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Johann Peter Hebel - Igelity

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Daß sie versprochen schon ist, und daß sie bestellt sich einander!<br />

Meinst, ich kennt’ nicht deinen Schatz, den kräftigen Bursch nicht?<br />

Ueber hohe Felsen und über Stauden und Hecken<br />

Ohne zu ruhn durch die Schweizerberge springt er zu Rheineck<br />

Frisch in den Bodensee und schwimmt herunter nach Constanz,<br />

Sagt: „Ob ’s biegt oder bricht, mein Mädel das muß ich jetzt haben!“<br />

Aber oben bei Stein, da steigt er in langsamen Schritten<br />

Wieder heraus aus dem See mit sauber gewaschenen Füßen,<br />

Tiesenhosen gefällt ihm nicht und das Kloster darneben.<br />

Fort, Schafhausen zu, fort an den zackigen Felsen!<br />

An den Felsen da sagt er: „das Mädel, das muß mein werden!<br />

Leib und Leben wag ich daran, Tragbänder und Brustlatz.“<br />

Sagt’s und macht einen Sprung. Jetzt brummelt er weiter gen<br />

Rheinau,<br />

Schwindlich ist ihm geworden, doch kommt er weiter und weiter. —<br />

Eglisau und Kaiserstuhl und Zurzach und Waldshut<br />

Hat er schon im Rücken, von Waldstadt läuft er zu Waldstadt<br />

Nieder bei Krenzech jetzt durch schöne breite Reviere<br />

Basel zu. Da wird der Hochzeitzettel geschrieben.<br />

Gelt! ich weiß es genau! Und willst noch leugnen, was wahr ist?<br />

Hätt’st um Rath mich gefragt, zu Weil schien passend der Platz mir.<br />

Hat gen Weil doch Mancher geführt sein stattliches Bräutchen<br />

Aus dem Gebiet von Zürich, von Liestal her und von Basel!<br />

Aber dein Vertraun steht zum Kleinhüninger Pfarrer.<br />

Wie du meinst; so gehen wir denn durch die Richemer Wiesen. —

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