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JAHR BUCH - Führungsakademie Baden-Württemberg - BW21

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ALExANDER KOCH<br />

Das Plenum –<br />

Mehr als nur eine „Vollversammlung“<br />

Mittwoch, 2. Februar 2011, unser dritter Tag<br />

an der <strong>Führungsakademie</strong>. Nach der morgendlichen<br />

Sporteinheit in der Sporthalle des<br />

Rathauses West am Mühlburger Tor eilte ich<br />

zurück an die <strong>Führungsakademie</strong>. Mit einer<br />

Wasserflasche in der Hand – der Flüssigkeitshaushalt<br />

musste noch vollends in Ordnung<br />

gebracht werden – begab ich mich in<br />

den großen Seminarraum zu unserer ersten<br />

„Vollversammlung“. Hier sollten also in den<br />

darauffolgenden Monaten alle Angelegenheiten<br />

besprochen werden, die die Teilnehmenden<br />

des Kurses als Ganzes betreffen.<br />

Organisatorisches war zu klären, Informationen<br />

waren weiterzugeben und auszutauschen,<br />

Entscheidungen waren zu treffen:<br />

Gibt es änderungen im Kursprogramm?<br />

Wie ist der Stand der Vorbereitungen für die<br />

Studienfahrten? Kann am Freitagnachmittag<br />

den Wochenendheimfahrern zuliebe früher<br />

Schluss gemacht werden? Wer besorgt die<br />

Croissants für das Frühstück auf der Fahrt<br />

zum Treffen mit dem Bayerischen Führungslehrgang?<br />

Auf der Tagesordnung des ersten Plenums<br />

stand unter anderem die Vorbereitung zum<br />

Neujahrsempfang des Vereins der Absolventen.<br />

Die Lehrgangsleitung informierte uns<br />

über den Ablauf des Abends und bat uns zu<br />

entscheiden, wie wir uns den Gästen vorstellen.<br />

Von den beiden Wochensprechern<br />

bestens angeleitet einigten wir uns innerhalb<br />

kürzester Zeit auf eine Methode, die wir mit<br />

geringfügigen änderungen auch bei anderen<br />

Vorstellungsrunden in den darauffolgenden<br />

Wochen angewendet haben. Ich war beeindruckt:<br />

Vom Ideenreichtum und der Kreativität<br />

meiner Kurskolleginnen und -kollegen,<br />

aber auch von der Art und Weise, wie sich<br />

die Gruppe selbst organisiert und sich immer<br />

wieder auf das Wesentliche konzentriert hat.<br />

Eigenschaften, die sich auch im weiteren Verlauf<br />

des Lehrgangs bestätigen sollten.<br />

In den folgenden Wochen hat sich für mich<br />

gezeigt, wie wichtig das Plenum als zentraler<br />

Fixpunkt des wöchentlichen Programms<br />

in der <strong>Führungsakademie</strong> ist. Sicherlich kann<br />

vieles per E-Mail oder durch ein kurzes Telefonat<br />

geklärt werden, ohne dass man sich<br />

gleich in großer Runde austauschen muss.<br />

Meines Erachtens ist es jedoch mindestens<br />

ebenso wichtig, sich in regelmäßigen<br />

Abständen im gesamten Team zu besprechen<br />

und sich gegenseitig auf den neuesten<br />

Stand zu bringen. Bestimmte Themen<br />

können im persönlichen Gespräch oft deutlicher<br />

und verständlicher dargestellt werden<br />

als durch eine bloße schriftliche Information.<br />

Das Plenum gab die Gelegenheit zum gegenseitigen<br />

Austausch und zu vielen guten<br />

Gesprächen am Rande. Es war eine Zeit<br />

des Zusammenseins mit allen Kolleginnen<br />

und Kollegen. Gerade im Vertiefungskurs, in<br />

dem die Wertanalyseprojekte viel Vorbereitung,<br />

Vor-Ort-Präsenz bei den Auftraggebern<br />

und entsprechende Nachbereitung in den<br />

