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Johann Peter Hebel - Igelity

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Wir nicht weit vom Häfnet-Berg. Sonst graust es mir, wenn ich<br />

Drüber mußt’, jetzt wär’ ich froh! Der Sonne nach möcht’ es<br />

Wohl schon Zehne sein. Das wär’ kein Fehler, wir kämen<br />

Alleweil noch zeitig genug nach Steinen zu Mittag. —<br />

Gelt! was hab’ ich gesagt! Gottlob, da sind wir am Häfnet,<br />

Und jetzt weiß ich Weg und Steg. Ihr habt doch gebetet<br />

Heute früh, wills Gott, und habt euch gewaschen, gekämmt auch<br />

Recht mit dem Kamm? Sonst thut ihr es manchmal blos mit den<br />

Fingern<br />

Und mir sieht es auch heute so aus. Nu, Vetter, ich warn’ euch!<br />

Wenn bei dem Brunnen wir sind, da wird man euch waschen und<br />

kämmen.<br />

Noch in dem Wiesenthal ganz einsam hinten im Felde<br />

Steht ein Haus, man nennt es gewöhnlich das Steinemer Schlößchen.<br />

Nu, den Handwerksleuten und Bauern, die man gezwungen<br />

Es zu baun, bis es stand mit seinen Treppen am Giebel,<br />

Thut kein Zahn mehr weh. Still liegen sie unter der Erde.<br />

Anders die Häfnet-Jungfer, die vor undenklichen Zeiten<br />

In dem Schlößchen einmal gehauset mit Vater und Mutter. —<br />

’S war ein Zwingherr da, der plagte die Bauern ohn’ Ende<br />

Bald bei der Jagd, bald zwang er sie wieder zum Bau und zum Pfluge,<br />

Nachts zum Hüten im Feld. Und hat der Herr und die Burgfrau<br />

Nichts mehr gewußt, ist die Tochter gekommen, ein zimperlich<br />

Dingel<br />

Mit ’nem Zuckergesicht und marzipanenem Hälschen.<br />

Gleich mußt einer hinaus gen Basel oder noch weiter,<br />

Salben zu holen und das und dies zum Waschen und Kämmen,

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