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EUCOR Sommeruniversität in den Umweltwissenschaften ...

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Seite / Page 90<br />

ECOtr<strong>in</strong>ova-Nachrichten<br />

Infodienst für Ökologie, nachhaltiges Wirtschaften, Region und Dreiländereck D-F-CH<br />

Nr. 3-2004 Doppelheft anl. 9. Dreiländerkongreß Sept. 04<br />

<strong>EUCOR</strong>-<strong>Sommeruniversität</strong> 2004<br />

Studierende und Fachleute liefern<br />

Bauste<strong>in</strong>e zur tr<strong>in</strong>ationalen Modellregion<br />

Drei Länder: drei Lösungen?<br />

Landwirtschaftliche Nitratbelastung im Grundwasser<br />

verr<strong>in</strong>gern – Regiobogen-Biotopverbund<br />

Bad Herrenalb, 31.7.2004. Beim abschließen<strong>den</strong> öffentlichen<br />

Symposium der 1. <strong>Sommeruniversität</strong> von <strong>EUCOR</strong>,<br />

dem oberrhe<strong>in</strong>ischen Universitätsverbund, stellten die<br />

Studieren<strong>den</strong> mit sichtlichem Engagement und Kenntnis<br />

zwei konkrete Fallstudien vor. Zuvor hörten sie zwei<br />

Dutzend Expertenvorlesungen über das Oberrhe<strong>in</strong>gebiet,<br />

grenzüberschreitende und Umwelt-Fragestellungen.<br />

Das tr<strong>in</strong>ationale Biotop-Verbundprojekt „Regiobogen“,<br />

vom EU-InterregIIIA-Programm gefördert, will im tr<strong>in</strong>ationalen<br />

Großraum Basel verstreute ökologisch wertvolle<br />

Flächen wie die Petit Camargue und naturnahe Landschaften<br />

sichern und <strong>in</strong> dem stark zerschnittenen Gebiet<br />

mit „Korridoren“ vernetzen. Das erfordert fachliche<br />

Grundlagen. Die angehen<strong>den</strong> Wissenschaftler<strong>in</strong>nen und<br />

Wissenschaftler zeigen, was liegt vor, gehen <strong>den</strong> Ursachen<br />

nach, bewerten anhand von Meßlatten - Indikatoren<br />

genannt, schauen nach <strong>den</strong> Zielen, gehen Stärken, Schwächen<br />

und Chancen des Projekts nach, wen<strong>den</strong> Kriterien<br />

der Nachhaltigkeit zu Ökologie, Ökonomie und Sozialem<br />

an und geben sogar praktische Empfehlungen für <strong>den</strong><br />

Regiobogen ab: Naturführer, Umweltwettbewerbe, e<strong>in</strong><br />

Kennzeichen (Label), e<strong>in</strong> Regiobogen-Weg auch für die<br />

Menschen, die Vermarktung regionaler Produkte und die<br />

Kooperation mit Universitäten wären gut, um <strong>den</strong> Regiobogen<br />

auch ab 2006 nach Ende des Interreg-Förderzeitraums<br />

für das anschubf<strong>in</strong>anzierte Projekt zu beleben. Vorausgesetzt<br />

die noch offene Anschlussf<strong>in</strong>anzierung kommt<br />

zustande. E<strong>in</strong> Vertreter des projektleiten<strong>den</strong> Tr<strong>in</strong>ationalen<br />

Umweltzentrums <strong>in</strong> Weil mochte da optimistisch se<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong> noch heißeres Eisen: die hohe Belastung des tr<strong>in</strong>ationalen<br />

Grundwassers durch Nitrat aus der Landwirtschaft,<br />

die neben derjenigen durch Pestizide die Grenzwerte<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Zonen des Oberrhe<strong>in</strong>gebietes überschreitet.<br />

Grund genug zum Handeln. Die Studieren<strong>den</strong> zeigen auf,<br />

dass die Schweiz mit 40 statt 50 Milligramm Nitrat pro<br />

Liter beim Grenzwert strenger ist. Und die Handlungsansätze<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> drei Rhe<strong>in</strong>angrenzer-Ländern unterschei<strong>den</strong><br />

sich deutlich: In Frankreich soll das freiwillige Programm<br />

Ferti-Mieux, <strong>in</strong> der Schweiz das gesetzliche und freiwillige<br />

Programm Ökologischer Leistungsnachweis (ÖLN)<br />

und <strong>in</strong> Ba<strong>den</strong>-Württemberg das vertragliche MEKA-Programm<br />

mitsamt Nitrat<strong>in</strong>formationsdienst die Nitratbelastungen<br />

verr<strong>in</strong>gern. Die Studieren<strong>den</strong> vergleichen: Durch<br />

f<strong>in</strong>anziellen Anreize, <strong>in</strong> der Schweiz auch durch gesellschaftlichen<br />

Druck, schnei<strong>den</strong> die Programme östlich<br />

und südlich des Rhe<strong>in</strong> mit Teilnahme von 75 bis 80% der<br />

Landwirte besser ab. Drei Länder, drei Wege, ke<strong>in</strong> Grund<br />

zum Verzweifeln, sondern zum Nachahmen effizienter<br />

Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und Natur auch für<br />

künftige Generationen. Denn die wer<strong>den</strong> das Grundwasser<br />

auch zum Leben benutzen wollen, unverdorben durch<br />

uns.<br />

Nach der Diskussion mit <strong>den</strong> sachkundigen Gästen<br />

aus Forschung und Praxis w<strong>in</strong>kt das Zertifikat für die<br />

aktive Teilnahme. Erleichterung bei <strong>den</strong> anwesen<strong>den</strong><br />

Koord<strong>in</strong>atoren der <strong>Sommeruniversität</strong> der sieben EU-<br />

COR-Hochschulen, darunter <strong>EUCOR</strong>-Generalsekretär<br />

Jacques Sparfel, Gerhard Schaefer und Maurice W<strong>in</strong>tz<br />

von <strong>den</strong> Straßburger Universitäten, Paul Burger von der<br />

Universität Basel und Bernd Calam<strong>in</strong>us von der Universität<br />

Karlsruhe. Sparfel dankt auch <strong>den</strong> Geldgebern,<br />

das s<strong>in</strong>d große angrenzende Gebietskörperschaften, die<br />

<strong>EUCOR</strong>-Unis, die Deutsch-Französische Universität. Die<br />

neuntägige Extra-Mühe <strong>in</strong> der Akademie hat sich gelohnt.<br />

Die Studieren<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d nun e<strong>in</strong> großes Stück fitter für das<br />

Mitwirken für e<strong>in</strong>e tr<strong>in</strong>ationale Modellregion Oberrhe<strong>in</strong><br />

im Bereich „Umwelt und ihre gesellschaftlichen und wissenschaftlichen<br />

Herausforderungen“.<br />

G. Löser, gekürzt ersch. <strong>in</strong> Badische Zeitung 12.8.2004<br />

<strong>EUCOR</strong>, Europäische Konföderation der Oberrhe<strong>in</strong>ischen<br />

Universitäten (Freiburg, Basel, Strasbourg, Karlsruhe,<br />

Mulhouse), ständiges Sekretariat: Jacques Sparfel/<br />

Sab<strong>in</strong>e Garrels, 8, rue des Ecriva<strong>in</strong>s, F-67081 Strasbourg,<br />

+33-(0)3-88-140094, secretariat.eucor@urs.u-strasbg.fr,<br />

www.eucor-uni.org

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