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EUCOR Sommeruniversität in den Umweltwissenschaften ...

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Seite / Page 86<br />

Erste Sommerschule der <strong>EUCOR</strong>-Universitäten:<br />

erfolgreiche tr<strong>in</strong>ationale Zusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Umweltwissenschaften</strong><br />

GAIA 13 (2004) no. 3, S. 230-231<br />

Wie an dieser Stelle vor e<strong>in</strong>em Jahr angekündigt, hat im<br />

Nordschwarzwald <strong>in</strong> Bad Herrenalb vom 23. - 31. Juli<br />

die erste Sommerschule <strong>in</strong> <strong>Umweltwissenschaften</strong> der<br />

sieben <strong>EUCOR</strong>-Universitäten 1 unter dem Titel “Tr<strong>in</strong>ationale<br />

Modellregion Oberrhe<strong>in</strong> - Umwelt und ihre gesellschaftlichen<br />

und wissenschaftlichen Herausforderungen“<br />

(Lʼenvironnement dans lʼespace du Rh<strong>in</strong> Supérieur - Les<br />

enjeux scientifiques et sociaux dans une région tr<strong>in</strong>ationale)<br />

stattgefun<strong>den</strong>. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der verfolgten,<br />

nicht unbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong>nerhalb des universitären ma<strong>in</strong>streams<br />

liegen<strong>den</strong> Ziele, lohnt sich an dieser Stelle e<strong>in</strong> kritischer<br />

Blick auf die gemachten Erfahrungen.<br />

Als Ziele der Sommerschule wur<strong>den</strong> <strong>in</strong> der Ankündigung<br />

fünf Punkte herausgestrichen, nämlich<br />

· daß sie <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är (Gleichberechtigung zwischen<br />

Natur-/Technik- und Sozial-/Kulturwissenschaften)<br />

ausgerichtet ist;<br />

· daß sie die Thematik e<strong>in</strong>er nachhaltigen Entwicklung<br />

des Oberrhe<strong>in</strong>grabens vor dem H<strong>in</strong>tergrund se<strong>in</strong>er<br />

besonderen tr<strong>in</strong>ationalen Situation stellt;<br />

· daß sie von ihrer didaktischen Ausrichtung her<br />

fallstudienorientiert ist;<br />

· daß sie zweisprachig (deutsch-französisch) ist und<br />

diese Zweisprachigkeit (auch im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>ter-<br />

kulturellen Austausches) fördern möchte;<br />

· daß m<strong>in</strong>destens 60 Studierende an ihr teilnehmen.<br />

Rückblickend darf festgehalten wer<strong>den</strong>, daß mit Ausnahme<br />

der Anzahl der Teilnehmen<strong>den</strong> diese Ziele weitgehend<br />

erreicht wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d und die Studieren<strong>den</strong> zusammen mit<br />

<strong>den</strong> wissenschaftlichen und adm<strong>in</strong>istrativen Begleitpersonen<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> fraglichen Bereichen wertvolle Erfahrungen<br />

gew<strong>in</strong>nen konnten. Das Interesse an Idee und Konzept<br />

der Veranstaltung auf deutscher und französischer Seite<br />

war groß, was sich auch an e<strong>in</strong>er namhaften f<strong>in</strong>anziellen<br />

Zuwendung zeigte. So haben die Deutsch-Französische<br />

Hochschule, das französische Bildungsm<strong>in</strong>isterium, das<br />

Land Ba<strong>den</strong>-Würtenberg, die Région Alsace und das<br />

Département Haut-Rh<strong>in</strong> die Sommerschule f<strong>in</strong>anziell<br />

unterstützt (und damit ermöglicht). Die beteiligten französischen<br />

Universitäten haben zudem für ihre Studieren<strong>den</strong><br />

zusätzlich zu <strong>den</strong> <strong>EUCOR</strong>-Mitteln Stipendien bereit<br />

