01.01.2013 Aufrufe

Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen

Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen

Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

88 <strong>Glut</strong> <strong>der</strong> <strong>Eifersucht</strong><br />

Loreen Mateo und Haris Kurtalić<br />

Kapitel 28<br />

Adisa und die an<strong>der</strong>en trafen sich zum ersten Mal nach langer Zeit wie<strong>der</strong><br />

im Café. Sie sprachen wie immer über die alltäglichen Dinge. Eigentlich war<br />

es wie immer, jedoch wollte die Stimmung einfach nicht mehr so aufkommen<br />

wie sonst.<br />

Irgendwie traurig, dachte sich Nic. Er schaute auf Adisa. Sie sah wie<strong>der</strong> genauso<br />

aus wie sonst, aber irgendwie nicht glücklich. Es schien so, als wolle<br />

sie irgendwas verkünden.<br />

„Ist alles klar bei dir?“ fragte Nic unsicher.<br />

„Na klar“, sagte sie und lächelte etwas schief.<br />

Nic glaubte ihr nicht, aber er wollte auch nicht weiter fragen.<br />

„Gehen wir ein bisschen in die Stadt? Bummeln o<strong>der</strong> so?“ fragte Pelin.<br />

„Okay“, antworteten Nic und die an<strong>der</strong>en.<br />

Auf dem Weg in die Stadt waren alle seltsam ruhig. Jeden plagte noch <strong>der</strong><br />

Gedanke an den Selbstmordversuch Adisas und das Verschwinden Chiaras.<br />

Nach einer Weile hielt es Pelin nicht mehr aus und sie fing an, drauf los zu<br />

plappern.<br />

„Hey, habt ihr schon das neue Kleid gesehen, in diesem megageilen Laden?“<br />

fragte sie in die Runde. Niemand reagierte.<br />

„Mh, ihr seid ja gesprächig.“ Pelin war enttäuscht. Jetzt wo alles vorbei war,<br />

konnte doch wie<strong>der</strong> alles so werden wie früher, o<strong>der</strong>?!<br />

„Sorry, Pelin. Ich denke nur grade etwas nach, vielleicht ist es besser, wenn<br />

ich erst <strong>mal</strong> nach Hause gehe. Tut mir Leid, ich wünsch euch noch viel Spaß,<br />

man sieht sich“, sagte Adisa und ging.<br />

Nic guckte ihr trotzig hinterher.<br />

„Oh Mann“, murmelte er.<br />

Die Drei gingen in ein paar Geschäfte, dann liefen sie nach Hause. Bei <strong>der</strong><br />

Hälfte des Weges trennte sich Pelin von ihnen. Sie musste noch dringend<br />

was holen.<br />

„Nic, ist alles okay bei dir? Du guckst so traurig…“, fragte Chiara.<br />

Loreen Mateo und Haris Kurtalić: Kapitel 28 89<br />

„Naja, ich hab so ein komisches Gefühl. Aber ist schon okay.“<br />

Der Rest des Weges verlief wortlos. Zehn Minuten später waren sie vor<br />

Chiaras Haus angekommen.<br />

„Ich meld mich einfach <strong>mal</strong> bei dir, wir wollten morgen vielleicht ins Kino,<br />

okay?“ sagte Chiara.<br />

„Okay, bis dann“, sagte er leise und ging.<br />

„So kann es doch nicht bleiben. Unsere ganze Freundschaft geht kaputt“,<br />

murmelte Chiara auf dem Weg zur Tür.<br />

Sie war traurig.<br />

Am nächsten Morgen stand Chiara mit heftigen Kopfschmerzen auf. Sie<br />

lief in die Küche, alles war unaufgeräumt. Und als hätte das nicht schon<br />

gereicht, stolperte sie über ihre Schuhe. „Na, <strong>der</strong> Tag kann ja nur noch besser<br />

werden.“ Das Telefon klingelte.<br />

„Ja , Hallo?“ sagte Chiara mit genervter Stimme.<br />

„Oh, ich kann auch später noch <strong>mal</strong> anrufen, wenn du willst“, meinte Adisa<br />

eingeschüchtert.<br />

„Ne, ne, passt schon. Was is’n los?”<br />

Chiara versuchte freundlich zu klingen, doch das klappte irgendwie nicht.<br />

Sie wollte es sich zwar nicht eingestehen, aber <strong>der</strong> Gedanke verfolgte sie,<br />

Adisa wäre an allem Schuld. An <strong>der</strong> schlechten Stimmung zwischen allen,<br />

und dass die Freundschaft bald an all dem zerbrechen würde. Manch<strong>mal</strong><br />

wünschte sie sich, dass sie Adisa einfach wegzaubern könnte. Aber das war<br />

natürlich unwahrscheinlich.<br />

„Naja, wir wollten doch ins Kino gehen? Wann sollen wir uns denn treffen,<br />

und vor allem, in welchen Film gehen wir?“ fragte Adisa.<br />

Chiara überlegte.<br />

„Da läuft grad so’n cooler Film mit Brad Pitt. Der soll gut sein, hab ich gehört“,<br />

sagte Chiara lustlos.<br />

„Okay, ich sag dann den An<strong>der</strong>en Bescheid, rufst du Nic an?“<br />

„Warum ich? Ruf du ihn doch an, er ist dein Freund!“<br />

Für einen kurzen Moment war Adisa still.<br />

„Okay, wir sehen uns dann später, ciao“, sagte sie und legte auf.<br />

Chiara schaute in den Spiegel. Sie war so wütend, sie wollte einfach <strong>mal</strong> alles<br />

rauslassen, aber es ging nicht. Sie liebte Nic. Nic liebte jedoch Adisa. Und<br />

Adisa machte Probleme. Und das war das, was Chiara nicht gefiel. Eigentlich<br />

hatte Adisa doch alles, was sie sich gewünscht hatte. Chiara verstand es

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!