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Johann Peter Hebel - Igelity

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Bis auch wiederum Recht und Gesetz und Ordnung im Land ist.“ —<br />

Helf uns Gott der Herr! 1 — Einst ruft seine Schaaren der<br />

Hauptmann.<br />

„Leute! Was thun wir? Da hör ich, der Uhli hat neulich geschlachtet.<br />

’S wär’ da so manche Speckseit’ wohl aus den Bütten zu holen,<br />

Und auch ein Dutzend Würst’. Wie wär’s? Mich daurt nur das<br />

Bärbel.<br />

Besser ist’s, es gehen ein Paar, und bitten um Wurst ihn.<br />

Sagt: ich laß ihn grüßen, er soll’s im Frieden verzehren,<br />

Und mir von der Sau doch auch zur Probe was schicken.<br />

Haben wir doch ihm so manchen Hirsch aus den Gärten<br />

verscheuchet!<br />

Nicht ein Hälmchen haben wir ihm auf den Wiesen zertreten,<br />

Nicht ’nen Baum geschüttelt! Ist seinen Knechten und Jungen<br />

Auch ein Haar nur gekrümmt? Sie haben gehütet, gewässert<br />

Nachts um Eins und früh vor Tag; sie können nicht klagen.<br />

Legt es ihm recht ans Herz, ich wünsch euch gute Verrichtung!“<br />

Sagt’s und es gehn drei Bursche und kommen mit Säcken zum Uhli.<br />

„Guten Abend!“ „„Sackerment! Was habt ihr? was wollt ihr?““ —<br />

„Na! Wir kommen da oben vom Sattelhof. Zeigt, wie ihr’s meinet!<br />

So hat unser Meister gesagt, so sagen wir wieder.“<br />

Schlimmer Weis’ ist, wie sie gekommen, grade das Bärbel<br />

Eben nicht da und die Knechte die liegen hinter dem Ofen.<br />

Und der Uhli, voll Wein im Kopf, hat grob sie empfangen:<br />

„Saget eurem Meister“ — (man kann’s mit Ehren nicht sagen)<br />

1 Das „Helf uns Gott“ sagt der hier erzählende Bauer jedesmal beim Scheine<br />

eines neuen Blitzes.

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