Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen
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46 <strong>Glut</strong> <strong>der</strong> <strong>Eifersucht</strong><br />
Offensichtlich ist Chiara nicht wegen Nic und mir weggelaufen, aber ich<br />
glaube, er empfindet doch noch etwas für sie. In dem Fall ist es gut, dass sie<br />
entführt worden ist, denn dann kann er sie besser vergessen und kann sich<br />
ganz auf mich konzentrieren und mich nicht vor dem Kino stehen lassen. Er<br />
könnte ja sagen, dass er keine Lust hat, dann wäre es auch kein Thema gewesen,<br />
aber er meldet sich auch nicht mehr. Na ja, ich will jetzt abwarten und<br />
sehen, wie es sich alles entwickelt, aber ich hoffe, dass sich alles zum Guten<br />
entwickelt.<br />
Adisa<br />
Vanessa Boutzikoudi: Kapitel 15 47<br />
Vanessa Boutzikoudi<br />
Kapitel 15<br />
Nachdem Nic und Pelin seit ganzen 6 Stunden im Gebüsch vor <strong>der</strong> Wohnung<br />
des Verehrers gesessen und durch die Fenster geschaut hatten, war<br />
immer noch nichts passiert. „Nichts, einfach nichts. Der Kerl muss doch <strong>mal</strong><br />
aus dem Haus gehen!“ sagte Pelin mit einem Seufzer, um die ewige Stille zu<br />
durchbrechen.<br />
„Du hast Recht, Pelin“, stimmte Nic ihr zu. „Der sitzt jetzt schon seit Stunden<br />
auf <strong>der</strong> Couch, schaut in seine blöde Kiste und läuft höchstens <strong>mal</strong> zum<br />
Kühlschrank, um sich ein Bier zu holen. Mich wun<strong>der</strong>t es, dass er noch nicht<br />
auf die Toilette musste, bei all dem, was er getrunken hat.“ Ein Schmunzeln<br />
war auf Nic seinem Gesicht zu erkennen, als er das sagte. Das war <strong>der</strong> erste<br />
Ansatz eines Lächelns seit Tagen. Seine Sorgen über Chiaras Verschwinden<br />
haben ihm jegliche Freude genommen. Gerade als er dachte, glücklich zu<br />
sein, weil er Adisa gefunden hat, passiert so etwas, und bringt wie<strong>der</strong> völliges<br />
Chaos in seine Gefühlswelt. Nic, <strong>der</strong> in seinen Gedanken versunken<br />
war, wurde von Pelin unterbrochen. „Ich denke, dass wir momentan nicht<br />
mehr herausfinden können“, sagte Pelin, während sie ein gelangweilter Seufzer<br />
überkam. „Das denke ich auch. Ich habe einen riesigen Hunger, und auf<br />
die Toilette muss ich auch.“<br />
Inzwischen war es schon spät geworden, und die beiden hatten es schon fast<br />
aufgegeben, als sich im Haus plötzlich etwas regte. Sie sahen, wie <strong>der</strong> Mann,<br />
<strong>der</strong> zu faul schien auf die Toilette zu gehen, sich mit einem Ruck von <strong>der</strong><br />
Couch bewegte und in Richtung Flur marschierte. Pelin und Nic hielten den<br />
Atem vor Spannung an. Sie trauten sich kaum zu blinzeln, und warteten<br />
gespannt darauf, was sich wohl ereignen würde.<br />
„Ich kann nichts sehen, ich kann nichts sehen!“<br />
„Nicht so laut, Nic! Das Fenster ist offen, nicht dass er uns noch hört.“<br />
Während Pelin sprach, zog sie Nic wie<strong>der</strong> runter ins Gebüsch. Vor lauter<br />
Panik war er aufgesprungen und hätte sie somit fast verraten. Kaum hatte