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Johann Peter Hebel - Igelity

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Ein offnes Grab! — Du guter alter Franz,<br />

So haben sie dir auch dein Bett gemacht!<br />

Das Deckbett liegt darneben und die Lichter<br />

Von oben aus der Heimath schaun hinein!<br />

Nu ja! Uns allen geht es so. Der Schlaf<br />

Packt jeden an auf seinem Weg’ und wär es<br />

Auch schon der Weg zur Heimath. Aber wer<br />

Sein Bett im Kirchhof einmal hat, Gottlob,<br />

Der übernachtet ja zum letztenmal<br />

Auf Erden, und wenn’s tagt und man erwacht<br />

Und kommt heraus, da ist es nicht mehr weit,<br />

Vielleicht ein Stündchen oder nicht einmal —<br />

So denk’ ich denn, ich stolpre meine Stufen<br />

Auch noch bis ganz zu Ende; blieb ich doch<br />

So nüchtern diese ganze lange Nacht.<br />

Höret, was ich euch will sagen:<br />

Die Glock’ hat Zwölf geschlagen!<br />

Die Sterne scheinen noch so froh,<br />

Und aus der Heimath schimmert’s so!<br />

Es ist nur eine kleine Zeit,<br />

Vom Kirchhof hat man nicht mehr weit!<br />

Wo war ich denn? Und wo bin ich denn jetzt?<br />

Die eine Stuf’ herauf, die andre nieder. —<br />

Und weiter nichts? Nein wirklich, weiter nichts!<br />

Ist nicht das ganze Dorf um Mitternacht

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