Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen
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82 <strong>Glut</strong> <strong>der</strong> <strong>Eifersucht</strong><br />
Knie gehen, ein einfaches Es tut mir Leid, es war nicht richtig, dass ich dich<br />
verdächtigt habe, etwas mit dem Verschwinden von Chiara zu tun zu haben<br />
würde ja schon reichen“, meinte Chiara schon etwas genervt und lief ihm<br />
nach in die Küche, wo sie sich auf den Küchentisch setzte und weiter auf<br />
Nic einreden wollte, als Pelin dazu kam, um auch <strong>mal</strong> etwas zu <strong>der</strong> Sache<br />
zu sagen.<br />
„Ich finde, Chiara hat Recht, du solltest dich bei diesem Typen entschuldigen,<br />
dann ist die Sache aus <strong>der</strong> Welt und wir können sie endlich vergessen.“<br />
Nic war ganz erstaunt, dass Pelin für Chiara Partei ergriff. Er meinte: „Das<br />
war ja klar, dass du wie<strong>der</strong> zu Chiara hältst und ihrer Meinung bist.“<br />
Wütend ging er aus <strong>der</strong> Küche, setzte sich trotzig auf das Sofa und schwieg.<br />
Plötzlich, nach langem Schweigen, rief Nic trotzig: „Und wie soll ich mich<br />
bei ihm entschuldigen, wir haben ja gar keine Adresse o<strong>der</strong> Handynummer<br />
von diesem Idioten, und außerdem…“<br />
„Das ist so nicht ganz richtig, ich habe doch mit ihm geschrieben und ab<br />
und zu auch mit ihm telefoniert“, unterbrach Chiara ihn.<br />
„Ach so, telefoniert hast du auch mit ihm, wer weiß, was du noch mit ihm<br />
gemacht hast. Vielleicht hast du dich ja auch mit ihm getroffen o<strong>der</strong> bist in<br />
<strong>der</strong> Zwischenzeit auch schon mit ihm zusammen“, rief Nic jetzt wirklich<br />
sehr gereizt, und seine Stimme wurde immer lauter.<br />
„Ach, so ein Scheiß, was soll das denn jetzt wie<strong>der</strong>? Vertraust du mir jetzt<br />
nicht mehr? Was soll das denn?“ schrie Chiara, und ihre Stimme klang jetzt<br />
schon etwas weinerlich.<br />
Jetzt mischte sich Pelin wie<strong>der</strong> ein und meinte zu Nic: „Kannst du nicht<br />
<strong>mal</strong> damit aufhören? Merkst du denn nicht, wie traurig du Chiara damit<br />
machst?“<br />
„Ja, okay, ich entschuldige mich bei Chiara….“<br />
„Und bei wem noch?“ sah Pelin ihn fragend an.<br />
„Ja, bei dem Verehrer entschuldige ich mich auch“, antwortete Nic trotzig.<br />
Nachdem er sich schon bei Chiara entschuldigt hatte, war jetzt auch <strong>der</strong> Verehrer<br />
dran.<br />
„Ich gebe dir seine Handynummer, und du kannst ihn ja dann anrufen, um<br />
dich mit ihm zu treffen und dich zu entschuldigen, denn am Telefon wirkt<br />
eine Entschuldigung nicht so, wie wenn du dich persönlich bei ihm entschuldigst“,<br />
sagte Chiara jetzt schon wie<strong>der</strong> etwas freundlich zu Nic.<br />
Nic ging in sein Zimmer und rief den Verehrer an, um mit ihm einen Termin<br />
auszumachen. Er deutete an, dass er sich bei ihm entschuldigen werde.<br />
Franziska Meißner: Kapitel 25 83<br />
Am Telefon hörte sich <strong>der</strong> Verehrer ja eigentlich ganz nett an, dachte sich<br />
Nic, als <strong>der</strong> Verehrer am Telefon einwilligte, sich mit ihm zu treffen.<br />
„Okay, morgen um halb vier im Café Sutsche, perfekt“, meinte Nic und verabschiedete<br />
sich vom Verehrer. „So, ab morgen Nachmittag ist alles wie<strong>der</strong><br />
in Ordnung, ich treffe mich morgen mit ihm in einem Café in <strong>der</strong> Stadt.“<br />
„Danke, das war mir jetzt wichtig, denn wenn du dich bei dem entschuldigt<br />
hast, können wir die Sache wirklich vergessen.“<br />
Am nächsten Nachmittag um halb vier in <strong>der</strong> Stadt, vor dem Café Sutsche.<br />
Der sieht ja ganz in Ordnung aus, und am Telefon klang er ja auch ganz nett,<br />
<strong>mal</strong> sehen wie <strong>der</strong> so ist, dachte sich Nic, als <strong>der</strong> Verehrer auf ihn zukam.<br />
„Bist du Nic?“<br />
„Ja, <strong>der</strong> bin ich, du musst dann Dragoslav sein.“<br />
„Ja, <strong>der</strong> bin ich, du bist hier, um dich mit mir auszusprechen?“<br />
„Ja, ich wollte mich entschuldigen, weil ich dich verdächtigt habe, meine<br />
Freundin entführt zu haben. Es tut mir echt Leid und ich weiß gar nicht, wie<br />
ich es wie<strong>der</strong> gut machen kann.“<br />
„Ich denke, eine Tasse Kaffee und ein Gespräch wären nicht schlecht“, meinte<br />
Dragoslav.<br />
Nic willigte ein und sie gingen ins Café und bestellten zwei Tassen Kaffee<br />
und unterhielten sich nett über alles Mögliche, um sich wenigstens etwas<br />
kennen zu lernen.<br />
Nach fast zwei Stunden war das Gespräch fertig, und es stellte sich heraus,<br />
dass Dragoslav gar nicht so ein schlechter Mensch war, wie Nic angenommen<br />
hatte. Sie verabschiedeten sich nett, und dann gingen Nic und Dragoslav<br />
wie<strong>der</strong> getrennte Wege. Wie<strong>der</strong> zu Hause in <strong>der</strong> WG angekommen,<br />
berichtete Nic den An<strong>der</strong>en, wie das Treffen mit dem Verehrer abgelaufen<br />
war.<br />
„Er heißt Dragoslav und ist eigentlich ein netter Kerl, wir haben uns ein<br />
bisschen unterhalten und einen Kaffee miteinan<strong>der</strong> getrunken. Er ist wirklich<br />
ein netter Kerl.“<br />
„Aber wo ist eigentlich Adisa?“<br />
„Keine Ahnung, wir haben sie schon etwas länger nicht mehr gesehen.“<br />
Nic ging in ihr Zimmer, doch dort war sie nicht. Da sah er auf ihrem Bett<br />
einen Brief liegen. Er nahm ihn, machte ihn auf, las ihn und konnte einfach<br />
nicht glauben, was er da las.