jeweiligen Teams erforderte, war das Plenum<br />

immer ein Orientierungspunkt im wöchentlichen<br />

Kursalltag. Auch entwickeln sich<br />

gerade im persönlichen Austausch oft neue<br />

Ideen und Prozesse, die sich ansonsten nie<br />

so herausgebildet hätten.<br />

Eine gute Vorbereitung und realistische Zeitvorgaben<br />

für einzelne Tagesordnungspunkte<br />

erhöhen die Effektivität und verhindern<br />

Simona Dingfelder, University of<br />

California, Berkeley<br />

ein ausuferndes Diskutieren. Hierfür haben<br />

– neben den Kursteilnehmern selbst – die<br />

jeweiligen Wochensprecher gesorgt. Diese<br />

waren neben den vielfältigen anderen Aufgaben<br />

– was je nach Kurswoche von einfachen<br />

organisatorischen Aufgaben bis zur<br />

Organisation mehrtägiger Reisen ins Ausland<br />

reichte – auch für die Vorbereitung und<br />

Moderation der Plenumstermine zuständig.<br />

Allen Wochensprechern ist es gelungen, in<br />

den gemeinsamen Sitzungen eine gute und<br />

konstruktive Atmosphäre zu schaffen, in der<br />

zielstrebig informiert und entschieden wird,<br />

andererseits aber auch Raum für die eine<br />

oder andere Anekdote zu geben (hallo Achim,<br />

hallo Matthias!). Besonders in Erinnerung<br />

bleiben wird mir die besondere Anerkennung<br />

der Arbeit der Wochensprecher und die sich<br />

darin zeigende gegenseitige Wertschätzung.<br />

Dies zeigte sich insbesondere darin, dass sich<br />

die gesamte Gruppe zu Beginn jedes Termins<br />

If you’re going to San Francisco…<br />

…be shure to have some good shoes in your bag…!<br />

Gute Schuhe muss man hier wirklich haben – bei<br />

diesen weiten Entfernungen. Mein Leben spielt<br />

sich gerade zwischen Golden Gate Bridge (meine<br />

Wohnung ist in SF), Oakland (hier sitzt die<br />

Zentralverwaltung der University of California)<br />

und dem Campus Berkeley ab. Aber ich genieße<br />

es sehr, zwischen diesen Welten zu pendeln.<br />

Ich bin wirklich sehr freundlich an der Universität<br />

aufgenommen worden und mache natürlich –<br />

auch dank meiner Mitbringsel aus <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

- unablässig Werbung für’s Ländle…<br />

Ein wunderbares Fischrestaurant direkt am<br />

Hafen hab ich auch schon gefunden – herrlich!<br />

(und es bewahrt mich vor Hamburger & Co.!!).<br />

Best wishes from San Francisco!<br />

Eure Mona<br />

durch entsprechenden Applaus bei den Sprechern<br />

der Vorwoche bedankte und zwar unabhängig<br />

von Umfang und Inhalt der wahrgenommenen<br />

Aufgaben. Eine ebenso einfache<br />

wie schöne Geste, die den Geist widerspiegelt,<br />

der im Kurs geherrscht hat.<br />

Was nehme ich also für meine Tätigkeit als<br />

Führungskraft mit? Keine E-Mail und kein Telefonat<br />

ersetzen den regelmäßigen persönlichen<br />

Austausch mit Kolleginnen und Kollegen<br />

und Mitarbeitenden. Hat man sich dann<br />

versammelt, ist es wichtig – gerade wenn<br />

sonst wenig Zeit zur Verfügung steht – die<br />

Termine gezielt vorzubereiten und den vorgegebenen<br />

zeitlichen Rahmen einzuhalten.<br />

Bei aller Fokussierung auf die Inhalte dürfen<br />

jedoch anerkennende und wertschätzende<br />

Worte nicht vergessen werden. Und schließlich:<br />

Lachen ist sozialer Klebstoff – garantiert<br />

ohne Nebenwirkungen!<br />

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