei und melden denen, dass du wie<strong>der</strong><br />
da bist“, fiel ihr Pelin ins Wort.<br />
„Ja, okay das ist eine gute Idee, denn dann braucht sich keiner mehr Sorgen<br />
zu machen.“<br />
Und dann machten sich Chiara, Pelin und Nic auf zum Polizeirevier. Eine<br />
große Glastüre führte zur Eingangshalle, in <strong>der</strong> viele Beamte herum liefen,<br />
es war sehr laut und alle paar Sekunden klingelte das Telefon. Ein großer<br />
Tresen stand an <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Eingangshalle, hinter dem zwei Beamte standen.<br />
Den dreien war dort nicht wohl.<br />
Nic ging zum Tresen und wollte einem <strong>der</strong> Beamten Chiaras Entführungsgeschichte<br />
erzählen.<br />
Franziska Meißner: Kapitel 25 81<br />
Doch <strong>der</strong> wollte mit ihm in seinem Büro darüber sprechen. Nic erzählte<br />
dem Beamten aufgeregt die ganze Geschichte noch <strong>mal</strong>. Da unterbrach <strong>der</strong><br />
Polizist Nic: „Wir reden die ganze Zeit von Chiara, aber sie selbst hat noch<br />
überhaupt nichts dazu gesagt.“<br />
„Ja, ich spreche nicht gerne darüber“, erzählte Chiara leise.<br />
„Als erstes muss ich deine Personalien aufnehmen.“<br />
Sie sagte ihm ihren Namen, ihr Alter, ihre Adresse und ihr Geburtsdatum.<br />
Danach wurden sie wie<strong>der</strong> rausgeschickt, und sie mussten wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Eingangshalle warten.<br />
Unsicher meinte Chiara zu Nic und Pelin: „War es denn richtig, zur Polizei<br />
zu gehen? Ich weiß nicht, die hätten das schon irgendwie selbst rausgekriegt,<br />
dass ich wie<strong>der</strong> da bin.“<br />
„Doch, natürlich war das richtig, die hätten doch die ganze Zeit noch gedacht,<br />
dass du verschwunden bist“, antwortete Nic ihr.<br />
„Genau, für die bist du so lange verschwunden, bis wir dich wie<strong>der</strong> zurückgemeldet<br />
haben.“<br />
„Ja, okay, ich sehe es ja ein, dass es richtig war, es zu melden“, antwortete<br />
Chiara.<br />
In <strong>der</strong> Zwischenzeit besprach <strong>der</strong> Beamte den Fall von Chiara mit seinem<br />
Chef. Nach einigen Minuten kam <strong>der</strong> Polizist auf die Drei zu und erzählte<br />
ihnen, dass die Fahndung von Chiara wie<strong>der</strong> eingestellt werde. So war alles<br />
wie<strong>der</strong> in Ordnung, und sie waren glücklich.<br />
Zurück in <strong>der</strong> WG angekommen, unterhielten sich Chiara, Nic und Pelin<br />
darüber, wie es weiter gehen sollte. Die Sache mit dem Verehrer war doch<br />
eine komische Geschichte.<br />
„Ich finde, du solltest dich bei meinem Verehrer entschuldigen, schließlich<br />
hatte er ja nichts mit meinem Verschwinden zu tun“, antwortete Chiara gereizt.<br />
„Ja spinnst du denn? Zu diesem Kerl soll ich gehen und mich entschuldigen,<br />
ich hatte ja einen Grund, ihn zu verdächtigen, wenn <strong>der</strong> dir solche Briefe<br />
schreibt. Und wenn du das vor mir verheimlichst, muss ich doch denken,<br />
dass an <strong>der</strong> Sache etwas nicht stimmt“, rief Nic ziemlich aufgebracht und<br />
ging in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen.<br />
„Ich kann nicht verstehen, was daran so schwer ist, sich einfach zu entschuldigen.<br />
Du musst ihm ja nicht um den Hals fallen und vor ihm auf die