Johann Peter Hebel - Igelity
Johann Peter Hebel - Igelity
Johann Peter Hebel - Igelity
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sieht’s mein Aug’ im Sternenlicht, auch hör’ ich sie reden.<br />
Manchen den kenn’ ich mit Namen und wenn wir einander<br />
begegnen,<br />
Bieten wir uns die Zeit und wechseln Reden und Antwort:<br />
„Grüß dich Gott! hast gute Wacht?“ — „„Gott dank dir! so ziemlich““,<br />
Glaubt mir’s oder nicht! — Einmal, so schickt mich der Vetter<br />
Fort nach Todtnau hin mit manch verdrießlichem Auftrag.<br />
Wie wir so Kaffee trinken und Prätzel tunken in’s Täßchen<br />
Ruft da der Vetter: „Nu halt er nicht länger sich auf und schwätz er<br />
Nicht was ins Maul ihm kommt, und laß er die Schnupftabacksdose<br />
Nicht im Wirthshaus liegen, wie’s sonst beim Herren der Brauch<br />
ist.“ —<br />
Auf und fort, ich geh, und was der Vetter mir auftrug<br />
Hab ich auch richtig besorgt. Drauf sitz ich zu Todtnau im Adler —<br />
Geh spatzieren darauf und mein’, ich könnt nicht verirren,<br />
Mein’ auch, ich wär’ am Dorf, zuletzt da klett’r ich am Feldberg,<br />
Denn mich lockten die Vögel und neben dem Bache die Blumen.<br />
’S ist nu so mein Fehler, ich kann mich in Alles vernarren.<br />
Und derweil wird’s kühl, die Vögel sitzen und schweigen,<br />
Hier und da streckt auch ein Stern am düstern Himmel<br />
Schon sein Köpfchen hervor und sieht, ob die Sonne zu Bett wär’,<br />
Ob’s auch schon dürft’ kommen und ruft den andern: „so kommt<br />
doch!“<br />
Und es wird mir bedenklich; darauf so leg ich mich nieder.<br />
’S ist ’ne Hütte am Ort und auch ein bisselchen Stroh drin.<br />
„Ach du liebe Zeit,“ so denk ich, „wär ich zu Haus doch!<br />
Oder wär’s nur Mitternacht! Es wird ein Gespenstchen