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Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen

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52 <strong>Glut</strong> <strong>der</strong> <strong>Eifersucht</strong><br />

Ali-Ke<strong>mal</strong> Özkul<br />

Kapitel 16<br />

Nic kam nach einem anstrengenden und regnerischen Tag nach Hause und<br />

war sehr müde. Es war schon 22.00 Uhr. Aber bevor er ins Bett ging, ging<br />

er noch duschen, denn er roch nicht gut. Kein Wun<strong>der</strong>, denn er hatte den<br />

ganzen Tag sehr geschwitzt. Er war Nachmittags beim Überqueren des<br />

Marktplatzes am Obststand zufällig Dragoslav Senti begegnet. Diese Gelegenheit<br />

nahm er natürlich sofort wahr, doch nach einigen Stunden bemerkte<br />

er, dass sein Beschatten ihn nicht weiterbringen würde und gab auf. Nach<br />

dem Duschen zog er noch kurz seinen Schlafanzug an. Er legte sich in sein<br />

gemütliches Bett und zog die Decke über sich, denn es was sehr kalt. Aber<br />

Nic konnte nicht schlafen, vielleicht wegen seiner Uhr an <strong>der</strong> Wand, denn er<br />

hörte nur noch „Tick Tack Tick Tack“ – o<strong>der</strong> es war wegen Chiara. Er konnte<br />

nur an sie denken, er hatte Angst, dass ihr was zugestoßen war und dass er<br />

sie nie wie<strong>der</strong> sehen würde.<br />

Er merkte erst jetzt, wie sie ihm fehlte. Er ging in die Küche, wo es sehr<br />

schmutzig war und wo noch die Essensreste von gestern herumlagen, weil<br />

er nie dazu kam, die Küche zu säubern, und weil er ein bisschen faul war. Er<br />

nahm ein Glas und eine Flasche Wein und ging ins Wohnzimmer. In dem<br />

Moment klingelte sein Haustelefon. Er hörte nur Atmen, sonst nichts. Er<br />

fragte, wer dran war, aber keiner antwortete. Er legte das Haustelefon auf.<br />

Er machte den Fernseher an, setzte sich auf sein gemütliches Sofa, füllte das<br />

Glas mit Wein, nahm ein paar Schlucke und sah in den Fernseher, aber es<br />

lief nichts Gutes. Er durchsuchte alle Kanäle, aber fand immer noch nichts<br />

Gutes, also schaltete er den Fernseher wie<strong>der</strong> aus. Er füllte sein zweites Glas<br />

und dachte dabei an die alten schönen Zeiten mit Chiara. Wie sie immer<br />

zusammen gelacht hatten und dass sie sich <strong>mal</strong> Nachts im Wald verlaufen<br />

hatten, als sie campen wollten, und dass Nic den falschen Weg nach Hause<br />

ging, obwohl Chiara ihm gesagt hatte: „Wir gehen in die falsche Richtung.“<br />

Aber Nic hatte nicht zugehört. Sie fanden den Weg erst nach einigen Stunden,<br />

als Nic dann endlich auf Chiara hörte. Danach lud Chiara Nic auf einen<br />

Kaffee ein.<br />

Ali-Ke<strong>mal</strong> Özkul: Kapitel 16 53<br />

O<strong>der</strong> es fiel ihm noch ein, wie sie beim Fahrrad fahren alle einen Platten am<br />

Rad gehabt hatten und zu Fuß nach Hause mussten.<br />

Chiara fehlte ihm sehr, er merkte jetzt, wie er Chiara liebte. Er beschuldigte<br />

sich selbst, dass Chiara weg war und weil er früher hätte merken müssen,<br />

dass Chiara ihn liebte. Dann wäre sie jetzt nicht weg und das alles wäre<br />

überhaupt nicht passieren.<br />

Er ballte die Hände so sehr, dass er das Glas in seiner Hand zerdrückte. Die<br />

Scherben lagen alle auf dem Boden und er stand nicht auf, um die Scherben<br />

zu putzen. Seine Hand blutete. Er machte nur ein Tuch um seine Hand und<br />

spannte sich stark an, dass man seine A<strong>der</strong>n sehen konnte. Langsam ließ er<br />

locker, und dann begannen Tränen aus seinen Augen zu fließen, er schwor<br />

sich: Wenn er Chiara wie<strong>der</strong> finden würde, dann würde er sie nie wie<strong>der</strong><br />

allein lassen und alles würde schöner werden. Er ging in die Küche, um eine<br />

zweite Flasche zu holen, dann setzte er sich wie<strong>der</strong> auf das Sofa.<br />

Plötzlich war es hell und die Sonne schien in seine Wohnung rein. Er war<br />

wohl auf dem Sofa eingeschlafen. Er schaute auf die Uhr und sah, dass es<br />

schon 10.00 Uhr war. Er zog sich um, machte noch Frühstück und rief Pelin<br />

an, um sich mit ihr zu treffen. Pelin sagte, dass er zu ihr kommen sollte und<br />

dass er in einer Stunde bei ihr zuhause sein soll. Nic ging nach 45 Minuten<br />

los. Unterwegs bildete er sich ein, Chiaras Stimme zu hören. Dann war er da<br />

und klingelte. Pelin machte die Tür auf.

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