gestellt. Auch muß erwähnt wer<strong>den</strong> die Ausstrahlung je<br />

e<strong>in</strong>es Fernseh- und Rundfunkberichts durch die dritte<br />

regionale Senderkette des französischen Fernsehens<br />

beziehungsweise des SWR Campus sowie der Berichterstattung<br />

im Dernière Nouvelle Dʼalsace. Demgegenüber<br />

blieb das Interesse auf Schweizer Seite "vornehm zurückhaltend".<br />

Statt der erhofften 60 Teilnehmen<strong>den</strong> beteiligten sich<br />

schließlich 33 hochmotivierte Studierende (15 aus Frankreich,<br />

13 aus Deutschland und fünf von der Universität<br />

Basel) an der Veranstaltung. E<strong>in</strong>deutig <strong>in</strong> der Mehrheit<br />

waren die Frauen (23) sowie die Natur- und Technikwis-<br />

senschaften. Es gab aber auch Vertreter und Vertreter<strong>in</strong>nen<br />

der Wirtschaftwissenschaften, der Humangeografie,<br />

der Soziologie und der Germanistik. Rund zwei Drittel<br />

verfügte bereits über e<strong>in</strong>en universitären Erstabschluß.<br />

Diese Zusammensetzung entsprach <strong>in</strong> sprachlicher und<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer H<strong>in</strong>sicht <strong>den</strong> gesetzten Erwartungen.<br />

Die ger<strong>in</strong>gere Teilnehmen<strong>den</strong>anzahl erwies sich im Rückblick<br />

für die Betreuung der Fallstudien als Glücksfall. Die<br />

acht wissenschaftlichen Begleitpersonen (aus sechs der<br />

sieben Universitäten) konnten diese so optimal gestalten.<br />

Die Teilnehmerschar der <strong>EUCOR</strong>-<strong>Sommeruniversität</strong>.<br />

Im Zentrum der Sommerschule stand die Arbeit an Fallstudien.<br />

Dafür ausgewählt wur<strong>den</strong> zwei vom Typ her sehr<br />

unterschiedliche aktuelle Projekte, das Interreg III-Projekt<br />

"Regiobogen" der tr<strong>in</strong>ationalen Agglomeration Basel<br />

(vergleiche: www.truz.org) und das auf der französischen<br />

Seite geführte Projekt "Ferti-Mieux" zur Reduktion des<br />

Nitrate<strong>in</strong>trags <strong>in</strong> das Grundwasser des Oberrhe<strong>in</strong>grabens.<br />

Zudem vermittelten 18 <strong>in</strong> der Regel 30-45m<strong>in</strong>ütige Vorlesungen,<br />

wovon zehn <strong>in</strong> deutscher, acht <strong>in</strong> französischer<br />

Sprache gehalten wur<strong>den</strong>, H<strong>in</strong>tergrundwissen über die<br />

naturräumlichen und sozioökonomischen Strukturen des<br />

Oberrhe<strong>in</strong>grabens, über aktuelle Umweltprobleme, über<br />

Umweltwahrnehmung und Möglichkeiten zur Bewertung<br />

von nachhaltiger Entwicklung oder zu wissenschaftlichen<br />

Instrumenten wie zum Beispiel GIS oder Systemmodellierung.<br />

Das dichte Programm wurde ergänzt durch e<strong>in</strong>e<br />

ganztägige Exkursion .<br />

E<strong>in</strong> heikler Punkt war – wohl wenig überraschend – die<br />

Ausgewogenheit zwischen <strong>den</strong> Sprachen. Der etwas höhere<br />

Anteil deutschsprachiger Beiträge und von deutschsprachigen<br />

Unterlagen <strong>in</strong>sbesondere bei der Fallstudie<br />

"Regiobogen" wurde <strong>den</strong>n auch kritisch vor allem von<br />

<strong>den</strong> französischen Studieren<strong>den</strong> vermerkt. Der propagierte<br />

Grundsatz, wonach jede/jeder <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er/ihrer Sprache<br />

spricht, wurde aber weit gehend befolgt, der Wechsel <strong>in</strong><br />

die englische Sprache bei Verständigungsschwierigkeiten<br />

konnte kaum beobachtet wer<strong>den</strong>. Die Präsentation der geme<strong>in</strong>sam<br />

erarbeiteten Ergebnisse durch die Studieren<strong>den</strong><br />

am Abschlußsymposium war je hälftig <strong>in</strong> Deutsch und

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