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GCS 13 Koptisch-Gnostische Schriften I. Pistis Sophia - Bibliotheca ...

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XXII<br />

<strong>Koptisch</strong> - gnostische <strong>Schriften</strong>.<br />

in der Anzeige meines Werkes (Theolog. Literaturzeitg. 1S94, Nr. 7)<br />

möchte sie an die Spitze des Ganzen stellen; aber m. E. ist dies nicht<br />

möo-lich. da die Beschreibung der einzelnen Aeonen doch der des ersten<br />

Menschen, dessen Gestalt in dem Typus dieser durch den Vater ge-<br />

schaffen wird, voraufgehen muss. Ferner erfolgt nach der Angabe des<br />

Iren. I, 29 im System der Barbelo-Gnostiker, das mit unserem Werke<br />

bemerkenswerte Parallelen zeigt (s. u.), die Erschaffung des Adamas,<br />

des vollkommenen Menschen, erst nach Konstituierung der 4 Lichter. —<br />

Da der Schluss des Werkes nicht erhalten, fehlt auch der Titel des<br />

Ganzen.<br />

§ 5. Verfasser, Zeit und Ort.<br />

Es unterliegt m. E. keinem Zweifel, dass die beiden Abhandlungen<br />

des ersten Werkes trotz ihres abweichenden Inhaltes aus der Feder ein<br />

und desselben Verfassers geflossen sind. In der ersten Abhandlung<br />

heisst es zu Anfang: »Dies ist das Buch von den Erkenntnissen des<br />

unsichtbaren Gottes vermittelst der verborgenen Mysterien «,<br />

in der zweiten: »damit ich euch die grossen Mysterien des Licht-<br />

schatzes, die niemand an dem unsichtbaren Gotte kennt«. In jener<br />

gilt der unnahbare Gott (S. 297, 29 u. ö.) als das höchste Wesen, ebenso<br />

auch in dieser (S. 320, 31). Beide kennen den Schatz des wahren<br />

Gottes (S. 320, 34. 36) und die zwölf Häupter (S. 320, 1) in jeder Ord-<br />

nung, ebenso Jeu, den Vater des Lichtschatzes (vgl. S. 318, 36; 319,<br />

2. 9). Damit ist zugleich die Zugehörigkeit zum Schriftorganismus ein<br />

und derselben Sekte bewiesen.<br />

Bei Vergleichung mit den <strong>Schriften</strong> des Codex Askewianus fällt<br />

sofort die enge Verwandtschaft, besonders der zweiten Abhandlung, in<br />

die Augen. Nicht nur kehren die bekannten Aeonennamen innerhalb<br />

des Lichtreiches wieder, wie z. B. die drei Amen, die sieben Amen, die<br />

Zwillingserlöser, die fünf Bäume, die sieben Stimmen etc., sondern auch<br />

der ganze Mysterienapparat ist mit dem des 4. Buches identisch. In<br />

der zweiten Abhandlung werden ausführlich die Riten der drei Taufen<br />

geschildert, von denen das 4. Buch (Gap. 142) eine Probe giebt — die<br />

Taufe des ersten Opfers (S. 245, 17) entspricht der Wassertaufe<br />

(S. 305, 20) — , überhaupt bilden die gleichen Initiationsakte die Grund-<br />

lage der gnostischen Sekte.<br />

Aber wir können diese Doppelabhandlung noch etwas näher be-<br />

stimmen. Wir finden in der »<strong>Pistis</strong> <strong>Sophia</strong>« an zwei verschiedenen<br />

Stellen einen Hinweis auf ein innerhalb der Sekte kursierendes gnos-<br />

tisches Werk von zwei Büchern des Jeu. S. 158 heisst es nämlich:

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