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Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen

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62 <strong>Glut</strong> <strong>der</strong> <strong>Eifersucht</strong><br />

Daniel Lesar<br />

Kapitel 19<br />

Es war drei Uhr Nachmittags und Nic schlief immer noch. Der Arzt gab<br />

an, dass Nic keine allzu schweren Verletzungen davon getragen hatte. Pelin<br />

sah zu ihm rüber und dachte an den Kampf zwischen ihm und dem Verehrer.<br />

Trotz allem sah er ziemlich mitgenommen aus. Nur gut, dass sie ihn so<br />

schnell ins Krankenhaus gebracht hatten. Sie war stolz auf Nic, weil er den<br />

Verehrer stoppen wollte. Nun war es fünf Uhr Nachmittags und Nic rührte<br />

sich allmählich. Pelin kam auf ihn zu und sah ihn an. Nic sagte Hallo und<br />

freute sich, ein bekanntes Gesicht zu sehen. Pelin teilte ihm mit, dass er heute<br />

das Krankenhaus verlassen dürfte. Nic freute sich über diese Nachricht<br />

und versuchte, wie<strong>der</strong> auf die Beine zu kommen. Pelin nahm ihr Handy und<br />

wählte Adisas Nummer.<br />

Es klingelte drei <strong>mal</strong> und Adisa nahm ab. Pelin teilte ihr mit, dass Nic wie<strong>der</strong><br />

wach sei und dass er heute das Krankenhaus verließ. Adisa meinte, sie wäre<br />

in einer halben Stunde im Krankenhaus. Adisa war wie immer pünktlich<br />

und betrat das Zimmer. Sie kam zu Nic und sie umarmte ihn. Doch es schien<br />

Adisa so, als würde Nic sie nicht mehr wirklich beachten. Adisa schwieg und<br />

wartete, bis <strong>der</strong> Arzt kam und die Entlassungsunterlagen brachte.<br />

Adisa brach ihr Schweigen und stellte Nic zur Rede. Sie sagte, dass er sie<br />

nicht mehr beachtete und dass sie sich von ihm vernachlässigt fühlte. Nic<br />

antwortete, er empfinde nicht mehr dasselbe für sie. Adisa setzte sich auf<br />

den Stuhl und atmete tief durch.<br />

Sie stand wie<strong>der</strong> auf und schrie Nic an: „Warum, warum, was hat diese<br />

Chiara, dass es sich lohnt, mich für sie aufzugeben?“<br />

Nic wusste nicht so recht, was er dazu sagen sollte und sah Adisa vorwurfsvoll<br />

an. Adisa konnte das alles noch gar nicht so recht verarbeiten.<br />

Nic fragte, warum sie überhaupt hergekommen sei? Adisa antwortete, sie<br />

wolle nett sein und Nic mit nach Hause begleiten. Nic versuchte zu erklären,<br />

dass Chiara gerade viele Probleme hätte und er ihr nur helfen wollte. Adisa<br />

grinste wütend und erklärte ihm, sie hätte auch Probleme, aber Chiara wäre<br />

Daniel Lesar: Kapitel 19 63<br />

ja wichtiger! Adisa war tierisch eifersüchtig und Nic ahnte nicht, was auf ihn<br />

zukommen würde, wenn er Chiara begegnete.<br />

Der Arzt kam herein und nahm einen Zettel aus seiner Tasche. Er über-<br />

gab ihn an Nic und <strong>der</strong> las ihn. Es war <strong>der</strong> Bericht über die Verletzungen.<br />

Der Arzt gab ihm Zeit, den Zettel zu studieren. Dann nahm <strong>der</strong> Arzt einen<br />

Kugelschreiber und bat Nic, auf <strong>der</strong> unteren Linie zu unterschreiben.<br />

Der Arzt nahm noch einen zweiten Brief und sagte: „Das ist <strong>der</strong> Ent-<br />

lassungsbericht und noch ein paar Versicherungsdaten, das wäre dann <strong>der</strong><br />

Papierkram. Ich wünsche Ihnen eine gute Genesung.“<br />

Dann verließ er das Zimmer und die Krankenschwester gab Nic zwei Gehstützen.<br />

Nic ging zum Schrank und nahm seine nor<strong>mal</strong>en Klamotten. Es fiel<br />

ihm schwer, mit Gehstützen zu laufen, denn er hatte noch keine Erfahrung<br />

mit so was. Das Bad war aber nicht weit entfernt und er ging hinein und<br />

verschloss die Tür. Er wusch sein Gesicht und zog sich an. Es dauerte lange,<br />

denn er war ja noch nicht fit. Er kam heraus und sah wie<strong>der</strong> nor<strong>mal</strong> aus. Die<br />

Gehstützen waren eine Last für ihn, und er legte sie beiseite. Er trottete langsam<br />

zum Tisch, um sich ein Glas Wasser einzuschenken. Adisa fragte, ob sie<br />

ihm helfen sollte. Doch Nic meinte, er schaffe es alleine. Pelin saß schweigend<br />

auf ihrem Stuhl. Sie wollte sich nicht in den Streit <strong>der</strong> beiden einmischen.<br />

Adisa war nicht mehr so sauer, aber sie war auch nicht zufrieden, wie<br />

Nic sie behandelte. Nic stieg <strong>der</strong> ganze Ärger zu Kopf, denn er war heute erst<br />

aufgewacht, und dann so etwas. Nun, so hatte Nic sich das nicht vorgestellt,<br />

aufzuwachen und sich mit seiner Freundin zu streiten. Es war ja auch nicht<br />

so, dass er Chiara liebte. Adisa war einfach zu eifersüchtig, und so lange sie<br />

sich nicht än<strong>der</strong>te, war er auch nicht bereit, mit ihr zu reden. Adisa stand auf<br />

und meinte, es sei Zeit zu gehen. Nic stimmte ein und wollte aufstehen. Pelin<br />

kam zu ihm herüber, weil sie sah, dass er Hilfe brauchte.<br />

Dass ich Hilfe brauche, kam Adisa nicht in den Sinn, dachte Nic. Nic war<br />

kurz vor einem Wutanfall. Doch um die Situation nicht zu verschlimmern,<br />

sagte er nichts dazu. Nic war nun fähig nach Hause zu gehen. Doch Adisa<br />

redete nur von Chiara. Sie fragte, ob er lieber gehabt hätte, wenn sie ihn<br />

abholte.<br />

Nic platze vor Wut und schrie sie an: „Es reicht, ich gehe alleine, ich habe<br />

deine <strong>Eifersucht</strong> satt.“<br />

Nic verließ schweigend das Zimmer. Adisa brach in Tränen aus, sie hatte<br />

ihn dazu gebracht, ohne sie zu gehen. Pelin kam zu ihr und umarmte sie.<br />

Adisa weinte immer noch. Pelin sagte, sie solle zu ihr nach Hause gehen.

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