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Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen

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54 <strong>Glut</strong> <strong>der</strong> <strong>Eifersucht</strong><br />

Martina Tomašić<br />

Kapitel 17<br />

„Hallo“, begrüßte Pelin Nic.<br />

Sie trafen sich, um für die bevorstehende Klausur zu lernen.<br />

Nach fünf Minuten sagte Pelin: „Ich kann nicht mehr, mir raucht schon jetzt<br />

<strong>der</strong> Kopf.“<br />

„Da bist du nicht allein“, antwortete Nic darauf.<br />

„Willst du was essen?“ fragte Pelin.<br />

„Was zu essen“, erwi<strong>der</strong>te Nic mit nickendem Kopf.<br />

„Was denn? Nudeln, Pizza o<strong>der</strong> was vom Chinesen?“<br />

„Ehmm… alles ist gut, ich entscheide mich für eine Pizza mit Peperoni, mit<br />

Pilzen und Salami“, entschloss sich Nic.<br />

„Okay“, sagte Pelin und tippte die Nummer ins Telefon. Als sie gerade den<br />

Knopf zum Anrufen drücken wollte, klingelte das Telefon in ihrer Hand. Sie<br />

erschrak leicht.<br />

„Meine Güte, wer ist das denn schon wie<strong>der</strong>“, klagte sie und schaute auf das<br />

Display vom Telefon: keine Anrufinfo. Den Hörer nahm sie aber trotzdem<br />

ab.<br />

„Hallo, wer ist da?“<br />

Keine Antwort.<br />

„Hallo?!“ Pelin wurde langsam unruhig. „Hallo!?“<br />

Ein tiefes Ein- und Ausatmen war zu hören. Nun war auch eine Stimme zu<br />

hören: sie war tief und ranzig.<br />

„Hallo, wer ist da?! Hier ist Uschi Bauer.“<br />

Pelin fiel ein Stein vom Herzen. Es war Nics Mutter, die eine Raucherlunge<br />

hatte.<br />

„Ach Sie sind es“, sagte Pelin.<br />

„Könnte ich bitte Nic haben, ich möchte ihn was fragen. Ich habe ihn zuhause<br />

angerufen und niemand war da, und da habe ich gedacht, dass mein Bubi<br />

bei dir ist“, sagte Uschi Bauer.<br />

„Ja, einen Moment bitte. Nic, es ist deine Mutter, du Muttersöhnchen“,<br />

sagte Pelin.<br />

Martina Tomašić: Kapitel 17 55<br />

Er schaute sie drohend an, dann nahm er das Telefon und fragte genervt:<br />

„Ja Mama, was ist denn schon wie<strong>der</strong>?“<br />

„Kommst du am Sonntag zu Besuch, dein Vater und ich würden uns<br />

freuen.“<br />

„Ja, okay, ist noch was!?“ fragte er genervt.<br />

„Nein, mein Pupsi, und bleib brav. Tschüss, bis dann“, sagte Uschi. Sie legte<br />

den Hörer auf, bevor Nic noch Tschüss sagen konnte.<br />

„Und was ist, Pupsi“, sagte Pelin als Scherz.<br />

„Es ist jetzt schon spät, ich geh nach Hause“, sagte Nic.<br />

Ihm ist es jetzt bestimmt peinlich, dachte Pelin. Pelin verabschiedete sich<br />

von Nic und er ging zur Tür hinaus.<br />

Mit müden Augen schlen<strong>der</strong>te sie in ihr Wohnzimmer, nahm die Fernbedienung<br />

für den Fernseher, legte sich auf ihr Sofa und machte den Fernseher an.<br />

Sie zappte in allen Kanälen herum. Das alles wurde ihr aber zu lächerlich,<br />

also machte sie die Kiste aus.<br />

„Meine Güte, gibt es denn nirgends einen gescheiten Film o<strong>der</strong> eine Serie, in<br />

<strong>der</strong> nicht geballert wird“, klagte sie.<br />

„Aber es ist schon spät“, sagte Pelin zu sich selbst, ging ins Bad, putzte ihre<br />

Zähne, wusch ihr Gesicht und zog ihren Pyjama an. Ging in ihr Zimmer<br />

und kuschelte sich in ihr Bett. Sofort schlief sie ein, weil sie so erschöpft<br />

war.<br />

„Riiiiinnnnnng“, klingelte plötzlich das Telefon.<br />

Pelin wurde aus dem Tiefschlaf gerissen. Müde richtete sie sich auf, machte<br />

die Nachttischlampe an und nahm das Telefon.<br />

„Meine Güte, wer ruft denn jetzt so spät an?“ meckert sie und nahm den<br />

Hörer ab.<br />

„Hallo, wer ist da“, sagte sie noch im Halbschlaf.<br />

Keine Antwort.<br />

„Hallo, sagen Sie mir doch Ihren Namen. Ist das denn so schwer!?“<br />

Auf ihre Frage bekam sie keine Antwort. Nur ein tiefes, verruchtes Atmen.<br />

„Hallo, wer sind Sie. Erst wecken Sie mich um zwei Uhr Morgens auf, dann<br />

wollen Sie mir nicht Ihren Namen sagen, und jetzt machen Sie mir noch<br />

Angst.“<br />

Sie bekam keine Antwort.<br />

„Hören Sie, ich rufe die Polizei“, drohte Pelin <strong>der</strong> unbekannten Person.<br />

Auch das schreckte den Unbekannten nicht ab.

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