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Johann Peter Hebel - Igelity

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Es geht ein Wächter aus um Mitternacht,<br />

Ein fremder Mann, man weiß nicht, wer er ist;<br />

Er funkelt wie ein Stern und ruft: „Wacht auf!<br />

Wacht auf, es kommt der Tag.“ — Und drüber röthet<br />

Der Himmel sich, es donnert überall,<br />

Erst heimlich, darnach laut, wie dazumal<br />

Als Anno Sechs und Neunzig der Franzos’<br />

So grauslich schoß. Der Boden schwankt davon,<br />

Die Kirchthürm’ wackeln, Glocken schlagen an<br />

Und läuten ganz von selbst die Betzeit ein,<br />

Und Alles betet. Drüber kommt der Tag;<br />

Behüt’ uns Gott, da braucht man keine Sonne,<br />

Der Himmel steht im Blitz, die Welt im Glanz.<br />

Noch viel geschieht, wer könnt’ das Alles sagen!<br />

Und endlich zündet’s an und brennt und brennt<br />

Wo Boden ist, und keiner löscht. Es glimmt<br />

Von selber aus. — Und dann? Wie sieht’s dann aus?<br />

Der Bub’ sagt:<br />

Ach, Vater, hör’ doch auf! — Wie aber geht’s<br />

Den Leuten denn, wenn Alles brennt und brennt?<br />

Der Vater sagt:<br />

Nu, Leut’ sind nicht mehr da, wenn’s brennt; die sind —<br />

Wo sind sie? — Sei du fromm und halt dich wohl.<br />

Gieb, wo du bist, halt dein Gewissen rein! —<br />

Siehst, wie die Luft mit schönen Sternen prangt?

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