JAHR BUCH - Führungsakademie Baden-Württemberg - BW21
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inzwischen mehr als 2.000 Mitarbeiter eingeführt.<br />
Gehaltssteigerungen, Bonuszahlungen<br />
und Beförderungen erfolgen aufgrund<br />
dieser Beurteilungen und nicht nach Dienstalter.<br />
Auch die Beschäftigten selbst haben<br />
einmal im Jahr die Möglichkeit, ihre Vorgesetzten<br />
zu beurteilen. Zahlreiche zusätzliche<br />
Anreize wie Mitarbeiter-PKW, Erfolgs- und<br />
Beurteilungsprämie sowie eine zusätzliche<br />
Betriebliche Altersversorgung ergänzen<br />
dies.<br />
Das Unternehmen beschäftigt sich darüber<br />
hinaus intensiv mit dem Thema Führungskräfteentwicklung.<br />
Bereits im Jahre<br />
2003 wurde hierzu eine Projektgruppe eingesetzt.<br />
Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Personal-<br />
und Führungskräfteentwicklung aus<br />
dem Unternehmen heraus zu betreiben und<br />
hierfür nicht ausschließlich auf externe Unterstützung<br />
und Konzepte angewiesen zu<br />
sein. Das Gremium trifft sich monatlich jeweils<br />
einen ganzen Tag am Unternehmenssitz<br />
in Karlsruhe. Nachdem in den ersten<br />
Jahren des Bestehens der Projektgruppe<br />
die Schwerpunkte in der Verbesserung der<br />
Informationspolitik im Unternehmen, der<br />
Durchführung eines Schulungsprogramms<br />
zur Feedbackkultur sowie der Initiierung eines<br />
Nachwuchsführungskräfteprogramms<br />
gesetzt wurden, liegt der Fokus nunmehr<br />
auf der Entwicklung von individuellen Führungskräfteprofilen.<br />
Bereits am zweiten Tag meines Praktikums<br />
durfte ich das Unternehmen in diesem Zusammenhang<br />
bei einer Veranstaltung zum<br />
Thema Führungskräfteentwicklung vertreten.<br />
Das vorgestellte Konzept sah folgende<br />
Schritte vor:<br />
Erarbeitung strategischer Kompetenzan-<br />
forderungen für Führungskräfte<br />
- abgeleitet aus der Unternehmensphilo-<br />
sophie/den Unternehmenszielen<br />
- ggf. für verschiedene Führungsebenen<br />
(Fachprofil, Führungsprofil, Management-<br />
profil)<br />
- Unterscheidung nach Fach-, Methoden-,<br />
Persönlichkeits- und Sozialkompetenz<br />
Hieraus inhaltliche Präzisierung und Fest-<br />
legung konkreter Beurteilungsmerkmale<br />
Erstellung von Soll-Profilen bzw. Tätig-<br />
keitsprofilen<br />
Erstellung von Ist-Profilen mit persönli-<br />
chem Erreichungsgrad durch Hinterle-<br />
gung mit Ampelfarben (rot: Qualifizierung<br />
dringend erforderlich; gelb: Qualifizierung<br />
wünschenswert; grün: kein Qualifizie-<br />
rungsbedarf) der vorhandenen Führungs-<br />
kräfte<br />
- Selbsteinschätzung<br />
- Fremdeinschätzung durch übergeordne-<br />
te Führungskraft<br />
- Ausführliches Gespräch zum Abgleich<br />
der Bewertungen<br />
- Festlegung der Ist-Profile<br />
Individuelle Schulungs- und Entwicklungs-<br />
maßnahmen aufgrund des erstellten Ist-<br />
Profils<br />
Meine Aufgabe in den folgenden Wochen<br />
war es, die im Rahmen dieser und einer weiteren<br />
Veranstaltung gemachten Erfahrungen<br />
in die bereits vorhandene Führungskräftematrix<br />
einzuarbeiten und durch weitere<br />
eigene Recherche zu ergänzen. Die Ergebnisse<br />
meiner Arbeit habe ich dann in die<br />
oben genannte Projektgruppe eingebracht<br />
und mit den Mitgliedern – teilweise durchaus<br />
kontrovers – diskutiert. Darüber hinaus<br />
