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JAHR BUCH - Führungsakademie Baden-Württemberg - BW21

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In der Besprechungskultur lernten wir das<br />

alte und das neue Gesicht Bulgariens kennen.<br />

Eine Besprechung in altem sozialistischem Stil<br />

bot uns der Gouverneur von Veliko Tarnovo,<br />

der alten Hauptstadt Bulgariens. Dies zeigte<br />

sich bereits in der Verstärkung der Anzahl der<br />

bulgarischen Besprechungsteilnehmer durch<br />

weitere Statisten, die mit gelangweilter Miene<br />

mit dem Einschlafen kämpften. Zudem wurden<br />

strikt nur die vorbereiteten Daten und Fakten<br />

vorgetragen und jede weitere Frage stieß auf<br />

Unverständnis. In Kombination mit sprachlichen<br />

Verständigungsschwierigkeiten mit dem<br />

bulgarisch-englischen Dolmetscher waren wir<br />

wirklich „lost in translation“. Im positiven Gegensatz<br />

dazu stand der flexible Vortrag mit der leicht<br />

schwindelig machenden Freeware „Penzi“ im<br />

bulgarischen Finanzministerium und die in ausgezeichnetem<br />

Englisch und großer Offenheit<br />

und Freundlichkeit geführte Besprechung bei<br />

der Stadt Burgas. Die zahlreichen EU-Projekte<br />

der Stadt haben uns zudem vor Augen geführt,<br />

dass die EU-Fördermittel an manchen Orten<br />

schon sehr erfolgreich eingesetzt werden.<br />

Und neben allen offiziellen Terminen konnten<br />

wir auch die ganze Schönheit und die<br />

Lange Busfahrten boten Zeit, miteinander zu reden, zu<br />

lachen und zu singen.<br />

reiche Kultur Bulgariens bewundern. Wir<br />

besichtigten mit dem südwestlich von Sofia<br />

gelegenen Rila Kloster das größte und<br />

schönste Kloster Bulgariens, das als Weltkulturerbe<br />

gilt. Es liegt im Schoße des Rilagebirges,<br />

das mit seiner Höhe von 2952 m<br />

das höchste Gebirge auf der ganzen Balkanhalbinsel<br />

ist. Zur Zeit der türkischen Fremdherrschaft<br />

war es der „Fels in der Brandung“, wo<br />

die alten Traditionen und die bulgarische Kultur<br />

weitergepflegt wurden. Die malerische, atemberaubende<br />

Lage des Klosters, die zahlreichen<br />

wertvollen Kunstschätze in seinem Museum<br />

sowie die farbenfrohen Wandmalereien an Decken<br />

und Wänden machten es zu einem Höhepunkt<br />

unserer Reise. Mit Veliko Tarnovo lernten<br />

wir die im Norden gelegene alte Hauptstadt<br />

Bulgariens kennen. Sie liegt „königlich“ auf drei<br />

historischen Hügeln an beiden Seiten eines<br />

Flusses, der sich in wunderschönen Schleifen<br />

durch die Anhöhen schlängelt. Die Weiterfahrt<br />

über das Balkangebirge durch das Rosental, in<br />

dem das berühmte Rosenöl gewonnen wird,<br />

und die Rückfahrt von Burgas nach Sofia durch<br />

die fruchtbaren Ebenen mit köstlichen reifen<br />

Pfirsichen und vielem weiterem Obst, führten<br />

uns den Reichtum des Landes vor Augen.<br />

Und wir haben auf der Reise nicht nur Bulgarien,<br />

sondern auch uns besser kennengelernt.<br />

Wir hatten endlich Zeit miteinander zu reden, zu<br />

lachen und zu singen. Wir haben sächsisch gelernt<br />

und wie die Kindheit im sozialistischen Teil<br />

Deutschlands war. Seltsame Besprechungen<br />

und lustige Begegnungen haben uns verbunden.<br />

Von wütenden Klofrauen über vegetarianisches<br />

Essen, einäugige Zyklopen und qualitativ<br />

weiterentwickelte Männer bis zum Double D-<br />

Day – es war eine wunderbare Reise!<br />

ACHIM WICKER<br />

Umtausch innerhalb von vierzehn Tagen möglich?<br />

Genau vierzehn Tage ist es her, dass ich vom<br />

