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EUCOR Sommeruniversität in den Umweltwissenschaften ...

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Französisch, viele der dafür vorbereiteten Präsentationsfolien<br />

waren zweisprachig. Das Festhalten an <strong>den</strong> bei<strong>den</strong><br />

Sprachen Deutsch und Französisch (statt des Englischen)<br />

als Unterrichtssprache förderte e<strong>in</strong>deutig das Verständnis<br />

für die Belange e<strong>in</strong>er nachhaltigen Entwicklung am<br />

Oberrhe<strong>in</strong> (Aspekt der sozialen Kohäsion). Die Diskussionen<br />

mit <strong>den</strong> örtlichen Akteuren anläßlich der Exkursionen<br />

mußten ja auch auf Deutsch und Französisch geführt<br />

wer<strong>den</strong>!<br />

Studierende der Fallstudie “Regiobogen“ besuchen zusammen<br />

mit dem Aufnahmeteam des französischen Fernsehens das<br />

brachliegende Areal der Deutschen Bundesbahn <strong>in</strong> Basel.<br />

Obwohl <strong>in</strong>haltlich verschie<strong>den</strong> ("Regiobogen" fokussierte<br />

auf die Relevanz e<strong>in</strong>es Biotopverbundes <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />

städtischen Agglomeration, "Ferti-Mieux" auf die durch<br />

die <strong>in</strong>tensive Landwirtschaft entstehende Grundwasserbelastung)<br />

lagen bei<strong>den</strong> Fallstudien dasselbe Schema zu<br />

Grunde. Sie folgten zum e<strong>in</strong>en <strong>den</strong> vier wissenschaftlichen<br />

Aufgaben <strong>in</strong> der Nachhaltigkeitsforschung, nämlich<br />

der Erfassung des Ist-Zustands, dessen Bewertung, Zielbestimmung<br />

und Maßnahmenassessment. Sie orientierten<br />

sich zum anderen an jeweils vier Hypothesen unter Berücksichtigung<br />

des tr<strong>in</strong>ationalen Kontextes.<br />

Das Projekt "Regiobogen"<br />

· fördert die Attraktivität des fraglichen Agglomerationsraums;<br />

· trägt maßgeblich zur Nachhaltigkeit der Entwicklung<br />

bei;<br />

· fördert die tr<strong>in</strong>ationalen I<strong>den</strong>tität;<br />

· schützt nicht <strong>in</strong>takte Natur, sondern Kulturlandschaften<br />

der Agglomeration.<br />

Für "Ferti-Mieux" lauteten die mittels e<strong>in</strong>es Vergleichs zu<br />

Programmen aus Deutschland und der Schweiz zu testen<strong>den</strong><br />

Hypothesen:<br />

· Das Projekt trägt zur Reduzierung der Grundwasser<br />

belastung durch Nitrate und Pflanzenschutzmittel bei.<br />

· Das Projekt wirkt sich negativ auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>ertrag<br />

aus.<br />

· Die Maßnahmen hängen eher von sozioökonomischen<br />

Zwängen als von wissenschaftlichen Erkenn-<br />

tnissen ab.<br />

· Im Vergleich zu ökologischen Maßnahmen wer<strong>den</strong><br />

technische Maßnahmen oft bevorzugt.<br />

Seite / Page 87<br />

Auch wenn die zur Verfügung stehende Zeit nicht für e<strong>in</strong>e<br />

vertiefte Prüfung der Hypothesen ausreichte, erlaubte der<br />

gezielte E<strong>in</strong>satz von Instrumenten zur Bewertungs- und<br />

Zielbestimmung doch Richtungsten<strong>den</strong>zen für Antworten<br />

zu formulieren. So war zum Beispiel der ökologische<br />

Wert des vom Regiobogen-Projekt anvisierten Biotopverbundes<br />

unstrittig (Schema 1), die bisherige Inwertsetzung<br />

als Standortvorteil für die Agglomeration sowie die i<strong>den</strong>titätsbil<strong>den</strong>de<br />

Schema 1. Das Ergebnis der Bewertung nach ökologischen Indikatoren<br />

durch die Studieren<strong>den</strong> der Fallstudie "Regiobogen".<br />

Funktion wur<strong>den</strong> aber eher zurückhaltend e<strong>in</strong>geschätzt,<br />

während die tatsächlich feststellbare Ausrichtung auf<br />

Kulturlandschaften <strong>in</strong>nerhalb der Gruppe stark kontrovers<br />

beurteilt wurde. Als Ergebnis ihrer Arbeit haben die<br />

Studieren<strong>den</strong> der zweiten Fallstudie gerade deswegen<br />

<strong>den</strong> sozioökonomischen Kontext des Problems herausgestrichen,<br />

weil die Indizien zu Gunsten der letzen bei<strong>den</strong><br />

Hypothesen sprechen. Sie wiesen nicht nur auf die großen<br />

Unterschiede sowohl der Landwirtschafts- als auch der<br />

Umweltpolitik der drei Länder h<strong>in</strong> (Schema 2), sondern<br />

machten auch mit Nachdruck auf die Bedeutung der<br />

gesellschaftlichen Stellung der Landwirtschaft aufmerksam.<br />

So wurde <strong>in</strong> <strong>den</strong> Präsentationen der Studieren<strong>den</strong><br />

deutlich, daß, obwohl der Oberrhe<strong>in</strong>graben <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

naturräumlichen Konstitution ke<strong>in</strong>e Grenzen kennt, die<br />

nachhaltige Entwicklung <strong>in</strong>nerhalb dieses Raums sehr<br />

wohl vom Bestehen vielfältiger Grenzen geprägt ist.<br />

Schema 2. Auszug aus der vergleichen<strong>den</strong> Schlußpräsentation<br />

der Studieren<strong>den</strong> der Fallstudie "Ferti-Mieux".

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