01.01.2013 Aufrufe

Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen

Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen

Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

64 <strong>Glut</strong> <strong>der</strong> <strong>Eifersucht</strong><br />

Adisa stimme zu und sie gingen. Bei Pelin zu Hause saßen sie schließlich<br />

und tranken Tee. Adisa beruhigte sich allmählich: Pelin bot ihr an, bei ihr<br />

zu übernachten. Adisa hielt das für keine schlechte Idee und blieb. Nic kam<br />

zu Hause an und saß vor dem Fernseher. Er dachte über die schönen Zeiten<br />

mit Adisa nach. Adisa und Pelin saßen ebenfalls nachdenklich auf dem Sofa.<br />

Es wurde spät und sie gingen schlafen. Nic saß noch bis spät Abends vor<br />

dem Fernseher, bis ihn dann doch die Verletzungen müde machten. Am<br />

nächsten Morgen gingen Adisa und Pelin in ein Bistro zum Frühstück. Es<br />

war das Stammlokal von Pelin, nicht allzu weit von ihr entfernt. Sie saßen<br />

und tranken Kaffee, den brauchte Adisa jetzt, denn sie konnte wegen dem<br />

Streit nicht recht schlafen. Pelin jedoch war schon etwas fitter. Der Kellner<br />

kam und brachte den beiden ihre Croissants, die sie bestellt hatten. Croissants<br />

waren Pelins Stammbestellungen zum Frühstück, die sie sehr mochte.<br />

Es war etwa zehn Uhr Vormittags, als sie zurück nach Hause gingen. Pelin<br />

lud Adisa noch zum Mittagessen ein, aber Adisa lehnte bescheiden ab. Adisa<br />

bedankte sich für Pelins Beistand und ihren Trost, packte ihre Sachen und<br />

verließ Pelins Wohnung. Adisa kam zu Hause an und legte ihr Gepäck ab.<br />

Sie ging zum Telefon und hörte den Anrufbeantworter ab. Keine einzige<br />

Nachricht befand sich auf dem Band. Dabei hatte sie so sehr eine Antwort<br />

von Nic erwartet. Nic jedoch schlief noch zu Hause. Der Streit hatte beide<br />

sehr mitgenommen. Derweil saß Pelin auf dem Sofa und surfte mit ihrem<br />

Notebook im Internet. Sie interessierte sich für Mode. Es gab viele schöne<br />

Klei<strong>der</strong> und sonstiges zu sehen. Aber das Budget erlaubte es lei<strong>der</strong> nicht. Sie<br />

dachte nach. Warum haben die beiden so viele Probleme, sie waren doch<br />

beide ein hübsches Paar gewesen. Dass Chiara <strong>der</strong> Hauptgrund für diese<br />

Misere war, wusste sie. Aber da war noch mehr, irgendetwas stimmte nicht.<br />

Nic sagte zwar, dass Chiara nur eine gute Freundin war, aber Adisa kam<br />

das komisch vor. Um zwölf Uhr stand Nic dann auch auf. Die Verletzungen<br />

schmerzten sehr, aber <strong>der</strong> Streit mit Adisa tat ihm viel mehr weh. Was, wenn<br />

er einen großen Fehler gemacht hatte? Was, wenn er seine große Liebe zu<br />

sehr verletzt hatte? Wie auch immer, er wusste nicht, was er jetzt tun sollte.<br />

Adisa saß ebenso ratlos herum. Sie hatte eine <strong>der</strong>maßen große Wut auf<br />

Chiara, aber sie war auch sauer auf sich selbst. Sie haben beide einen Fehler<br />

gemacht. Sie fing wie<strong>der</strong> an zu weinen. Sie nahm das Telefon und rief Pelin<br />

an und bat sie um Trost. Pelin kam und umarmte Adisa. Die Situation konnte<br />

so nicht bleiben. Pelin wusste jedoch nicht, wie sie hier noch helfen sollte.<br />

Wie sollte es mit den beiden und ihrer Beziehung weiter gehen?<br />

Yvonne Nachlinger: Kapitel 20 65<br />

Yvonne Nachlinger<br />

Kapitel 20<br />

Als Adisa dann völlig erschöpft aus dem Krankenhaus zu Hause ankam,<br />

zog sie ihre Schuhe aus, lief lustlos in die Küche und machte sich eine heiße<br />

Tasse Holun<strong>der</strong>tee. Solange <strong>der</strong> Teebeutel in dem kochenden Wasser einwirkte,<br />

ging sie ins Bad, um ihre Hände und ihr Gesicht zu waschen. Adisa<br />

sah sich im Spiegel an und erschrak, durch das Heulen war sie kreidebleich<br />

und hatte dazu noch Tränensäcke.<br />

Schlimmer kann es kaum noch werden, heulte sie innerlich vor sich hin.<br />

Adisa machte ihren relativ mo<strong>der</strong>nen Wasserhahn an und hielt ihre zärtlichen<br />

Hände unter das warme Wasser, wusch ihr Gesicht und lief wie<strong>der</strong><br />

zurück in die Küche. Sie hob den Teebeutel aus <strong>der</strong> Tasse und trank einen<br />

Schluck, daraufhin verbrannte sie gleich ihre Zunge.<br />

„Heute ist ein bescheuerter Tag!“ schrie Adisa ihren Holun<strong>der</strong>tee an, obwohl<br />

sie genau wusste, dass nicht <strong>der</strong> Tee, son<strong>der</strong>n sie die Schuld daran hatte,<br />

dass sie ihre Zunge verbrannt hatte. Sie ging mit dem Holun<strong>der</strong>tee langsam,<br />

damit auch nichts überschwappen konnte, in Richtung Schlafzimmer, stellte<br />

ihren Tee langsam auf den Nachttisch und legte sich mit ihren Klamotten<br />

ins Bett. Adisa deckte sich mit ihrer Decke, auf <strong>der</strong> Rosen aufgedruckt waren,<br />

zu und trank noch einen Schluck ihres Tees. Dann holte sie ihr Tagebuch<br />

heraus, das Adisa immer unter ihr Bett legte, aber bevor sie mit ihrem<br />

roten Kugelschreiber anfing zu schreiben, ließ sie sich noch<strong>mal</strong>s alles durch<br />

den Kopf gehen. Dann klappte sie ihr Tagebuch, auf dem ein Füller abgebildet<br />

war, auf, hob ihre Hand und fing an zu schreiben.<br />

Liebes Tagebuch!<br />

Ich weiß nicht, was ich tun soll. In letzter Zeit ist alles außer Kontrolle.<br />

Mein Freund, also Nic – wir streiten uns ständig, vor allem wegen Chiara,<br />

obwohl wir manch<strong>mal</strong> gar keinen Grund haben, uns zu streiten. Ich habe<br />

gemerkt, dass er nichts mehr für mich empfindet. Denn wenn ich ihn küsse, ist

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!