Hof der <strong>Führungsakademie</strong> in Karlsruhe gefahren<br />

bin. Zehn Wochen lang durfte ich dort<br />

als Vertreter der Diözese Rottenburg-Stuttgart<br />

am Aufbaukurs des 19. Führungslehrgangs<br />

teilnehmen.<br />

Im Handel gibt es ein vierzehntägiges Umtauschrecht.<br />

Würde ich das jetzt wahrnehmen?<br />

Wieder zurück an die <strong>Führungsakademie</strong>?<br />

Ich kann die Frage so nicht beantworten,<br />

weil ich mit der klaren Perspektive des „nur“<br />

zehnwöchigen Aufbaukurses teilgenommen<br />

habe. Sehr gern und mit großem Gewinn<br />

teilgenommen habe. Nun bin ich wieder da,<br />

wo ich auch sehr gerne bin: In der Dekanatsgeschäftsstelle<br />

Horb am Neckar oder um es<br />

ganz allgemein zu sagen, bei denen, die seit<br />

über 2000 Jahren (meist) die Guten sind.<br />

Umweltpolitische Bildungsfahrt, Tag der katholischen<br />

Verbände auf der Gartenschau mit Ministerpräsident<br />

a.D. Dr. Erwin Teufel, Firmabende,<br />

Konferenz der Einrichtungsleiter, Jahrestreffen<br />

der Paten der Tafelladenkisten, Beratungsgespräche,<br />

das neue Sozial- und Begegnungshaus<br />

von Caritas und Dekanat, Fahrt zum Papst<br />

nach Freiburg, Exkursion zu den Orten des<br />

Zuhörens nach Mailand, etc. … – ich kann es<br />

kaum glauben, dass ich erst zwei Wochen wieder<br />

hier bin. Die Arbeit hat mich überrollt. Toll,<br />

dass der Laden läuft, als ob er sehnsüchtig auf<br />

meine Rückkehr gewartet hat!<br />

Und doch denke ich noch an die <strong>Führungsakademie</strong>.<br />

„So nah und doch so fern…“ kommt<br />

mir eine Liedzeile aus dem Lied „Wie eine Fata<br />

Morgana“ von der EAV in die Quere. So fern,<br />

weil ich jetzt wieder ganz woanders und sehr<br />

beschäftigt bin. So nah, weil es vieles gibt, was<br />

bleibt. Ich konnte bei der ein oder anderen Besprechung<br />

neu erworbenes Handwerkszeug<br />

anwenden. Moderiert habe ich schon immer,<br />

aber nun geht es mir noch leichter von der<br />

Hand. Meine Sicht auf Situationen, Lagen und<br />

Ereignisse hat sich verändert, ich betrachte<br />

nun manches noch differenzierter. Und ich bin<br />

entscheidungsfreudiger geworden. Wo ich vor<br />

dem Führungslehrgang sinniert, mir zahlreiche<br />

Gedanken gemacht oder mich rückversichert<br />

hätte, entscheide ich nun entschlossener. Gut<br />

so. Ich merke auch, dass ich mir noch bewusster<br />

als vor dem Kurs meinen Raum nehme.<br />

„Zum Berg gehen, den Fels herausreißen…“:<br />

Brüllen werde ich diesen Satz wohl nie, aber<br />

laut und deutlich formulieren.<br />

Mit einigen Kursteilnehmern stehe ich in Kontakt,<br />

freue mich darauf sie bald einmal zu treffen.<br />

Die anderen werde ich spätestens beim Sommerfest<br />

wiedersehen. Im Rückblick erscheinen<br />

mir die intensive Arbeit und das Zusammensein<br />

mit achtzehn motivierten Persönlichkeiten als<br />

das größte Privileg. Wir haben zusammen, oft<br />

unter Aufgaben- und Zeitdruck, viel erreicht. Die<br />

Stärken des Einzelnen haben sich mir in den<br />

schwierigen Situationen gezeigt. Dabei habe<br />

ich viel gelernt, viel Positives erfahren, aber der<br />

Gruppe und Einzelnen auch einiges geben können.<br />

Getreu dem Motto unseres Projekts „Wir<br />

können alles – miteinander!“<br />

Umtausch innerhalb von vierzehn Tagen<br />

möglich? Ich muss gerade darüber nachdenken,<br />

was ich wohl nach vierzehn Tagen an<br />

der <strong>Führungsakademie</strong> geantwortet hätte.<br />

Ich weiß es. Danke, dass ich dabei sein darf/<br />

durfte. Ich würde es wieder so machen.<br />

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