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Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen

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42 <strong>Glut</strong> <strong>der</strong> <strong>Eifersucht</strong><br />

Sie schauten den Film noch gelangweilt zu Ende, danach, es war 22 Uhr,<br />

gingen Pelin und Adisa nach Hause. Es war schon dunkel. Deshalb riefen sie<br />

gemeinsam ein Taxi, denn Adisa wohnte nicht weit von Pelin entfernt – nur<br />

zwei Straßen weiter.<br />

Adisa und Nic trafen sich am nächsten Morgen um kurz vor halb zehn am<br />

Polizeirevier. Dort kam ihnen ein freundlicher Mann mit Schnauzbart entgegen.<br />

„Guten Morgen“, sagte dieser und führte Adisa und Nic in einen Raum mit<br />

mehreren Schreibtischen. Dort setzte er sich an seinen Schreibtisch, auf dem<br />

ein Computer stand. Adisa und Nic setzten sich. Neben ihnen am Schreibtisch<br />

saßen ein Polizist und ein Mann. Der Mann kam ihnen bekannt vor.<br />

„Das ist doch <strong>der</strong> Verehrer von Chiara“, entfuhr es Adisa.<br />

„Sie meinen wohl den Herrn Dragoslav Senti“, ergänzte <strong>der</strong> Polizist.<br />

Dragoslav stand auf und ging.<br />

„Aber – aber…“, stotterte Nic, „wieso darf <strong>der</strong> gehen?“<br />

„Wir haben zu wenig Beweise“, antwortete <strong>der</strong> Polizist, <strong>der</strong> am Schreibtisch<br />

nebenan saß.<br />

„Und was ist mit den Briefen?“ fragte Adisa.<br />

„Das reicht nicht“, antwortete er knapp.<br />

„So, erst<strong>mal</strong> muss ich euch nach euren Personalien fragen“, sagte <strong>der</strong> Polizist<br />

mit dem Schnauzbart.<br />

Als dies erledigt war, berichteten sie, was sie alles über Chiaras Verschwinden<br />

wussten. Adisa erzählt aber nicht, dass sie das Gefühl hatte, dass Nic<br />

sie für das Verschwinden von Chiara verantwortlich machte. Der Polizist<br />

schrieb alles mit und stellte ihnen manch<strong>mal</strong> Fragen.<br />

Nach einer Stunde standen sie wie<strong>der</strong> draußen. Sie liefen zur Straßenbahn,<br />

um zu Pelin zu fahren. Nach fünf Minuten kam die Straßenbahn. Sie stiegen<br />

ein und setzten sich hin. Sie schwiegen. Sie dachten ständig über Chiara<br />

nach.<br />

Adisa machte sich Vorwürfe: „Wenn ich nicht ständig etwas mit Nic gemacht<br />

hätte, wäre Chiara vielleicht noch da.“<br />

„Ich fühle mich so schlecht“, sagte Adisa zu Nic.<br />

„Ich auch“, gab er zurück. „Ich vermisse sie so sehr. Hoffentlich geht es ihr<br />

gut.“ Fast flüsternd fügte er hinzu: „Falls sie noch lebt!“<br />

Kim Zeger: Kapitel 12 43<br />

„Endhaltestelle Vogelsang, bitte alles aussteigen, dieser Zug endet hier“, ertönte<br />

eine Stimme aus dem Lautsprecher. Sie stiegen aus und liefen zu Pelin.<br />

Dort wollten sie überlegen, wie sie Chiara helfen konnten.<br />

Jetzt waren es nur noch wenige Meter, bis sie da waren. Nic drückte auf den<br />

Klingelknopf.<br />

Plötzlich ertönte eine Stimme: „Hallo?“ Es war die Stimme von Pelin.<br />

„Wir sind es, Nic und Adisa“, sagte Adisa.<br />

Die Tür öffnete sich und sie gingen rein. Dort merkten sie, dass <strong>der</strong> Aufzug<br />

kaputt war, so mussten sie bis in den vierten Stock laufen. Nic fluchte,<br />

denn er hasste es, so viele Treppen zu steigen. An <strong>der</strong> Türe empfing Pelin<br />

sie schon.<br />

„Kommt herein“, sagte sie.<br />

Sie gingen hinein und machten es sich bequem. Im selben Moment verließ<br />

die Mitbewohnerin von Pelin die Wohnung, ohne „Hallo“ o<strong>der</strong> „Tschüss“<br />

zu sagen.<br />

„Wie hältst du es nur mit ihr zusammen in einer Wohnung aus?“ fragte<br />

Nic.<br />

„Gewöhnungssache“ , sagte Pelin.

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