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JAHR BUCH - Führungsakademie Baden-Württemberg - BW21

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Wieder plaudern, nach vorne schauen. Das<br />

Team spricht, sogar miteinander. Sogar über<br />

kritische Themen. Kommen sich entgegen.<br />

Am Abend ist dann ein ganz ansehnliches<br />

Päckchen „Maßnahmen“ entstanden. Also,<br />

geht doch, denkst Du, zwar nicht furchtbar<br />

kreativ, viele Ideen im Sinne von „Könnte<br />

man darüber nicht auch so nachdenken?“,<br />

aber dennoch.<br />

Beim nächsten Blitzlicht (ob man die nicht vielleicht<br />

doch abschaffen sollte? Nichts als Unheil<br />

durch die Dinger) dann gleich zwei: Eigentlich<br />

wollten wir heute Morgen gar nicht kommen.<br />

Geht ja doch nichts weiter, der Auftrag meilenweit<br />

entfernt, immer nur Stimmungsmaßnahmen,<br />

Chi-chi, wie wir dazu sagen.<br />

Da wird Dir klar: Du hättest nach der änderung<br />

des Auftrags noch mal Tacheles reden<br />

müssen. Wir waren davon ausgegangen,<br />

dass implizit allen klar war, welches Thema<br />

bearbeitet werden muss. Die bunten Punkte<br />

waren so deutlich gewesen. Aber sogar Mitarbeiter,<br />

denen der Konflikt am Herzen lag,<br />

wollten mehr harte Facts. So kann man daneben<br />

liegen.<br />

Wieder einfangen, beruhigen, nach vorne<br />

schauen, motivieren, Licht am Ende des<br />

Tunnels. Ein paar echte, harte Themen angepackt,<br />

technische, die kaum emotional<br />

besetzt sind. Und wieder wird es besser, am<br />

letzten Tag sogar richtig gut.<br />

Bin gespannt, was im Dezember an Rückmeldung<br />

kommt. Ob – und wenn ja – was<br />

sich getan haben wird. Ganz schön anstrengend,<br />

so eine Wertanalyse.<br />

MARCO FRAUHAMMER<br />

Gemeinsam statt einsam –<br />

Meine „soziale Woche“ bei der Lebenshilfe Bruchsal<br />

„Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein Verdienst,<br />

sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit<br />

genommen werden kann. Lassen Sie uns die Behinderten<br />

und ihre Angehörigen auf ganz natürliche Weise in unser<br />

Leben einbeziehen. Wir wollen ihnen die Gewissheit geben,<br />

dass wir zusammengehören.“ (Richard von Weizsäcker)<br />

Vier Tage. Vier Tage sind im Vertiefungskurs<br />

des Führungslehrgangs für die sog. „soziale<br />

Woche“ vorgesehen. Vier Tage, in denen<br />

sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

des 19. Führungslehrgangs einmal nicht mit<br />

Change Management, ministeriellen Strategien,<br />

Wertanalysen oder Transferüberlegungen<br />

befassen, sondern vor Ort die tägliche<br />

Arbeit und das Engagement in einer<br />

sozialen Einrichtung erleben.<br />

Ich habe diese vier Tage bei der Lebenshilfe<br />

für Menschen mit Behinderungen Bezirk<br />

Bruchsal Bretten e.V. verbracht. Es waren für<br />

mich vier ganz besondere Tage, die ich mit<br />

ganz besonderen Menschen teilen durfte.<br />

Die Lebenshilfe versteht sich als Selbsthilfevereinigung<br />

für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung und ihre Familien. Gegründet<br />

wurde der Bundesverband der Lebenshilfe<br />

1958 von betroffenen Eltern und Fachleuten.<br />

Heute gehören der Lebenshilfe 135.000 Mitglieder<br />

an, die in 527 Orts- und Kreisvereinigungen<br />

der Lebenshilfe organisiert sind. Die<br />

Lebenshilfe ist einerseits die größte Interessenvertretung<br />

von Menschen mit geistiger<br />

Behinderung und ihren Familien und bietet<br />

andererseits mit über 3.200 Diensten und<br />

Einrichtungen konkrete Unterstützung in allen<br />

Lebensbereichen,<br />

tag 1 – die Lebenshilfe als partner der Industrie<br />

oder handIcapiert, dass wir gut<br />

sind?<br />

Es riecht nach Holz. Aus einem Nebenraum<br />

sind die Geräusche der Säge- und Hobelmaschinen<br />

zu hören. Ich stehe als Neuling mit<br />

anderen, erfahrenen Mitarbeitern an einer<br />

Werkbank und fertige Kisten, in denen später<br />

Weinpräsente gelagert werden können.<br />

Schweift der Blick durch die Räumlichkeiten,<br />

so wird schnell klar, dass hier alle Standard-<br />

Holzbearbeitungsmaschinen vorhanden sind,<br />

die eine moderne Schreinerei braucht. Und<br />

doch ist hier etwas anders als bei einer „normalen“<br />

Schreinerei – mit Ausnahme der<br />

Gruppenleiter arbeiten hier ausschließlich<br />

Menschen mit Behinderungen. Im beschützten<br />

Rahmen der Werkstatt für behinderte<br />

Menschen, die nicht, noch nicht oder nicht<br />

mehr auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig<br />

sein können, eröffnet sich für Menschen<br />

mit Handicap die Möglichkeit zu zeigen, was<br />

in ihnen steckt – nämlich viel Ehrgeiz, Talent<br />

und Motivation.<br />

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