JAHR BUCH - Führungsakademie Baden-Württemberg - BW21
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MATTHIAS HäUSER<br />
Soziale Kohäsion:<br />
Den sozialen Zusammenhalt im Land stärken –<br />
Projektarbeit im 19. Führungslehrgang<br />
„Wir können alles – miteinander!“ Dieses<br />
Leitmotiv prägte im Jubiläumsjahr der <strong>Führungsakademie</strong><br />
die Arbeit an einem Projekt,<br />
das im Auftrag des Staatsministeriums durchgeführt<br />
wurde. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
des 19. Führungslehrgangs erarbeiteten<br />
Strategien und Handlungsempfehlungen<br />
zum Thema „Soziale Kohäsion“, die in einem<br />
Projektbericht und einer Präsentation dem<br />
Staatsministerium nahegebracht wurden.<br />
„Wir können alles – miteinander?“ Am Anfang<br />
der Projektarbeit im Aufbaukurs stellte<br />
sich diese spätere Gewissheit noch als<br />
bange Frage dar. Ein Thema, 20 Personen,<br />
bis zu 20 Meinungen, viele Fragen (Was ist<br />
überhaupt soziale Kohäsion?) und eine Einführung<br />
in Projektarbeit machten schnell<br />
deutlich, dass eine fordernde Gruppenarbeit<br />
von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
zu bewältigen war.<br />
Doch der 19. Führungslehrgang verzagte<br />
nicht und machte sich nach dem „Auftragsklärungsgespräch“<br />
im Staatsministerium auf<br />
den Weg. Aber auf welchen?<br />
Zunächst wurde im Rahmen eines World-<br />
Cafes teamaktiv eine Vision entwickelt, die<br />
Grundlage der weiteren Arbeit war. Ausgangspunkt<br />
war nunmehr eine Vorstellung<br />
der Gesellschaft in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> im<br />
Jahre 2030. In dieser Gesellschaft soll ein<br />
möglichst hohes Maß an sozialer Kohäsion<br />
verwirklicht sein, um die Herausforderungen<br />
der Zukunft zu meistern.<br />
Das bedeutete für den 19. Führungslehrgang<br />
im Kern: Chancengleiche Teilhabe aller<br />
an Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Bildung,<br />
Kultur, Freizeit und Sport sowie am Gesundheitssystem<br />
und Sozialsystem. Vier Bereiche<br />
wurden aus dieser Vision in Arbeitsfelder<br />
übersetzt. Es handelte sich hierbei um<br />
die Bereiche<br />
Bildung,<br />
Wirtschaft und Gesellschaft,<br />
Kommunikation in der Gesellschaft sowie<br />
Eigenverantwortlichkeit und Solidarität.<br />
Wie sollte es jetzt weitergehen? Beeindruckt<br />
von den umfangreichen Werken und<br />
Ergebnissen voriger Lehrgänge ging es darum,<br />
eine tragfähige, entscheidungsleitende<br />
und teamorientierte Projektorganisation<br />
aufzubauen. Als Ergebnis eines intensiven<br />
Plenums wurden eine Koordinierungsgruppe,<br />
ein Redaktionsteam und vier inhaltliche<br />
Arbeitsgruppen gebildet, die im Rahmen einer<br />
meilensteinorientierten Projektstruktur<br />
wirken sollten. Oberstes Gremium war das<br />
Plenum des 19. Führungslehrgangs, in dem<br />
die grundsätzlichen Entscheidungen getroffen<br />
wurden.<br />
Mit dieser demokratisch fundierten Projektorganisation<br />
ging es nun an die Arbeit. Im<br />
Internet wurde von Nord nach Süd und von<br />
Links nach Rechts recherchiert. Interessenverbände,<br />
Fachministerien und Universitäten<br />
wurden befragt. Statistiken ausgewertet.<br />
Politische Grundsätze wurden formuliert und<br />
wieder verworfen. Selbst ehemalige Bundesverfassungsrichter<br />
mussten sich nach<br />
verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten befragen<br />
lassen. Als Teilnehmer des Lehrgangs<br />
konnte man sich zeitweilig des Eindrucks<br />
nicht erwehren, dass sich die ganze Welt für<br />
einige Wochen nur um das Thema soziale<br />
Kohäsion drehte.<br />
Aber dann kam der Tag des Zwischenberichts.<br />
Dieser wurde mit den bis dorthin erarbeiteten<br />
Grundsätzen dem Staatsministerium<br />
vorgelegt. Dem 19. Führungslehrgang<br />
war bange: Würde das Konzept verworfen<br />
werden? Müssen wir von Neuem beginnen?<br />
Nach der Rückmeldung aus dem Staatsministerium<br />
war klar: Der eingeschlagene Weg<br />
konnte weiter beschritten werden.<br />
Dieser war aber steinig und holprig. Zum<br />
einem musste neben einem umfangreichen<br />
Lehrgangsprogramm innovative inhaltliche<br />
Arbeit zur sozialen Kohäsion geleistet werden.<br />
Zudem führte die anspruchsvolle Projekt-<br />
organisation zu dauerhaften Abstimmungserfordernissen<br />
in den Projektgremien.<br />
Aber dann war es soweit: In einem abschließenden<br />
Plenum des 19. Führungslehrgangs<br />
wurden die inhaltlichen Grundsätze verabschiedet,<br />
die dann in mühevoller Arbeit in<br />
einem Projektbericht vereint wurden.<br />
Bei der abschließenden Präsentation im<br />
Staatsministerium hat der 19. Führungslehrgang<br />
seine Vorstellungen erläutert und elf<br />
Handlungsempfehlungen vorgestellt, die die<br />
Bereiche ehrenamtliches Engagement, politische<br />
Partizipation, Armut, Arbeit, Bildung und<br />
partnerschaftliche Kommunikation berühren.<br />
Nach diesem Termin im Staatsministerium<br />
hofften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
auf eine Umsetzung ihrer Vorschläge. Eines<br />
war dem 19. Führungslehrgang aber schon<br />
längst klar:<br />
wir können alles – miteinander!<br />
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