Erzähl mal! Glut der Eifersucht - Literaturmachen

4 Glut der Eifersucht
Rebecca Müller / Tilman Rau
Viele Ideen und ein Ergebnis
Ein Vorwort
Die Theorie sieht so aus: Wenn dreißig Autorinnen und Autoren an einem
Roman mit dreißig Kapiteln schreiben, müsste der Roman in kürzester Zeit
fertig sein.
Das klingt logisch und gut, hat mit der Praxis aber wenig zu tun.
Ein ganzes Schuljahr haben wir – das heißt die Klasse 8b der Schlossrealschule
– benötigt, um diesen Roman mit dem Titel „Glut der Eifersucht“
fertig zu stellen. Denn wie es eben so ist, wenn viele Menschen an einer
einzigen Sache arbeiten, gab es zunächst einmal viele Fragen zu klären und
viele Diskussionen zu führen.
Wovon soll er handeln, der gemeinsame Roman? Soll es ein Krimi sein, eine
Horror-Story oder eine Liebesgeschichte? Wie viele Hauptfiguren brauchen
wir?
Natürlich hatte fast jeder eine Antwort auf diese Fragen. Die Kunst bestand
darin, diese Antworten so zusammen zu bringen, dass auch alle damit zufrieden
sind. Von vielen Elementen haben wir uns verabschiedet. Von dem
Mörder zum Beispiel, der seine Opfer zu Frikadellen verarbeitet. Ebenso von
den beiden Zwillingsbrüdern, die nach der Geburt voneinander getrennt
wurden und sich erst wieder treffen, als sie sich bereits in dasselbe Mädchen
verliebt haben.
Geblieben ist die Geschichte, die auf den folgenden Seiten, in den folgenden
dreißig Kapiteln erzählt wird. Es ist die Geschichte von Adisa, Chiara,
Pelin und Nic, die in Stuttgart studieren und miteinander befreundet sind.
Eines Tages verschwindet Chiara. Ist sie entführt worden? Oder hat ihr
Verschwinden etwas damit zu tun, dass Nic und Adisa plötzlich ein Paar
sind? Eine spannende Suche beginnt…
Rebecca Müller / Tilman Rau: Viele Ideen und ein Ergebnis 5
Viele Arbeitsschritte waren nötig, damit der Roman zu dem werden konnte,
was er nun ist. Allein die Diskussion darüber, welche Namen die Haupt-
personen haben sollen, dauerte erstaunlich lange. Und sind solche Hürden
erst einmal überwunden, lauert schon die nächste Herausforderung. Es ist
nämlich gar nicht so einfach, voneinander unabhängig dreißig Kapitel zu
schreiben, so dass sie am Ende auch noch zusammen passen. Da musste
genau aufgepasst und im Bedarfsfall nachgebessert werden – um zu verhindern,
dass die einzelnen Teile sich zu sehr überschneiden oder sich gar
gegenseitig widersprechen.
Man merkt den Kapiteln immer noch an, dass sie von unterschiedlichen
Schülerinnen und Schülern stammen. Manchmal klafft auch eine kleine
Lücke in der Handlung. Aber trotzdem ist es eine Geschichte, eine spannende
dazu. Die Arbeit und Zeit haben sich also gelohnt, wie wir finden.
Es ist eine schöne Erfahrung zu sehen, wie etwas, das zu Beginn des Schuljahres
nur als Idee existiert, plötzlich Form annimmt. Zuerst als lose Seiten,
an denen noch gearbeitet wird. Und dann als Buch, das man in der S-Bahn
oder am Strand lesen kann.
Auf dieses Produkt, die zweite Ausgabe von Erzähl mal!, können die Schülerinnen
und Schüler der 8b stolz sein. Sie haben aus ihren Ideen und ihrer
Kreativität einen Roman gemacht. Das an sich ist schon ein guter Lohn für
all die Mühe. Noch größer kann der Lohn nur dadurch werden, dass auch
Sie, die Leser, Gefallen an „Glut der Eifersucht“ finden.
Viel Spaß beim Lesen!
Rebecca Müller (Lehrerin)
Tilman Rau (Dozent)