Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen
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50 <strong>Glut</strong> <strong>der</strong> <strong>Eifersucht</strong><br />
„Ich werde es ihr erklären müssen. Es tut mir auch sehr Leid wegen ihr, das<br />
Letzte was ich will ist, sie zu verletzen. Aber ich kann meine Gefühle einfach<br />
nicht verdrängen, und ich will Adisa auch nichts vormachen.“<br />
„Das kann ich verstehen. Ich finde auch gut, dass du vor hast, ehrlich mit<br />
Adisa zu reden. Aber wir müssen jetzt erst ein<strong>mal</strong> Chiara finden. Also lass<br />
uns schauen, wie wir am besten ins Haus kommen.“<br />
„Danke Pelin! Ich weiß das zu schätzen.“<br />
„Jetzt mach <strong>mal</strong> nicht so, schließlich ist Chiara auch meine Freundin.“ Sie<br />
lächelten sich an, und ohne weiter zu sprechen fingen sie an, um das Haus<br />
zu laufen, um ein offenes Fenster o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e Einstiegsmöglichkeit zu<br />
finden. Jedoch erfolglos, denn alle Fenster, die sie entdeckten, waren verschlossen.<br />
„Sieh <strong>mal</strong>, da ist eine Verandatür. Los Pelin, wir schauen uns das <strong>mal</strong> näher<br />
an.“<br />
„Schnell, nicht dass er wie<strong>der</strong> kommt.“<br />
Nic nahm die Verandatür genauer unter die Lupe, fand jedoch keine Möglichkeit,<br />
sie zu öffnen, ohne Spuren eines Einbruchs zu hinterlassen. Je aussichtsloser<br />
ihre Situation wurde, desto hektischer wurde Nic. Schließlich sah<br />
er einen großen Ast, <strong>der</strong> in ihrer Nähe lag und marschierte direkt darauf<br />
zu. „Nic, was hast du vor? Du willst doch nicht die Scheibe einschlagen?<br />
Ich wäre ja damit einverstanden gewesen in ein offenes Fenster zu klettern,<br />
aber dazu auch noch Sachbeschädigung. Das ist wirklich zuviel!“<br />
Doch Nic nahm sie nicht mehr wahr. Er packte den Ast und lief wie<strong>der</strong> zurück<br />
zu <strong>der</strong> Verandatür. Angekommen, holte er weit aus, bereit die Scheibe<br />
einzuschlagen, doch mit einem Ruck von Pelin wurde er von seinem Vor-<br />
haben abgebracht.<br />
„Er kommt, er kommt. Schnell, wir müssen verschwinden. Nic, lass uns<br />
abhauen.“<br />
Nic ließ den Ast gerade noch rechtzeitig fallen, und die beiden rannten, als<br />
ginge es um ihr Leben, um das Haus herum und in das Gebüsch, in dem<br />
sie sich zuvor versteckt hatten. Keuchend und mit rot angelaufenen Köpfen<br />
krümmten sie sich auf dem Boden. „Das war knapp. Wie bist du nur auf<br />
diese unsinnige Idee mit dem Ast gekommen?“<br />
„Das war wirklich knapp, sehr knapp. Aber ich sah keinen an<strong>der</strong>en Weg, in<br />
das Haus zu kommen. Jetzt ist es zu spät, alles vorbei. Ist <strong>der</strong> Kerl eigentlich<br />
wie<strong>der</strong> im Haus?“<br />
Vanessa Boutzikoudi: Kapitel 15 51<br />
Beide spähten über das Gebüsch in das Fenster hinein, in das sie schon den<br />
ganzen Tag gestarrt hatten. „Das gibt es doch nicht. Schau dir den an, kaum<br />
ist er zu Hause, schon sitzt er wie<strong>der</strong> auf seiner Couch.“<br />
„Der hat Nerven.“<br />
Fassungslos über das Geschehene, blieben sie noch eine Weile sitzen und<br />
beobachteten ihn weiter durch das Fenster. Jedoch merkten beide, wie erschöpft<br />
sie waren und beschlossen, es für diesen Tag aufzugeben, mit dem<br />
sicheren Gefühl, nicht das letzte Mal dort gewesen zu sein.