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Johann Peter Hebel - Igelity

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Sie sprechen mit einander dies und das,<br />

Sie sinnen etwas mit einander aus.<br />

Geheime Dinge sind’s, wer rathet was?<br />

Drauf gehn sie wieder fort und richten’s aus.<br />

Und steht kein Stern am Himmel fern und nah,<br />

Und kann den Nußbaum man am Weg nicht sehn,<br />

Gleich sind zum Dienste Feuermännchen da,<br />

Den Pfad zu leuchten, wo die Engel gehn.<br />

Und jedem Männchen hängt ein Quersack an<br />

Und wenn ihm schwach wird, langt es da hinein,<br />

Und beißt ein Stückchen Schwefelschnitten an<br />

Und trinkt ein Schlückchen Treberbrandtewein.<br />

Darauf putzt den Docht es von dem Lichtchen ab,<br />

Hui, flackert’s da in lichten Flammen auf!<br />

Und, hui! geht’s dann die Wiesen auf und ab,<br />

Mit neuer Kraft, die Wiesen ab und auf.<br />

„Geisterbesuch auf dem Feldberg“, in dem Gedicht: „Die Feldhüter“ und an andern<br />

Orten berührt wird.<br />

Jener Sage nach sind die Irrlichter Geister von Leuten, die, als sie lebten, die Gränz-<br />

und Mark-Steine der Felder aus Eigennutz verrückt haben, daher sie in der Sprache<br />

des Oberlandes „Marcher“ genannt werden. Zur Strafe für ihre Bosheit müssen sie<br />

nach ihrem Tode als feurige Männer den Engeln und den guten Geistern des Gebirges<br />

als Leuchte in dunkeln Nächten dienen. Durch Gebet werden, nach dem Volksglauben,<br />

die Irrlichter angezogen, durch Fluchen verscheucht. Solche Erscheinung sucht<br />

der Dichter durch die Anziehungskraft, die das Gebet auf die Engel als Herren dieser<br />

bösen Geister ausübt, zu erklären.

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