bin ich auch gebeten worden, das bisherige<br />
Verfahren aus „externer“ Sicht kritisch zu<br />
begleiten und auch zu hinterfragen. Dies hat<br />
mir zusätzlich die Gelegenheit gegeben, das<br />
angestrebte Konzept mit den bestehenden<br />
Leitlinien der Stadt Karlsruhe abzugleichen.<br />
prozessoptimierung<br />
In der zweiten Woche meines Praktikums<br />
hatte ich Gelegenheit, das Logistikzentrum<br />
Karlsdorf sowie die Fertigungsversorgung<br />
am Standort Bruchsal zu besuchen. Nokia<br />
Siemens Networks (NSN) produziert in<br />
Bruchsal Hard- und Softwarekomponenten<br />
für Sprach-, Daten- und Mobilfunknetze und<br />
Simon Hegele versorgt NSN direkt vor Ort<br />
mit den entsprechenden Fertigungskomponenten.<br />
Zunächst wurde mir der gesamte<br />
Ablauf vom Eingang der „Ware“ bis zum Versand<br />
des fertigen Produkts ausführlich gezeigt.<br />
Sowohl in Karlsdorf als auch in Bruchsal<br />
wurde mir dabei auch das „Hegele Logistik-<br />
und Informationssystem“ (Helis) vorgestellt<br />
und erläutert. Dieses eigens für Simon Hegele<br />
entwickelte Produkt bildet sämtliche<br />
Prozesse der Versorgungskette über einen<br />
Intranet-Server ab und stellt ein einheitliches<br />
Workflow-, Dokumenten- und Informationsmanagement<br />
sicher. Teil dieses Systems ist<br />
auch ein Warenverfolgungsprogramm nach<br />
dem Modell „Tracking and Tracing“. Hiermit<br />
lässt sich jederzeit feststellen, wo sich Waren<br />
zu einem bestimmten Zeitpunkt befinden<br />
und was mit Rohstoffen, Halbfertigfabrikaten<br />
und Endprodukten bei ihrem Gang durch die<br />
Logistik-Kette geschehen ist. Dies erfolgt mit<br />
Hilfe von Bar-Codes, die auf dem jeweiligen<br />
Produkt angebracht sind. An bestimmten<br />
Stellen der Lieferkette angebrachte Scanner<br />
können anhand des Bar-Codes erkennen, wo<br />
sich das Produkt momentan befindet und geben<br />
diese Information an eine zentrale Datenbank<br />
ab. Das System dient nicht nur der Information<br />
von Simon Hegele selbst, sondern<br />
kann auch zum Nachweis der Übergabe eines<br />
Produkts gegenüber dem Kunden verwendet<br />
werden. Reklamationen über angeblich nicht<br />
an den vom Kunden zur Abholung beauftragten<br />
Spediteur übergebene Ware gibt es seit<br />
Einführung des Programms de facto nicht<br />
mehr. Ein Transfergedanke war daher, ein<br />
solches System etwa zur Aktenverfolgung in<br />
der Verwaltung einzusetzen, wobei sicherlich<br />
der finanzielle Aufwand zu berücksichtigen<br />
und abzuwägen ist. Außerdem müssten hierfür<br />
zunächst einmal die Ist- und Soll-Prozesse<br />
definiert werden.<br />
fortbildungskonzept für befristete arbeitsverhältnisse<br />
Die Einstellung insbesondere von gewerblichen<br />
Mitarbeitern erfolgt bei Simon Hegele<br />
dezentral durch die Niederlassungen. Dort<br />
wird nicht immer erkannt, wo die Probleme<br />
bei der Befristung von Arbeitsverhältnissen<br />
liegen, insbesondere was die – durchaus<br />
weit reichenden – Folgen einer fehlerhaften<br />
Befristung sind. Ich habe daher ein entsprechendes<br />
Fortbildungskonzept für das Unternehmen<br />
erarbeitet mit dem Ziel, die Niederlassungsleiter<br />
zu schulen und ihnen im<br />
Anschluss eine Präsentation aushändigen zu<br />
können, die in der weiteren Praxis als Entscheidungshilfe<br />
angewendet werden kann.<br />
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